Im Hafen: Marina Vila do Porto, keine Änderung.
Es ist wieder ein typischer Tag an Bord. Eigentlich müsste ich sagen: Nichts los! Gut ausgeschlafen erwache ich im 9 Uhr. Bis ich dann „ready to“ bin, vergeht mit Gymnastik, Morgen-Tee und Mail und WhatsApp checken die Zeit bis 10:30 Uhr. Da wollte ich los zur Post, Briefmarke für Postkarte besorgen. Doch kaum bin ich von Bord, da fängt es an kräftig zu regnen. Deckung bei der Marina-Bar. Ok – es schüttet! Also ein Galao – eine warme Milch mit Schuss Kaffee. Am Ende des Galaos ist auch der Regen vorbei. Nun kommen 140 Höhenmeter auf einem guten Kilometer ins Zentrum von Vila.
Es ist immer wieder faszinierend, wie lange man in einer portugiesischen Correos steht, um eine Briefmarke zu bekommen…
Schon 10 Minuten und die Schlange ist immer noch 3 Leute vor mir lang.
OK, die, die gerade bedient wird, will wohl Geld an ihre Mutter (Thailand?) schicken. Klar, da müssen Formulare über Formulare ausgefüllt werden… Gut, das Geld ist nun das vierte Mal gezählt. Sind immer noch 700 €. Muss nun gegengezeichnet werden…
Whow, der vor mir in der Schlange hat aufgegeben! Und das Geld ist auf dem Wege. Die, die jetzt bedient wird, kennt sich gut aus. Hat mehrere ausgefüllte Formulare, kann Portugiesisch und kennt sich wohl aus. Ein handgroßes Päckchen wandert über den Tresen. Und ja – alle Formulare sind wohl richtig, werden abgestempelt und – ja da wird kassiert. Normalerweise der letzte Akt!
Ja – ich bin dran! Für eine Briefmarke muss nur ein Formular ausgefüllt werden. Ok – die Briefmarken liegen hinten im Regal, er holt eine! Ah – es muss auch noch im Computer eingetragen werden! Und ich darf 80 Cent bezahlen.
Whow, 3:35 für die Briefmarke.… Ich habe fertig! Alles zusammen: 35 Minuten!
Dann geht es durch alle 4 Märkte und 3 Pastellerias. Ich möchte eigentlich ein kleines Stück Thunfisch und ein Baguette. Montag scheint ein schlechter Tag zu sein. Oder Mittag eine schlechte Zeit. Am Ende habe ich WC-Reiniger und 1 kg Zucker. Auch meinen geliebten Kakaotrunk habe ich nicht bekommen. Gut eineinhalb Stunden sind vergangen!
Zurück an Bord ist es 14 Uhr. Dreieinhalb Stunden, Ausbeute: Briefmarke, Zucker, Reiniger. Lieve von der MINE’S A DOUBLE kommt. Ich hatte versprochen, mich mal um ihrem Iridium-Satelliten-Empfänger zu kümmern. Und sie macht gerade Kaffee und Kuchen. Da stößt Rene, der gerade einhand von Porto Santo gekommen ist, dazu. Was passiert, wenn 4 Segler zusammen sitzen, brauche ich der regelmäßigen Leserin nicht zu erzählen. Irgendwann machen wir uns dann auch an den Sat-Empfänger. Kurz und gut: Kurz nach 18 Uhr bin ich wieder an Bord RE. Der Tag ist um! Ein bißchen lesen, Abendessen machen, ein Film halb gucken. Schlafen gehen!
„Wie lebt Ihr denn an Bord?“ haben uns schon viele gefragt. Und meist haben wir geantwortet: Fast wie „zu Hause“.
Das habe ich dann in einzelnen Beiträgen zusammengefasst:
2021 11 24 Wie lebt Ihr denn … Teil 1 - 00:00 Uhr bis 12:00 Uhr
2021 11 26 Leben an Bord Teil 2: Müll
2021 12 08 Leben an Bord Teil 3: 12:00 Uhr bis 20:00 Uhr
2023 05 01 Leben an Bord Teil 4: Poscht
2023 07 14 Leben an Bord: 5 Klima-Zonen
2023 08 07 Leben an Bord Teil 6: Kleinigkeiten kosten Zeit
Zurück zu Inhalt: Leben an Bord