Vor Anker: Hinter (?) Montana Roja, leider kommt eine Welle „um die Ecke“.
In den beiden großen Paketen von SVB waren ne Menge Dinge. So auch viele Teile für einen Autopilot. Das ist so einer meiner beiden Hauptsorgen. Dass irgendwann – natürlich im ungünstigsten Moment – der Autopilot ausfällt. Kein Autopilot heißt selbst steuern. Und das alleine oder zu zweit über mehrere Tage oder sogar Wochen – das zermürbt! Also wollte ich schon vor Start der ARC die notwendigen Ersatzteile an Bord haben / nehmen. Doch von dem großen Lagoon-Experten, den die ARC gestellt hatte, erfuhr ich nur: Nee – der Autopilot geht nie kaputt. Da braucht man nix an Ersatzteilen. Damals war die Zeit zu knapp, als dass ich mir über die Einzelteile und Details alles selbst beibringe. Nun inzwischen hatte ich Zeit – und eine lange Bestell-Liste. Und dann habe ich ja Arndt von der KIBO kennen gelernt. Der hatte die gleichen Sorgen. Und als Lösung: Einen fertig installierten 2. Autopilot! Das ist DIE Lösung. Den Original-Autopilot elektrisch, mechanisch und elektronisch auskuppeln, das ist eine Sache von Sekunden. Ok – Richtung 60 Sekunden. Und wenn der 2. Autopilot dann nur noch elektrisch aktiviert werden muss, das kann man mit einem Schalter organisieren. Das dauert dann keine 10 Sekunden. Und schon läuft das Schiffchen weiter!
Heute mache ich erst mal „Mechanik“. Also die Teile einbauen. Verkabelung kommt dann später. Hydraulik-Zylinder mit den Schläuchen zur Hydraulik-Einheit. Die muss genau waagerecht eingebaut werden. Darf nicht senkrecht an die Wand gebaut werden. Aber ich finde einen Platz. Ruderlagen-Geber muss genau auf das Ruder ausgerichtet werden. Die Elektronik-Box, die muss nun senkrecht eingebaut werden. Auch dafür finde ich einen Platz. Jetzt fehlen noch die Kompass-Einheit mit den Beschleunigungssensoren. Sie soll möglichst schiffsmittig eingebaut werden. Da ist dann die verfügbare Netzwerk-Kabellänge begrenzend. Also – das mach ich dann morgen: Esrt mal schauen, wie weit ich mit dem Kabel komme. Ein weiteres soll zum Steuerstand gezogen werden. Auch dieser Weg ist lang! Das geht ja nicht „in Luftlinie“.
Beim Einbau entwickelt sich dann eine Einkaufsliste. Wenn schon, dann will ich auch genau passende Schrauben nehmen. Und ich möchte mindestens 6 mm² Kabelquerschnitt für die elektrische Versorgung haben. 10 mm² wären auch nicht schlecht. So wird auch diese Liste immer länger…
Irgendwann mache ich Feierabend. Und genieße den Ausblick: Auf der einen Seite den spitz herausragenden Montana Roja. Auf der anderen Seite den Flugplatz. Ist ne Menge Verkehr hier. TFS wird ja nicht nur aus Luxemburg angeflogen. Des Öfteren sehe ich dann schon „Perlenketten“ – die Landelichter zweier Flugzeuge im Anflug. Ok – in FRA sind die „Perlenketten“ auch schon mal 10 Flugzeuge lang. Aber für die Kanaren finde ich es schon beachtlich, wie viel Flugzeuge hier landen.
Der Wind ist kräftig, der Anker hält prima. Aber die kleine Welle, die sich vom Strand bis hierhin aufgebaut hat, ist unangenehm zum Schwimmen. So habe ich mal wieder eine Ausrede….