Die Atlantic Rally for Cruisers (ARC) ist eine Art „geführte Veranstaltung“, um über den Atlantik zu schippern.
Seit über 30 Jahren wird das organisiert und veranstaltet. Die haben also Ahnung. Und das wollte ich „abzapfen“. Das Segeln selbst, das machen wir sowieso selbst. Da brauchen wir keinen, der uns an die Hand nimmt. Aber in der Zeit davor, da bekommt man Informationen. Schriftlich bis hin zum „Rally-Handbook“ und in Seminaren. Die haben im vergangenen Jahr immer wieder mal stattgefunden. Leider sind einige Sachen ausgefallen, Corona sei Dank. So wäre ich gerne mit Michèle nach Neustadt gefahren für ein verlängertes Wochenende „Schiffssicherung“. Das habe ich vor über 40 Jahren in der Marine das erst Mal gemacht. Ist einfach prima, wenn man einmal „in Ruhe“ ein Leck von 2, 5 oder 50 cm abgedichtet hat, ein Feuer gelöscht hat oder in eine Rettungsinsel bei Wellengang eingestiegen ist.
So aber haben wir schon viel über alle möglichen Themen gelernt, hatten eine virtuelle „Safety-Inspection“ und sind nach allen möglichen Papieren gefragt worden.
Manches hatte ich schon auf meiner „Liste“. Aber da waren dann doch viele Dinge, die ich nicht so professionell – und damit leider auch kostenintensiv – gemacht hätte. Aber da sind doch die meisten Dinge sehr sinnvoll, natürlich in der Hoffnung, dass wir es NIE brauchen.
Weniges ist – zumindest für uns und in unserer Situation - nicht so hilfreich, wie auf einem Racer, der mit 9 Mann und 4 Kojen über den Atlantik flitzt. Beispielsweise schreiben die von der ARC vor, dass wir eine PBL haben – eine Personal Beacon Locator. Das ist ein kleines Funkgerät, das in der Rettungsweste die Position rausgibt, so dass jeder in der Umgebung per AIS diese sieht. Nebenbei funkt das auch Satelliten an, dann weiß die ganze Welt Bescheid. Nur: Bei einer Crew von 2 – wie wir – ist das nur zweitrangig. Bei uns ist es schlicht zu Ende, wenn einer in der Nacht oder wenn der andere schläft über Bord geht.
Bei uns ist also das Wichtigste das System, das verhindern soll, dass einer über Bord geht. Dazu beispielsweise haben wir Klettergurte und Gurte an Deck, in die man sich einklinkt. Wenn man hinfällt, dann hält das einen an Bord oder zumindest am Boot. Dann kann der andere auch Stunden später – wenn er oder sie aufwacht – dem Anderen helfen. Und hier hat die ARC dann auch gute Ideen gehabt. Die von Lagoon vorgesehenen Befestigungspunkte sind nicht wirklich hilfreich. Fand ich auch, hatte aber keine guten Ideen. Die ARC schreibt einfach ein auf jeder Seite laufenden, mindestens 1000 kg haltenden Gurt vor. Haben wir also - seit Auslaufen Bremen. Und dazu noch einen auf unserem Dach. Katamarane stehen nicht in allen Punkten auf der ARC-Sicherheitsseite.
Und hier in Las Palmas hatten wir heute einen Rigg-Check und eine Safety-Inspection. Mit der Sicherheit sind wir – dank der virtuellen Inspektion vor Monaten – gut aufgestellt. Am Mast sind noch einige Kleinigkeiten zu verbessern. Prima! (Michèle wird vielleicht mehr berichten!?)
Morgen werden wir ein Seminar besuchen „Segeln mit 2 Leuten“. Das ist wohl schon etwas Besonderes. Die meisten Crews sind (deutlich) größer. Auch da werden wir sicher wieder gute Tipps bekommen.
Man sieht also, die ARC ist besonders im Vorfeld super für uns!