2024 02 19 Montserrat Inseltour

Montserrat Inseltour.

Gestern Abend habe ich mit Reuben (Meade) Kontakt bekommen – via WhatsApp. Den hatte ich von Peter – VITAMIN SEA! Danke! Wir verabredeten uns für 9 Uhr heute früh zur Inseltour. Doch zuvörderst kommt die Clearence und Immigration. Das tolle Gebäude der Fähren-Abfertigung ist offen – und total leer. Doch in der „Port Authority“ gibt es eine Menge Schalter! Nein – nicht den offenen! Ich soll mich vor dem geschlossenen anstellen! Ooops – ich bin der Einzige hier!!?? Aber – wenn Frau Officer das so will. Ein „Lehrling“ kommt, macht den Schalter auf und klariert mich ein. Nicht ganz einfach, denn der ca. 15 cm geöffnete Spalt ist ungefähr in Hüfthöhe. Also verrenke ich mein Ohr in die Nähe, um zu verstehen, was er will. SailClear sei Dank – es geht schnell. Noch rüber zum Schalter der Port Control, da soll ich bezahlen. 60 EC$ (East Caribean Dollar, ca. 20 €). Geht sogar mit Karte! Dann ist es so weit: Eingereist!

Ich hole die Mädels von Bord ab und am Tor zum Hafen fängt uns Reuben ein. Little Bay wurde nach dem Vulkanausbruch 1995 aus dem Boden gestampft und zur Hauptstadt gemacht. Entsprechend sind hier alle Gebäude neu und propper. Sportplatz (der einzige der Insel), Basketball-Halle, Regierungssitz. Die Polizei kann mit ihrem Blick gut über RE wachen. Und das Gefängnis und der Gerichtshof sind gleich nebenan. Hier geht es schnell und einfach mit Verbrechern. Übriges: Seit gestern sind 15 Personen im Gefängnis. Eine Frau wurde gerade „eingeliefert“. Und zwei der Gefangenen seien ….. Rechtsanwälte! Hurra! Einer wegen sexueller Belästigung der andere wohl wegen Betrugs! Nun – auf so einer kleinen Insel kennt man sich!

Dann geht es südwärts, wir werden weiter in die Insel eingewiesen. Klar, dass der Vulkanausbruch das ganze Leben hier bestimmt. Die Südhälfte ist Sperrgebiet. Reuben hat ein Permit geholt, dass er uns rein nehmen darf. Aber zunächst einmal muss er sich bei der Offizierin am Eingang eine Funke holen. Ihr Büro ist ein kleiner Jeep mit laufendem Motor…. Dann werden wir „frei gegeben“ ins Sperrgebiet zu fahren. Reuben erzählt, was er alles machen musste, um hier rein zu dürfen. Fahrkurse bei schlechter Straße gehört auch dazu. Und das, obwohl er in seiner aktiven Zeit – er ist inzwischen Pensionär – der zuständige Polizist für die Vulkan-Erkundungen war.

Von der ehemaligen Hauptstadt Plymouth und seinem „Hafen“ ist noch einiges zu sehen. Der gelbe Poller an der Pier: Da haben früher Kreuzfahrer fest gemacht. Heute ist der schon etliche Meter an „Land“. Und: Reuben berichtet, das, was wir sehen, ist ein 5stöckiges Haus! Wir sehen nur die beiden oberen Stockwerke. So hoch ist die Insel gewachsen. Für mich faszinierend: Die „Asche“ ist zusammengebacken und wir fahren mit dem Auto oben darauf. Ganz anders als die Lava auf Palma!!

Fotostopp dann auch an der Kirche. Und an einer ehemaligen Windmühle, die zwischendurch Museum war. Daneben ein Mast mit 4 Sirenen. Jede einen anderen Ton, eine andere Tonfolge. Von „Eh Leute, der Vulkan ist nicht mehr ruhig“ bis zu „Egal was Du tust, renn weg!“ Und damit man nicht noch Richtung Vulkan fahren muss, gibt es eine „Escape Route“ (siehe Bild!).

Am Ende wird die Funke wieder abgegeben und wir werden aus der „Zone V“ abgemeldet. Mit uns geht es dann zum MVO – Montserrat Vulcano Observatory. Dort gibt es einen beeindruckenden Film zu den Ausbrüchen und auch zur Evakuierung. Toll, dass der damalige Leiter der Operation dran dachte, das filmdokumentarisch fest zu halten.

Und dann kommt „moderne Geschichte“: Das Haus, in dem so viele Stars wie John Miles, Sting, Duran Duran oder Sire George (Martin) ihre Songs geschrieben und aufgenommen haben, muss fotografiert werden. Und dabei kommt raus: Reuben war dann Bodyguard für viele der Stars. Die wollten nicht auf einen bewaffneten Bodyguard verzichten. Und ihre eigenen Leute dürfen auf Montserrat keine Waffe tragen. Da ist so ein einheimischer Polizist schon was wert.

Den restlichen Rückweg geht es dann noch zu einem Supermarkt. Hier die einzige Möglichkeit, Geld zu wechseln. Und Reuben will ja bezahlt werden. Und wir haben die Möglichkeit, ein wenig Frischsachen zu erstehen. Leider gibt es kein Toast – und Monika bekommt morgens 2 – 3 davon. Kein Problem - Reuben weiß, wo wir das bekommen. Er hält vor einer kleinen Kaschemme und kommt mit zwei Toastbroten wieder raus!

Wir werden dann am Hafen abgeliefert und verbringen den Resttag mit Verarbeiten des Erlebten!