2023 12 14 Unglaublich, aber wahr: Zwei Pakete!

Fahrt in den Norden: Flughafen Nord: Hauptzollamt, dann Hauptpostamt. Und zum Yanmar-Händler.

Der Tag beginnt schon freudig: Ich flitze zur DAYO und hole bei Yoschi mein StarLink-Paket ab. Endlich! Der zweite Teil der Sendung ist angekommen. Am 24.07.2023 sind die beiden Pakete per DHL-Express aus den USA los gegangen. 4 Monate und 3 Wochen später sind nun beide Pakete an Bord! Hurra! Stationen der Reise:
- 27.07. Frankfurt
- 28.07. Bonn,
- 01.08. ab Bonn nach Santa Maria – Azoren, Portugal,
- 07.09. das zweite Paket (mit Halterung und Elektronik) bekomme ich in Santa Maria ausgehändigt,
- 08.09. die Correos in Villa do Porto, Santa Maria findet endlich im Computer heraus, dass auch das erste Paket da war, sie es mir aber nicht gegeben haben und sie es vor der vorschriftsgemäßen Zeit zurück geschickt haben. Heute ist es in Ponta Delgada auf dem Rückweg angekommen und sie können es auch nicht mehr zurück holen. Sie haben bei der Adresse „Marina Villa do Porto“ den Hafen nicht finden können – es gibt genau einen (1) Hafen auf Santa Maria. Und sie haben auch das Paket bei meinen Nachfragen in den letzten Tagen nicht finden können, da sie es auf den Ausgangswagen gelegt haben. Und ich habe ja nach einem Paket gefragt, dass ich empfangen wollte.
- 20.09. Paket 1 wieder in Bonn angekommen,
- 21.09. Paket geht auf die Reise nach Porto Santo. Absender: Marina San Sebastian, La Gomera, Kanaren! Falls wieder jemand das Paket zurück schickt, dann kommt es eben auf die Kanaren. Nachteil: Das wird gegebenenfalls Probleme mit dem Zoll geben, denn die Kanaren sind ja Zollausland!
- 28.09. Nachricht von DHL: Das Paket entspricht nicht den Vorschriften, es ist mit 62 cm zu breit! Erlaubt sind nur 60 cm! Es wird zurück geschickt. Ich wende ein, dass ich eine Paketmarke für 120 cm x 60 cm x 60 cm gekauft habe. Da müsste man das Paket mit 62 cm x 40 cm x 30 cm nur um 90° drehen, dann hat es eine Breite von 40 cm und entspricht den Vorschriften. Die Post bedankt sich für den Hinweis, kann mir aber nicht mitteilen, ob das Paket zum Ziel (Porto Santo) oder zum Absender (San Sebastian) transportiert wird! - 15.10. Glück am Pech der Anderen: Yoshi auf Porto Santo hat einen Motor-Defekt und kann nicht los. So wird es ein spannendes Rennen, ob das Paket eher ankommt oder der Motor eher fertig ist. Paket gewinnt. Dann kommen noch einige Hindernisse auf Yoshi zu, er segelt erst im Dezember ab.
- 14.12.: Heute nehme ich das Paket in Empfang! Nun wird es noch ein paar Tage dauern, bis ich es ausprobiere, andere Dinge gehen vor.

Denn ich mache mich auf in den Norden Tenneriffas. Ein Paket vom SVB liegt seit 6 Wochen im kanarischen Zoll. Nerea – meine Lieblings-Capitaineria – hat herausgefunden, dass es auf Teneriffa hängt. Und zwar in Tenneriffa Nord bei der Zoll-Behandlung. Am Flugplatz TFN (Tenerife Nord) ist das Hauptzollamt. Dort will ich persönlich vorsprechen. Doch zunächst führt mich das Navi zum Yanmar-Händler bei Santa Cruz. Ich erstehe zwei Sätze Filter für die Motoren, die nächste Wartung kann nun kommen.

Dann zum Flughafen. Ein Angestellter nimmt mich an die Hand und läuft mit mir durch das ganze Flughafen-Gebäude. Und dann raus, ne Treppe runter. Endlich sind wir in Sichtweite und er kann mir erklären: Das rote Gebäude da hinten links, da muss ich rein.
Ja – das ist das Hauptzollamt. In Deepl habe ich schon mein Anliegen eingegeben und auf spanisch übersetzen lassen: Paket, seit 6 Wochen, dringend, Seekarten und ich muss jetzt los. Die Dame schaut böse, aber bemüht sich. Befragt den Computer, dann ihren Vorgesetzten. Nee – also sie haben da nichts. Dann nimmt sie mich an die Hand und wir gehen in ein Großraum-Büro. Der gesamten Malhalla wird mein Anliegen vorgetragen. Alle schauen in ihre Computer. Nein – also hier ist nichts. Aber dann hat sie eine weitere Idee. Wenn nicht hier, dann muss das Paket beim Hauptpostamt liegen. Sie gibt die Adresse in mein Handy ein, Maps wird mich schon hinbringen. Ist auch nicht weit. Und so stehe ich 20 Minuten später in der Post.

Am Schalter werde ich schnell abgefertigt: Nein – das mit Paketen, das sei auf der anderen Seite. Ok – ich gehe also zur anderen Seite. Und finde einen supernetten Herren, der schnell raus findet, dass das Paket da sei. Aber die Papiere stimmen nicht: Eine Kopie meiner Zuteilung der NIE (meiner spanischen Finanz-Nummer) werde benötigt. Dann eine Kopie meines Personal-Ausweises, eine weitere Rechnung (eine liegt bei den Zollpapieren, eine klebt auf dem Paket, aber es müssen drei Rechnungen sein, die alle überein stimmen). Ich habe eine Rechnung dabei, hurra! Dann eine Erklärung zu Plastik, die ich nicht verstehe. Aber anscheinend ist NEIN die richtige Antwort. Es wird wohl danach gefragt, ob ich mehr als 5 oder 5.000 kg Plastik importiere, exportiere oder verwende oder als Abfall entsorgen muss, wenn ich diese Waren in Empfang nehme. Mir egal, Hauptsache, er ist mit dem Kreuz bei NEIN und meiner Unterschrift zufrieden. Die Kopie meiner Zuteilung der NIE wird schwierig, Michèle muss die aus meinem Computer per Mail schicken. Aber auch das bekommen wir hin und er nimmt sie auch elektronisch entgegen.

Dann ist er zufrieden. Ich nicht! Wie es denn nun weiter geht.
Tja – also jetzt könnten sie das bearbeiten und dann würde der Paketbote das abholen und zustellen.
Aber dann geht es nach La Gomera?
Ja!
Oh weh – dann müsste ich ja erst mal da wieder hin segeln.
Hmm – na gut – ich solle einen halbe Stunde warten, dann könnte ich es direkt bekommen!
Hurra!

Nun – inzwischen ist es viertel vor zwei. Um zwei machen die hier dicht. Whow – ich bewege mich nicht aus dem Raum! Da müssen die mich raus werfen. Aber freiwillig geh ich nicht raus! Um 2 Uhr wird dann auch abgeschlossen, aber ich darf sitzen bleiben. Kurz darauf werde ich an die Theke gewunken. Bekomme einen Gebührenbescheid in die Hand gedrückt. Aber: Bezahlen muss ich in der Schalterhalle. Sch…. Nun muss ich doch freiwillig aus dem Paket-Bereich. Oh weh! Ob ich dann morgen wieder kommen muss? Also rüber und bezahlen. (Dass so ein Procedere in einer spanischen Post nicht sooo einfach ist, will ich hier nicht schon wieder ausführen, den Kauf eines Kartons für ein Paket habe ich ja vorgestern schon beschrieben…)

Mit der Quittung und einem verzweifelten Gesicht stelle ich mich vor den Paket-Bereich. Und ja: Mein hilfsbereiter Held ist zwar genervt, kommt aber an die Tür und nimmt die Quittung entgegen. Dann deutet er mir, dass er das Paket in die Schalterhalle bringen wird.

Zurück in die Schalterhalle: Wieder anstehen. Nur: Mein Held kommt nicht. Irgendwann erbarmt sich die Dame, bei der ich schon die Gebühr bezahlt hatte – übrigens kein Zoll, nur 11,63 € „Handling“ - und ruft mich zu sich. Ja – da bei ihr steht das Paket. Nun muss ich noch beweisen, dass ich ich bin und dass es mein Paket ist. Also Personal-Ausweises, ich darf dann die Rechnung, die am Paket klebt, nehmen. Und siehe: Ja – da auf der Rechnung steht mein Name! Ich muss dann noch quittieren, dass ich das Paket in Empfang nehme. Und bekomme es rüber geschoben! Ich habe es! Das letzte Paket! Danke, Nerea! Ohne Deine Hilfe wäre ich nie hier hergefahren!

Auf der Rücktour kaufe ich dann in allen Bio-Läden der Insel alle Roggen- und Weizen-Körner der Insel auf. Ausbeute: 2 x 500 g Roggen, 2 x 500 g Weizen-Körner.

Es wird alles recht spät, um 17:00 Uhr muss ich den Wagen zurück geben. 20 Minuten vorher bin da. Ob ich den Wagen noch drei Tage haben könnte. Nein – der Kontrakt muss geschlossen werden. Aber er hätte einen anderen Wagen für mich. Ok – dann eben Tausch. Was der andere kostet? 178,- €! Nein – das wäre zu viel, der jetzige hätte 46 € für drei Tage gekostet, an diese Summe hätte ich gedacht. Ja – aber das sei ein Mini. Ich würde auch einen anderen Wagen… Nein – nur der Mini sei zu haben. Dankend habe ich abgelehnt und mein Paket aus dem Auto genommen. Die Einkäufe – die Filter und die Körner – in eine große Tasche und ab. So eine Vermiet-Station hat immer ein WC. Das ist sehr gut für mich. Und dort gibt es auch Internet. Ich miete den nächsten Wagen. Im Flughafen. Springe raus und gleich rein in den Shuttle-Bus. Im Flughafen dann zur Station. Die Dame bietet mir für nur 10,- € mehr am Tag einen größeren Wagen an. Danke – nein. Ich denke bei mir: Den bekomm ich sowieso. Ihr habt keinen anderen…. Sie versucht es noch mal: Der hätte auch mehr PS. Nein – danke! Und dann bekomm ich ihn also für meinen Preis. Dieses Mal 47,- € für drei Tage. Das ist ok.

Zurück an Bord geht es dann ans Pizza-Backen. Yoshi ist für seine Paket-Boten-Dienste befragt worden, was er wolle. Und die Antwort kam blitzschnell: RE-Pizza. Gibt es heute. Dazu dann meine Geschichten vom Tage. Und endlich mal wieder einen Sundowner-Cocktail.

Bilder: StarLink
SVB und
Nerea mit Yoshi-Hund!