2023 11 05 Überfahrt nach La Gomera

Überfahrt: Wir fahren etwas direkter, als Maps es für ein Auto empfiehlt.

Den Tag können wir ruhig angehen lassen, denn es sind nur etwas über 15 Meilen nach San Sebastian. So starten wir um 12 Uhr. Der Wind ist etwas schwächer als vorhergesagt. Aber ich kenne die Düse. Also machen wir es uns bequem und setzen nur die Fock. Die ist blitzschnell eingedreht, wenn es plötzlich auffrischt. Doch es wird eher schwächer. Als noch 9 Meilen vor uns liegen, überlege ich: ParaSailor rausholen und setzen wird ne halbe Stunde dauern. Ok – dann werden wir über 6 kn machen, also nach einer Stunde muss er wieder geborgen werden. Ach was – zu anstrengend. Tüdeln wir langsam weiter und ich bekomm halt ne Tasse Tee mehr.

Am Ende frischt der Wind dann doch noch ein wenig auf. 4,5 kn sind nicht die Welt, aber nur unter Fock…. Vor San Sebastian wird es „eng“. Aus allen Richtungen kommen – nicht nur - Segler. Die machen nun ein Wettrennen in den Hafen. Ich hatte eine Mail bekommen – kein Platz und schon gar nicht für Katamarane. Das bestätigt mir auch meine Lieblings-Marinera Johanna. Gehen wir also in der Bucht Guancha vor Anker und ich fahre mit dem Dinghy rein.

In der Bucht liegt schon die WALKER und ein, zwei andere Boote. Aber wir passen noch gut hin. Kaum liegen wir, kommt ein Boot nach dem andern. Eins ankert sehr nah – und (Achtung: !!!) Kein Franzos! Doch schon nach einer Viertelstunden kapieren die, das ist nah, grenzwertig sicher und gehen Anker auf. Meine Sorge, dass sie unseren Anker eingefangen haben bewahrheitet sich nicht. So können wir schlafen gehen. Doch es wird eine eher unruhige Nacht: Böjen bis knapp an die 40 kn knallen immer wieder rein. Windplot und Anker-App laufen, dass wir schlafen können und eben alarmiert würden. Ok – nichts passiert, der Anker hält.

Ach ja – zu den Bildern: Nach der langen und nicht immer ganz ruhigen Liegezeit hier vor Los Gigantes war der Anker und das Reitergewicht mit dem Hahnepot fürchterlich verschlungen. Also Tauchereinsatz: Entwirren und alles abbürsten, in Laufe der Zeit siedelt sich eine ganze Menge da an. Und dann sehe ich ein Blatt neben der Ankerkette. Und das Blatt ist beim nächsten Abtauchen immer noch da. Die Strömung hat es nicht weg getrieben. Ein ganz ulkiger Fisch: Er ist sehr bemüht, mir immer nur seine Schmalseite zu zeigen. Es bedarf einiger Abtauchen, bis ich ihn „richtig“ fotografieren kann. Er liebt die Ankerkette, aber ist auch bereit, am Hahnpot zu weilen. Michèle berichtet, dass er auch beim Ankerauf immer schön an „seiner“ Kette bleibt, bis sie für ihn unerreichbar aus dem Wasser entschwindet.