Position: Der heutige Flugplatz!
Heute läuft es! Schon morgens die Abfahrt erfolgt fast „deutsch“, das heißt ohne größere Verspätung. Doch zunächst geht es zu einem Empfang beim Bürgermeister von Ribera Grande: Im großer Ratssaal erfahren wir etwas über die Stadt. Die beiden beeindruckenden Punkte für mich: Ribera Grande ist die Stadt mir der jüngsten Bevölkerung in Portugal. Beeindruckend deswegen, weil ansonsten überall auf den Azoren geklagt wird, dass die „Jungen“ abwandern. Und dann kommt der Werbeanteil: Wir alle sollten überall erzählen, dass Ribera sehr gerne „digital nomads“ aufnimmt. Natürlich ist hier die entsprechende Infrastruktur, so dass online arbeiten gut möglich ist. Und das Leben sei einfach schön hier. Klar – die Temperaturen, das Meer, die Preise. Ist nicht unattraktiv!
Wir bekommen schon eine erste Einweisung in den Flugtag von Hugo, unserem Organisator. Doch da gibt es dann im Clubhaus noch eine weitere. Und eine im Bus und eine auf der Landewiese. Also uninformiert kann sich hier keiner bezeichnen. Denn nebenbei: Die Briefings laufen in Englisch, Portugiesisch und Französisch. Wir – die kleine Gruppe Deutschsprechende – verzichten auf eine Wiederholung in Deutsch. Aber dann tönt es von hinten: „Und spanisch“. Zack – schon beginnt einer der Organisatoren das Ganze noch mal auf Spanisch!
Im Bus geht es zur Landewiese, heute ein anderes Gebiet. Es ist arg windig. Und als wir ankommen, zieht eine Regenwolke auf uns zu. So bleiben wir erst mal im Bus sitzen. Gleitschirmfliegen ist eben doch ein Weichei-Sport: Regen sowieso nicht, Wind nicht zu wenig, nicht zu viel. Thermik gerne, aber auch nicht zu viel.
Doch irgendwann wandere ich auf den Hügel. Nein – es ist zu windig. 40 km/h Böen knallen rein. Bei einem Gleitschirm, der zwischen 32 und 35 km/h vorwärts fliegt, ist das zu viel.
So sitzen wir und schwatzen. Nach ein, zwei Stunden haben wir das Gefühl, es wird weniger. Nun – der Erste will ich nicht sein. Aber die ersten zwei starten – mit ein wenig Problemen, aber dann geht’s aufwärts. Ok – der fünfte in der Luft, das würde passen. So mache ich mich fertig. Start gut und dann muss ich in den Beschleuniger. Also – so ein wenig „Gas geben“ können wir auch unter dem Gleitschirm. Er sinkt dann zwar mehr, aber macht noch mal 5 km/h mehr. Nur so komme ich ein wenig vorwärts. Aber dabei geht es immer noch aufwärts. Prima. Und so gehen dann die nächsten zwei Stunden in, nein, nicht ins Land, sondern jetzt eben in die Luft. Ein schöner Flug!
Wir fliegen an der Nordkante eines kleinen Vulkankegels los. Wenn man dann ein wenig höher ist, sieht man die typische Kraterform. Und links vor uns ist der nächste. Rechts ist ein komplett mit dichtem Wald bedeckter Kegel. Wohl auch ein Vulkan, der aber keinen Krater hat.
Dann beschließe ich, es war super und reicht nun. Landen, Landebier. Und dann noch ein wenig warten, bis der Bus „nach Hause“ fährt. Prima Tag!