2023 08 22 Festival de Parapente do Acores

Tour: Zum „Hauptquartier“ in Ribera Grande und dann auf den Berg, der ein Hügel ist.

Heute beginnt das Festival de Parapente. Es ist das 29. Mal, dass der örtliche Club hier so etwas veranstaltet. Und das merkt man: Die Organisationsabläufe sind eingefahren. Um 09:15 soll es für uns in Ponta Delgada los gehen. Vor dem Touri-Büro steht ein großer Bus. Und eine Meute Gleitschirmflieger. Die erkennt man nicht nur an den großen Säcken, sondern auch an den T-Shirts. Auch ich habe mir ein Shirt meines Vereins angezogen…

Wirklich los geht es dann erst um 09:40 Uhr: Einige Amerikaner schaffen es, immer später einzutröpfeln. Und besonders unangenehm fällt mir der Letzte auf, der auch noch unheimlich stolz ist, so spät zu kommen. Dass damit die ganze Zeit-Organisation zusammenfällt, interessiert ihn nicht.

In Ribera Grande ist ein großes Haus des Sports, heute für die Gleitschirmflieger reserviert. Die Registrierung besteht im Wesentlichen aus einer Verzichtserklärung, dass der Club für keine Unfälle verantwortlich gemacht werden kann. Dann gibt es ein Briefing zu Luftraum, Wetter, Gelände und Organisation. Alle in den Bus und dann werden wir – wieder mit vielen Erklärungen – „auf den Berg“ gebracht.

Dort ist es tendenziell ungemütlich: Wolkenverhangen, kühl und böiger Wind. Da warte ich erst mal ab. Einige heben ab, es geht was. Aber nicht viel. Langsam mache ich mich fertig. Start: Auf der recht flachen Wiese muss man schon laufen, bis es heißt: „Airborne, airborne again“. Schon nach wenigen Metern ist dann ein weiteres Rennen angesagt, es geht teils schneller abwärts, als die Wiese abfällt.
Endlich richtig in der Luft. Aber immer noch geht es recht schnell abwärts. Und das bleibt auch so. Nach guten 500 Metern stehe ich auf der übernächsten Wiese. Und packe meinen Schirm ein. Da platschen rechts und links von mir andere Gleitschirmflieger runter. Gut – ich bin nicht der Einzige, der nicht fliegen kann. Muss wohl doch auch ein wenig am Wind und insbesondere dem fehlenden Aufwind liegen.

Packen, zur Straße und da werden wir mit dem kleinen Bus abgeholt. Prima Organisation!
Der zweite Flug bringt mich 50 Meter weiter.

Erst mit dem dritten Flug schaffe ich es „über die Kante“ und bekomme einen 30-minütigen Flug hin. Doch auch die Landung soll nicht so sein, wie geplant. Der starke Wind hält mich auf, mit teils unter 5 km/h fliege ich vorwärts. Ca. 100 m vor der Landewiese suche ich mir einen Außenlandeplatz und mache den Rest dann zu Fuß.

Abends hat der portugiesische Gleitschirmclub eine große Dinner-Party organisiert: Festessen und eine dreiviertelstündige Folklore-Vorstellung. Auch hier kommt ein großer Stolz auf die Azoren-Vergangenheit zum Tragen. Und lustig machen sie es auch. Gegen Mitternacht ist dann das Ende und wir werden mit dem Bus wieder nach Ponta Delgada gebracht.

Und noch eine Nachricht aus der Santa Maria-Zeit:
Ach ja – und im Azoren-Fernsehen bin ich auch! Sammy hat schon vor Jahresfrist Aktionen für eine vernünftige Sanitär-Anlage in Vila do Porto / Santa Maria organisiert. Und nun das Fernsehn wild gemacht. Dafür hat er uns alle aktiviert, dass wir „mithelfen“. Und wen schneiden sie auch mit rein? Den, der die Anlagen nur zweimal genutzt hat. Die (Kakerlaken-)Dusche schon gar nicht und die einzige Toilette lieber auch nicht.
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