2023 05 04 Ruhetag – von wegen…

Ankerposition: Playa Santiago, keine Änderung.

Es sollte ein ruhiger Tag werden, ich wollte die 2. Tasche imLasyBag fertig nähen. So weit hat auch alles geklappt. Während ich auf dem Dach stehe und nähe, verlässt der kleine Segler, der sich gestern Abend fast in die Hafeneinfahrt gelegt hat, seinen Ankerplatz. Schade – ich hätt zu gern gesehen, wie die Fähre damit umgeht…

Ein Spanier ankert zum Baden. Nachdem er ziemlich nahe angelaufen ist und Michèle schon wieder arg böse wurde, ankert er mit knapp über 100 Meter Abstand. Na – das ist eben kein Franzos! So ist’s sicher. Und er bleibt nicht lange. Einmal Baden. Dann geht er wieder ankerauf. Ob es ihm zu sehr geschaukelt hat? So ein Monohull wackelt schon schön hin und her! Vielleicht war es aber auch sein Plan. Wir rätseln. Wir würde ja nur die Segel runter nehmen und dann ins Wasser springen. Aber so mitten auf dem Atlantik – das ist nicht jedermanns Sache.

Dann kommt eine deutsche Yacht. Gerade mal 35 Meter hält sie Abstand. Das ist eindeutig noch in unserem Schwoikreis. Vielleicht wollen die auch nur baden und fahren dann weiter? Wir halten erst mal still. Dann machen die ihr Dinghy fertig. Nee – wir wollen auch noch mal an Land. Und komplett unbeaufsichtigt, das geht bei diesem Abstand nicht. Also springe ich in unser Dinghy und fahre rüber. Nix Deutsche! (Hurra, ich wäre ja über meine eigenen Vorurteile….) Es sind kleine Franzosen – also Italiener. Ich erkläre meine Not. Der Älteste, sicher deutlich – zumindest gesichts- älter als ich outet sich als Skipper. Also – er sieht keine Probleme. Wie ein Katamaran sich vor Anker verhält ist ihm unbekannt. Aber deswegen verlegen. Sie hätten das Boot gechartert. Nun weiß ich nicht, dass Charter-Monohulls sich so verhalten und so treiben wie ein Katamaran. Gut – ich muss auch noch dazu lernen. Oder ist es vielmehr so, dass es eben nicht ihr Boot ist und ??? Meine Nachfrage, ob ich ein Foto von ihrem Versicherungsschein machen darf löst eine große Diskussion – natürlich auf italienisch – bei der Crew aus. Anscheinend ist der Alte zwar der Skipper, aber ein Jüngerer hat das Sagen. Am Ende verlangt er, meine Versicherung zu sehen! Zumindest dann sei er bereit, mich sein fotografieren zu lassen. Ok – mit dem Deal kann ich leben. Also zurück – unsere Papiere holen. Als ich 2 Minuten später wieder da bin machen sie sich bereit, Anker auf zu gehen. Ok – mit mehr Abstand sind wir sicher, dann brauchen wir keinen „Papierkram“. Sie verlegen auf mehr als 100 Meter Abstand. Damit sind wir wieder sicher. Doch nicht lange danach bemerken sie, dass es für ein Mono wohl zu schaukelig ist und gehen in den Hafen….

Tja - so sieht ein Ruhiger Tag aus...
Nebenbei habe ich dann noch angefangen, einen Flicken auf das LasyBag zu setzen an einer Stelle, wo ein kleines Dreieck eingerissen wurde. Und da ich natürlich vergessen hatte, Fotos von unseren "Nearbys" zu machen, gibt es das heute.