2021 08 27 Leinen los

Gut – geplant war 08:00 Uhr Leinen los. Aber weder die Werft noch ich war mit den anstehenden Restarbeiten so weit. Auch 09:00 Uhr, der letzte sinnvolle Moment loszufahren, konnte nicht gehalten werden.
Aber das entspannte die Arbeit. Gegen 14:00 Uhr verabschiedet sich der Letzte der Werft von Bord. Das Oberdeck wurde noch mal gereinigt, einige Gelcoat-Schäden schön ausgebessert und ein paar weitere Kleinigkeiten wurden fertig gestellt. Mir war wichtig, den Umschalter für die Generatoren zu montieren – nutzlos, wie sich auf der Fahrt dann feststellte. Dazu dann noch eine Wärmedämmung für den Ofen – die Platten schnell im Baumarkt gekauft und auf der großen Kreissäge der Werft – genau die gleiche, wie ich sie bei uns in der Schule hatte – auf Maas geschnitten. Auch das letzte Auffüllen des Diesels mit Tankstellenbesuch wurde noch erledigt.

Dann Seeklar machen – nach so langem Stillstand war das auch nicht in 5 Minuten erledigt.

Paul – der Junior-Chef der Werft – kam zum Abschiedsbesuch noch mal vorbei. Und da wurde noch ein wenig geschwatzt.

In Alzey hat für die Lehrer wieder die Schule begonnen. Bei der ganzen Arbeit muss Michèle mich daran mit einem Gruß von Christel erinnern. Die haben heute ihre große Konferenz und bereiten die Einschulung am Montag vor. Und wie es da mit Corona läuft? Schön, dass mich das nicht mehr betrifft. Aber einige Gedanken begleiten dann die Kollegen schon. Ab jetzt beginnt mein Sabbatjahr so wirklich für mich!

Gegen 18:30 Uhr dann wirklich: Jede grosse Reise beginnt – nein! Nicht mit einem kleinen Schritt. Nicht bei uns: hier hieß es, Motoren an, Leinen los.

Mit dabei für die ersten Meilen:

Claude - unser Neffe und mein Patensohn!

Inzwischen hat sich ein sonniger Spätsommer-Abend eingefunden. Wir fahren in die Sonne, raus aus der Lesum.

Die Lesum und damit Bootswerft Winkler achteraus
Die Lesum und damit Bootswerft Winkler achteraus

Das Schulschiff „Deutschland“ ist inzwischen nicht mehr an seinem Platz, das sehen wir erst in Bremerhaven wieder. Aber kaum auf die Weser eingebogen geht es an der „Goch Fock“ entlang. Alte Erinnerungen werden wach. Wird ein paar Wochen dauern, bis wir weiter sind, als ich es mit der Fock war.

Auch die Gorch Fock geht achteraus

Die Weser ab unter Motor, der Wind kommt genau gegenan. Aber das verheißt guten Wind an den frisischen Inseln entlang!

Gegen 22:00 Uhr ankern wir – wie auf der Hinfahrt – kurz vor Bremerhaven auf einer wunderbar ruhigen Reede. Und lassen so viel Kette raus, dass es uns in einen Bereich versetzt, in dem wir fast trocken fallen.

Normalerweise sieht man vom Unterwasseranstrich nur wenige Zentimeter
Normalerweise sieht man vom Unterwasseranstrich nur wenige Zentimeter