Überfahrt: Maps macht da einen netten Schlenker, wir werden mehr auf der Geraden fahren....
Früh beginnt der Tag, ich kann nicht mehr schlafen. Vorteil: Ich kann noch einiges am Computer erledigen. Und dann ganz langsam und in Ruhe mit dem Seeklar beginnen. Um halb zehn hole ich Yoshi ab und wir fahren zum Ausklarieren. Ich komme mir da ja immer vor wie in der DDR: Aus jedem Dorf bei der Polizei abmelden, im nächsten anmelden. Wenn wir mit dem Auto durch Europa fahren, dann braucht man das nicht, warum als Segler???
Vorteil von Praia da Victoria: Es kostet nichts, Ankern durfte man hier ohne Bezahlung. Und die Nutzung des Dinghy-Docks und der Toiletten sowie die Abfall-Entsorgung ist hier frei. Duschen waren wir an Bord und die eine Wäsche hat Michèle direkt bezahlt. So nehme ich meinen Schein von der freundlichen Dame im Hafenmeister-Büro entgegen.
An Bord kommt Michèle hoch: Es geht ihr nicht gut. So richtig verzieht sie sich dann nicht wieder ins Bett, aber gut sieht das nicht aus… Nachdem Yoshi losgeht beginnen wir mit Anker-Auf. Das ist heute eine längere Sache, denn der Hahnepot ist ordentlich bewachsen. So schrubbe ich Stückchen für Stückchen sauber. Das ist einfacher, wenn man das als Taucher im Wasser macht, aber bei 18° wäre ich nur mit Neopren ins selbige gestiegen. Und hätte da wohl auch noch gefroren. So aber wird mir warm… Eine gute halbe Stunde später können wir dann den Anker ganz hochnehmen. 12:00 Uhr ist es inzwischen geworden. Ok – wir wollen ja im Hellen in Ponta Delgada ankommen. Und bei gut 90 Meilen dürfen wir nicht zu schnell sein oder zu früh abfahren. Das haben wir nun im Griff…
Vor dem Hafen hatte uns Yoshi einen hohen Wellengang gemeldet. Ist aber nicht so schlimm. Ganz in Ruhe wird der ParaSailor hoch gezogen: Wind um Nord bis Nornordost und ein Kurs von 135°, da sollte die Strecke gut mit meinem Lieblingssegel zu machen sein. Und anfangs weht auch noch ein nettes Lüftchen und wir machen mehr als 5 Knoten.
Bald zeigt sich die DaYo voraus. Yoshi hat auch seinen ParaSailor rausgezogen. Das erste Mal allein! Wir sind mächtig stolz auf ihn. Denn es könnte sein, dass er sich da von uns hat motivieren lassen. Nachteil: Wir holen nur sehr langsam auf. So dauert es 4 Stunden, bis wir in „haben“. Es setzt eine Foto-Orgie ein. Jeder will ja mal ein schönes Bild von seinem Schiffchen unter Segel haben!
Da es Michèle etwas besser geht fallen wir in unsere übliche See-Routine: Ich gehe bald nach dem Abendessen in die Koje.
Und schnell bei dem wenigen Wind sind wir auch...
Angemeldete User bekommen hier noch einen Film zu sehen.....