Wanderung: Zum See, zur Gruta und zurück....
Am Ende stehen dann fast 20 Kilometer „auf der Uhr“. Und über 630 Höhenmeter dazu. Entsprechend geschafft sind wir am Abend. Doch der Reihe nach: Für halb elf war der Bus geplant, wieder nach Biscoitos. Dort angekommen wird noch schnell mit einem deutschen Touri diskutiert, wann und wo der Bus zurück losgeht. Wir verweisen auf die in einiger Entfernung liegende Haltestelle noch weiter außen im Dorf. Wir hatten ja schon berichtet, dass diese Haltestelle im Zentrum dasselbe nicht so recht erkennen lässt. Aber – mehr Zentrum bietet Biscoitos eben nicht. Der Fahrer versteht wohl, was wir da reden und wirft ein: Hier. Und ein paar Meter weiter ist noch eine Haltestelle. Hmmm??? Das war aber vor zwei Tagen ganz anders! Ob er uns richtig verstanden hat?
Egal – wir ziehen zunächst zu „unserem“ Cafe beim lokalen Supermarkt. Das war ja prima. Und ist es heute wieder. Gut gestärkt machen wir uns auf den Weg. Zu einem See, den Michèle als bemerkenswert rausgesucht hat. Immer die Straße lang, das ist die schlechte Nachricht. Immer bergauf, das ist anstrengend. Aber schön glatt und Teer, das ist die gute Nachricht. Wenig Sonne – nun das ist gut, da schwitzt man nicht so. Aber auch immer wieder mal Nieselregen. Gerade genug, um Regenzeug nötig zu machen. Und kaum hat man das angezogen, ist es schon wieder fast vorbei…
Die letzten Meter im Wald, die führen in Matsch. Michèle gibt auf, Yoshi und ich machen noch ein paar Meter. Dann aber geht es in eine Wiese, die noch schlimmer aussieht. So drehen auch wir um. Der See ist sowieso nur 20 Meter lang und 10 Meter breit. Was soll da schon so toll zu sehen sein?
Weiter zur Gruta do Natal – ein Lava-Tunnel. Leider wieder bergauf. Doch als wir ankommen eröffnet sich der Blick – auf den See! Ja – hier ist er. In einer Schautafel ist klar zu erkennen, dass der von Maps vorgeschlagene See nur ein kleiner Ableger zwei Kilometer weiter nördlich ist. Der eigentliche See ist HIER! Nun – viel zu bieten hat er auch nicht, aber wir können einen Haken setzen: Auch erledigt.
Eigentlich will Yoshi nicht mit in die Höhle. Doch wir überreden ihn und hinterher gibt er zu Protokoll: Da hätte er was versäumt.
693 Meter führen uns durch große und nicht ganz so große Höhlen, die entstanden sind, als Lava abgeflossen ist. Wellen und „Scratches“ und andere deutlich auf den Lavafluss zurück zu führende Spuren sind zu sehen. An vielen Stellen ist die Oberfläche ganz glatt, dass man mit den Fingern drüber rutschen kann. Ja – und teils ist es eben nicht so groß. Im Entengang geht es dann ein paar Meter weiter, bis man sich wieder aufrichten kann. Insgesamt toll und ganz anders, als die Grotte am 30.06.!
Draußen will ich mit meinen beiden diskutieren, ob wir uns nun ein Taxi bestellen. Aber die sind schon auf dem Rückweg. Gut – der ist kürzer, da wir den See nicht mehr besuchen müssen. Und geht bergab. So liegen noch mal 7 Kilometer vor uns. Die ziehen sich und: Bergab ist auch nicht die wahre Freude für die Knochen…. In Biscoitos dann zu „unserer“ Haltestelle. Aber anders als bei unserem letzten Besuch fährt heute KEIN Bus, auch die von anderen Linien, hier vorbei. Um 17:06 Uhr befrage ich noch mal Maps – und habe inzwischen auch die Funktion entdeckt, in der man sich die Busstrecken anzeigen lassen kann. Shit! Maps zeigt an, was der Fahrer heute früh ja schon gesagt hatte: Da wo wir ausgestiegen sind, da geht er los. Also im Schweinsgalopp zurück. Puh – da stehen noch zwei Frauen, deutsche Touristen, die wir schon mal getroffen hatten. Der Bus hat – dieses Mal Gott sei Dank – die übliche Verspätung. Nun habe ich Zeit, alles genau zu eruieren: Oh – der fährt aber nicht zurück nach Praia, sondern über die Nordwest-Spitze der Insel nach Angra. Und da Umsteigen in den, der nach Praia fährt. Whow – 2:18 Stunden Fahrzeit. Um 17:30 Uhr ist er immer noch nicht da. Und Yoshi schafft es, dass die Dame aus dem Museums-Geschäft gegenüber uns ein Taxi bestellt. Soll um 18:00 Uhr da sein. Na ja… Um 17:45 Uhr kommt der Bus – ja über Angra. Mit Umsteigen. HA! War unsere Entscheidung für ein Taxi richtig. Das ist um 17:59 (!!) Uhr da und bringt uns in keiner halben Stunde nach Praia. Und da wir ja zwei Abschnitte Bus hätten zahlen müssen, ist es auch nicht viel teurer…
In Praia hat das angepeilte Lokal „azorisch, traditionelles Essen“ azorisch – noch lange nicht auf. Also gegen 20 Uhr oder besser 20:30 Uhr könnten wir kommen. Nein – da sind wie zu kaputt für. Jetzt Essen, dann Feierabend! Also in einem Restaurant an der Strandpromenade. Eine Grill-Bar. Ok – Fleisch wäre ja auch mal gut. Dazu einen Liter Sangria. Der ist gut. Das bestellte „Mixta do Grill“ ist enttäuschend.
An Bord zurück backe ich noch ein Brot und bekomme eine schöne, warme Dusche! Der Tag war lang – und morgen segeln wir nach Ponta Delgada auf Sao Miguel. Gute Nacht!
Angemeldete User bekommen hier noch einen Film zu sehen.....