2022 05 29 Sonntagsspaziergang – wieder ein „Fort“

Wanderung: Zur Landspitze.

Nach ziemlich erflogreichem Ausschlafen – sprich bis in die Puppen – tat sich ein regenfreies Zeitfenster auf. Also los – machen wir einen kleinen (Trainings-)Spaziergang. Nach den beiden „Bergen“ im Süden von Horta nun auf die Erhebung im Norden. Leider einen Großteil auf der Landstraße, aber wir waren nicht die Einzigen und die Autofahrer sehr rücksichtsvoll…

Oben angekommen entdecken wir zwei Geschützbefestigungen – offensichtlich aus dem 2. Weltkrieg. Nun – eigentlich wollten wir die Aussicht genießen, also einmal nach rechts, einmal nach links. Gut – auf dem Rückweg noch die etwas versenkt gebaute Unterkunft der Geschützbesatzungen anschauen. Da konnte man so einfach reinspazieren, nichts abgezäunt, keine Verbotstafeln. Innen dann eine erste Überraschung: Sehr gut erhalten! Nun, die Holzfenster sind marode. Was soll man auch nach über 80 Jahren erwarten. Aber die Räume in sehr gutem Zustand. Und in einem Raum geht es noch weiter „nach hinten“ ins Dunkle. Michèle warnt, dass ich mir nicht die Nase anzustoßen. Langsam noch einen und noch einen Schritt. Dann ist das Ende erreicht. Nein – ein Knick im Gang und wie sich die Augen gewöhnen, so sehe ich in der Entfernung drei Lichtpunkte auf dem Boden. Michèle kommt hinterher und so geht es weiter. Alle ca. 10 Meter ist ein schornsteinartiger Lichtschacht nach oben. Und wieder ein Knick. Dann kommen wir ans wirkliche Ende. Eine Stellung mit ein paar Schießscharten. Und daneben ein Ausgang. Wir finden uns über 100 Meter von der Unterkunft und schauen nach Sao Jorge und Pico.
Ich mache es mir in der Sonne bequem, doch bald werde ich von Michèle zurück gepfiffen. Einen Eingang hatten wir in der „Unterkunft“ noch nicht inspiziert. Und da hat sie einen zweiten Gang entdeckt. Der muss nun erkundet werden. Dieses Mal geht es nach Südosten und auch abwärts. Rechts sind Türen. Dahinter offensichtlich Munitions-Keller, Aufzüge zu den beiden Geschütz-Stellungen, auch sonstige Funktionsräume. Alles in sehr gutem Erhaltungszustand.Selbst Regale stehen noch in etlichen der Nebenräume. Gut, dass ich mein Handy mithabe. Mit weißen Bildschirm spendet es genügend Licht, dass man so einiges erkennt.
Wir kommen am einzigen (!!) Wasserflecken vorbei. Ansonsten – alles auch unter den „Lichtschornsteinen“ staubtrocken! Am Ende des Ganges dann ganz offensichtlich der Kommandostand. Eine Säule für eine gute Optik, jede Menge Anschlüsse für Fernsprecher, ein zurückgezogener Raum. Guter Rundumblick, wenn nicht vor den Scharten wilde Büsche wucherten. Richtung Pico und Horta.
Der Rückmarsch dieses Mal wieder im Gang. Unsere Augen haben sich an die Dunkelheit gewöhnt und wir müssen die Türen nicht mehr erkunden, so kommen wir schnell voran. Zu Hause dann finden wir im Portugiesischen Wikipedia unter Bateria de Costa da Espalamacaeinen ausführlichen Eintrag über die politische Situation zu dieser Stellung. Und auch ein paar Worte zur Funktion. Mit Deepl lassen wir uns das übersetzen. Also – das könnte man sicher zu einem interessanten Klein-Museum machen!

Wieder an der Marina treffen wir uns mit Yoshi und Elias von der OHA und gehen – da alle anderen uns keinen Platz anbieten können – bei einem Chinesen essen. Na ja – und schwatzen….