2022 05 28 Yoschis Ankunft, Training und Einkauf

Training: “Der kleine Berg und dann zum großen Supermarkt.

Schon die Nacht war geprägt von Yoshis Ankunft. Das Funkgerät lief über Nacht und damit dann auch die Navigations-Elektronik. Und irgendein I… (= freundlicher anderer Segler! Übersetzung für I…. gleich mitgeliefert.) hat seinen MOB-Alarm (Man over board, ja im Englischen ist man noch nicht so genderverrückt wie bei uns.) ausgelöst und so kamen immer wieder Piep-Alarme, die mich dann hochjagten. Gegen 05:00 Uhr bekamen wir dann – nach WhatsApp, das lief dann schon früher – auch ersten Sprechkontakt. Inzwischen konnte ich ihn auch auf AIS sehen und damit gut abschätzen, dass ich mich noch eine Dreiviertelstunde – unterbrochen von einem Alarm… - hinlegen konnte. In der Hafeneinfahrt dann die DaYo wahrgenommen und gleich wieder zurück. Hatte mir so schön einen Eimer mit Tomaten, frischem Brot und Fotoapparat klar gemacht und an Bord Re stehen lassen. Den also geholt und dann zu Yoshi an Bord. Es ankert sich in engem Umfeld einfach besser, wenn 2 Mann an Bord sind…

Dann hatten wir natürlich eine Menge zu schwatzen. Er war ja landlos vom 21.04. bis heute 28.05. unterwegs. Hat materiell nur einen kleinen Splint an Schaden. Und war eigentlich nur von den Flauten genervt. Vorbildlich!
Irgendwann habe ich mich dann wieder „nach Hause“ begeben. Und bis fast 12 Uhr geschlafen.

Für den Nachmittag war dann erst mal Motor-Inspektion und Reparatur angesagt. Der Backbord-Diesel hatte ja „Seal“ gemeldet, dass wir dann mit „Wasser im SailDrive“ übersetzt haben. Für die Nicht-Segler: Der SailDrive ist das Getriebe und die Außenbordsführung des Antriebs. Das sieht von der Seite ein wenig wie ein „Z“ aus. Und muss durch die Außenhaut. Da ist das Ganze dann mit einer Gummi-Manschette abgedichtet. Zur Sicherheit mit zweien. Und in dem Zwischenraum ist ein Wasser-Sensor. Den nennt Yanmar – der Motorhersteller – Seal-Sensor.
Das Öl gecheckt – wir hatten ja mal Wasser im Öl, wahrscheinlich durch die „Stopfbuchse“, also die Abdichtung zwischen den fest stehenden und den drehenden Teilen. Aber Sichtkontrolle und Widerstandsmessung ergaben: Das Öl ist in Ordnung.
Da ich das noch nie gemacht hatte: Ganz vorsichtig den „Seal-Sensor“ ausgeschraubt. Könnte ja sprudelndes Wasser hinterher kommen. War aber nicht. Eine winzige Kleinigkeit an Feuchte war am Sensor. Konnte ich erst feststellen, als ich ihn mit Saugpapier (Toilettenpapier) abwischte. Doch – der war nicht trocken. Test: Kein Alarm mehr. Und durch seine Öffnung kann ich in den Zwischenraum schauen: Trocken! Kein Wassereinbruch! Hurra! Wieder eingebaut, Testlauf: Backbord-Motor kann wieder klar gemeldet werden!

Somit konnten wir an Land schießen, das relativ gute Wetter nutzen: Mit Yoshi – der Arme, hat zwar inzwischen einklariert und geduscht, glaubte aber meiner Ankündigung: „Trainingsrunde, 220 Stufen rauf“ nicht – dann auf den „kleinen“ Berg. Es sind 268 Stufen. Auf der anderen Seite wieder runter und zum Supermarkt. Auf dem Rückweg dann noch einen Einkehrschwung – dürfen das nur Skifahrer, oder auch Segler? - bei Peter Sport Cafe auf ein Gin do Mar. Dazu ein Garlic-Bread. Herrlich. Wir sitzen bei einem Amerikaner und schwatzen mit dem. Ein Mitsegler, der sich mit seiner Frau auf Flores treffen wollte. Wir sind also nicht die Einzigen, die die westlichste Insel „machen“ wollten. Sie waren für eine Nacht im zerstörten Hafen und da sehr zufrieden…. Seine Frau aber saß wegen mechanischer Probleme am Flieger auf Sao Miguel fest. Nun – vielleicht morgen…
Da Yoshi hinreichend müde, verabschieden wir uns auf morgen und machen uns einen ruhigen Fernseh-Abend.