2022 03 15 Schnell und ein ganz wenig hart: Überfahrt nach Dominika

Mittags-Position: Auf dem Weg von Martinique nach Dominika

Morgens um 06.00 ist die Welt – nein die Nacht zu Ende. Boot klar machen und um 06.30 Uhr geht der Anker auf. Gleich unter Segel. Und dann passiert – nichts. Flaute. Der ganz schwache Restwind treibt uns jedenfalls vom Ankerplatz nach See zu. Manchmal ist er so stark, dass wir sogar Ruder ins Schiff bekommen. Dann versuchen wir schon mal tendenziell nach Norden zu halten. Michèle geht wieder schlafen.
Gegen halb zehn taucht sie mit der Frage „Außer Wellen nichts gewesen?“ auf. Gut – dann kann ich mich ja hinlegen.
Irgendwann startet sie den Motor. Hmmm, hat sie jetzt die Schnauze voll vom Dümplen? Gut – dann kann ich ja noch den Generator zuschalten. Oben angekommen stellt sie den Motor aus. Wir waren nur komplett vom Kurs abgekommen und segelten fast zurück. Kaum ist der Motor aus, springt der Wind an. Und steigert sich in Minuten auf 20 Knoten. Fein – schönes Segeln, gute Fahrt. Aber es geht gleich weiter. 25, 27 Knoten: Ok – machen wir Reff 2 rein. Und in die Fock Reff 1. Nun sind wir auch aus dem Wellenschatten von Martinique raus und es rumst wieder ganz ordentlich. Ob wir umkippen können? Nein – eher nicht. Nun kann ich wieder schlafen gehen – was aber nichts wird. Aber schön ruhen. Gegen 13.00 Uhr übernehme ich dann. Es läuft. 7, manchmal bis über 8 Knoten machen wir. Fein! Aber es ist ganz schön schaukelig. Breitbeinig stehen ist wieder angesagt, in der Pantry werden die Flaschen gesichert. Aber wir halten fast mit drei Einrümpfern mit, die um uns herum auch auf dem Weg nach Dominika sind.

Dann tauchen wir ins Lee von Dominika ein – der Wellengang nimmt ordentlich ab, die Sonne scheint – das wird dann richtiges Karibik-Segeln. Leider kommt dann bald der Windschatten der Insel dazu und wir machen keine Brausefahrt mehr. Aber wir kommen gut voran. Also – auf in den Norden der Insel zum Übernachten. Dann können wir morgen gleich den Schlag nach Guadeloupe machen. Auch gut. Wenngleich: Unsere Anmeldung für einen Liegeplatz in der Marina wurde abschlägig beschieden. Sie sind voll. Und schreiben lieber nicht gleich mit, ab wann wir denn einen Platz bekommen könnten. Gut – dann also gleich zwei Mails mit dem Wunsch an den darauf folgenden Tagen einen Liegeplatz zu bekommen.

Wir ankern südlich von Salisbury. Und stellen fest: In 4 Stunden hat uns der Atlantik dermaßen eingesalzen. Selbst an gedeckten Stellen ist die Hand voll von Salz, wenn man drüber streicht. Unglaublich!
Und natürlich funktioniert Internet auch nicht. Dabei hatte ich doch extra eine SIM-Karte genommen, die in 22 Karibik-Staaten gültig sein sollte. Unter anderem eben auch in Domique, was ich aus dem Französischen zu Dominika transferieren. Telefonieren geht. Ein Probeanruf auf unseren AB kommt an. So’nen Sch….