2022 03 04 Auto: Fort-de-France, Jardin und Schwurbler

Tages-Programm: Fort-de-France und Jardin de Balata

Yoshi kommt mit, also fahren wir zu Dritt nach Fort-de-France. Auf dem Hinweg liegt ein Decathlon. Ich benötige neue Walking-Sandalen, die Sohlen der alten sind schon mit Sika-Flex angeklebt. Wer weiß, wie lange das noch hält. Und meine beiden Mitfahrer finden auch was, dazu gibt es dann noch eine Kappe mit Ohren- und Nackenschutz und eine neue Badehose.

Fort-de-France ist Martiniques Hauptstadt. Hässlich wie jede mittelgroße Stadt in den Außenbezirken empfängt uns die Innenstadt mit französisch-karibischen Verfall-Flair. Als Segler zieht es uns zunächst an die Strandpromenade. Die Bucht inspizieren: Man kann recht gut ankern und sie haben einen großen Dinghy-Steg. Prima. Dann gleich zum Fort, das halb Museum und halb Naval-Base ist. Michèle marschiert zu den Soldaten an der Wache und beratschlägt, wie man das Museum besichtigen kann. Man muss erst bei McDonanlds Tickets lösen und dann... Ist uns zu doof und so schlendern wir einfach nur so durch die Innenstadt. Die Bibliothèque Schœlcher können wir nur von außen besichtigen, die Zufahrtsstraße ist gesperrt. Und wir sind unlustig, zu diskutieren…

Nächstes Ziel ist der Jardin de Balata. Einen botanischen Garten mit Hochseil-Pfad. Auf dem Weg dahin fällt ein nettes Kirchlein auf. Ob ich da den Abzweig finde? Dann hin. Aber nein, die Strasse führt direkt dran vorbei. Also kurzer Besichtigungsstopp.
Beim Kassenhäuschen des Jardin dann die Enttäuschung: Yoshi muss ein PCR-Test vorzeigen. Hat er natürlich nicht. Denn er ist ja geboostert. Gilt aber nicht, da die Impfung erst drei Tage her ist. Erst ab dem 7. oder 8. Tag gilt die! Und seine Impfung von Ende Oktober ist auch ungültig, da länger als 4 Monate her. In Spanien aber hat er keinen Booster erhalten, da es ihn dort erst nach 6 Monaten gibt! Hurra! Es lebe Corona! (Das nächste Corona-Opfer! Und das im Botanischen Garten unter freiem Himmel!)
Er setzt sich ins angeschlossene Restaurant – Achtung! Kein Problem!! (??) und schickt uns in den Garten. Nett und bilderreich. Eine kleine Auswahl ist nun hier auf der Homepage.

Auf der Rückfahrt dann werden wir alle Corona-Opfer! Auf der Route Nationale um Fort-de-France herum haben sich Schwurbler, also Menschen mit der Idee, dass sich alles nur gegen sie verschworen hat und es sowieso kein Corona gibt und dass Impfen ziemlich blöde sei, verabredet. Vorne fahren zwei Autos, die dann auf dieser autobahnähnlichen Straße einfach stehen bleiben. In den vorderen Reihen eine Menge Wagen mit Ausdrucken, die besagen, dass man sich nicht testen und nicht impfen und nicht anstecken lassen will. Unsere bisherige leise Toleranz gegenüber den Quer-, Anders- oder Gar-Nicht-Denkern geht recht schnell den Bach hinunter. Ich bin geneigt, auszusteigen und den da vorne mal aus seinem Auto zu ziehen. Aber da bin ich wohl nicht der Einzige. So fahren die ein paar Meter weiter. Und bleiben wieder stehen. Das Spiel wiederholen sie ein ums andere Mal. Man könnte aussteigen und nach vorne gehen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit würde es zulassen. Aber die haben ja vor sich eine kilometerweite freie Bahn. Wenn Du also auf 2, 3 Meter ran gekommen bist, dann fahren sie eben so weit, dass Du wieder zu Deinem Auto musst.
Irgendwann schaffen wir es, wie unsere Vorfahrer, uns auf einer Ausfahrt rechts an denen vorbei zu drängen. Gut, dass wir nichts zum Werfen dabei haben. So eine volle Windel zum Beispiel wäre nicht bei uns an Bord geblieben…

In der Marina gibt es noch einen Absacker, bevor wir ziemlich müd an Bord ankommen. Der Restabend wird kurz!

Das empfinde ich als Nötigung!