Ankern: Vor der „Bridge of Lions“ St. Augustine.
Um 8 Uhr klingelt der Wecker – also Michèles! Denn heute geht es früh raus! Ab 9 Uhr fahren die Trolley-Touren durch St. Augustine. An 22 Stopps kann man ab- und zusteigen. Und ich habe in dem Prospekt ein 10 $ Gutschein entdeckt. Für jeden! Nun – klar, dass das nicht ganz so war…. Richtig: Der Gutschein gilt für jeden. Doch die „10“ ist ein „1 o ff“ – also 1 Dollar… Nun gut – wäre ja auch zu schön gewesen!
Ein paar Minuten warten wir dann noch vor der Marina, bevor der nächste Zug kommt. In einem Stück redet der Fahrer und erklärt, was wir so rechts und links alles Tolles sehen. Die ersten Stopps bleiben wir sitzen. Am „Historic Museum“ steigen wir aus und besichtigen das. Das „Old Jail Museum“ lassen wir dieses Mal aus. Auch wenn es mich interessiert hätte. Aber weitere 26 $ - pro Nase – und eine lange Warteschlange sind zu viel für uns!
So sitzen wir in einem der nächsten Trolleys. Der Fahrer ist supergut drauf. Und wiederholt bei jedem Stopp seine Sicherheitseinweisung. Und dann kommt: „And the Trolley is now in M O T I O N!“. Auch er erklärt nonstopp. Und hat auch noch eine Menge Tripps parat. Also – dieses Museum, jenes Restaurant, diese Destillery müsst ihr besuchen! Unser nächster Stopp ist dann das „Castillo de San Marcos National Monument“. Hier ärgere ich mich, dass ich meine Nationalpark-Karte nicht dabei habe. Damit wären wir ins Monument gekommen, der Einzeleintritt von 16 $ ist uns zu viel. Und ein wenig drängt die Zeit. Mit einem Stop in einem Cafè wollen wir unsere Land-Zeit beenden. Und langsam ist es schon Nachmittag.
So kommen wir um 2 Uhr wieder an Bord. Anruf bei der Brücke: Ja – um halb drei wird geöffnet. Also – klar machen, Anker hoch und durch die Brücke. In einer Reihe von Booten sind wir Nr. 4. Abbiegen zur Tankstelle und Diesel nachfüllen. Läuft gut – um zehn vor drei sind wir fertig.
Wieder Anruf bei der Brücke, ja – 3 Uhr können wir durch. Whow! So schnell hatte ich im Leben nicht gedacht, dass die Aktion läuft!
So sind wir wenige Minuten nach 3 Uhr auf dem Weg: Nach Norden! Am liebsten würde ich im Golfstrom fahren. Aber für die nächsten Tage ist das heftiger Starkwind mit bis zu 50 kn Böen angesagt. Nichts für uns. Auch wenn der zustäzliche Schub von 2 – 3 Knoten im Tagesverlauf doch beachtliche 70 Meilen zusätzlich bringen würde!
So werden wir den Donnerstag Rückenwind nutzen im Norden in die Küstenabdeckung zu kommen und dort in deutlich ruhigeren Wind dann Richtung Beaufort, North Carolina zu gehen. Ob das alles so klappt?
Zunächst haben wir aber einen phantastischen Frühsommer-Segelnachmittag. Lediglich ein Einrümpfer, der uns schon bei der Ausfahrt überholt hat, gefällt sich darin, vor uns herum zu schlenkern. Und klar – sobald er so 200, 300 Meter vor uns ist, wird er langsamer. Also richtig langsam. Jetzt sind wir Überholer und müssen aufpassen. Fangen wir an auszuweichen, dann nimmt er die Segel wieder richtig ran und ist klar schneller. Doch dann geht das Spiel wieder von vorne los….
Um 20 Uhr dann der „StarLink-Schreck“! Keine Internet-Verbindung. Richtig – wir sind aus der 12-Meilen Zone! Doch mein Browser verweigert den Zugriff auf das SL-Konto. Das war bisher so, dass ich da dann Mobil-Priority-Daten buchen konnte. Aber nun komme ich gar nicht mehr auf den Router hier an Bord. Ist der defekt? Ich probiere dies und das. Kein Erfolg. Entweder StarLink ist kaputt. Kaum wahrscheinlich. Oder mein Router ist defekt. Gut möglich. Über Hardware-Defekte lese ich quasi jeden Tag in der TO-StarLink-Gruppe. Dann probiere ich noch einen Zugriff mit meinem Handy. Ja – das „gewasserte“. Ooops – das bekommt Verbindung zum Router. Und der sagt: Unvorhergesehener Ort. Klar – wir sind „außer Landes“! Aber die Zusatz-Daten will er mich da nicht buchen lassen. Dieses Geräte hatte ich nicht vorbereitet zum Login auf mein Account! Shit!
Aber wir sind ja eben erst raus aus er 12-Meilen Zone. Und da ich Starkwind auf unserer Route erwarte, gehen wir kein Risiko ein: Kurswechsel, der uns innerhalb der nächsten halben Stunde wieder „in Landnähe“ führt.
Irgendwann meldet Michèle, sie hat auf ihrem Tablet wieder Internet. Nur – mein PC und mein Tablet verweigern den Zugriff. Aber ich bekomme einen Hinweis: Ein VPN sollte abgeschaltet werden! Oh ja – das wirkt: Sofort habe ich Internet, kann mich einloggen und die Mail als zweiten Faktor nutzen. Mobil-Prio-Daten gebucht und Kurswechsel!
Lesson learned: Es reicht nicht nur das Login klar zu machen, nein, mit VPN kann es passieren, dass ich nicht mal mehr lokal auf meinen Router zugreifen kann…. Da haut das eine Programm (heute muss man wohl App sagen!) dem anderen eins rein!
Und: Geiz ist alles andere als geil! Nächste Mal wird bei 5 Meilen Entfernung von Land die Zusatz-Option eingeschaltet. Und dann eben etwas früher an Bord ausgegeben: Keine Filme, keine Updates, nur dringende Bilder und Downloads! Halt das „See-Spar-Programm“….
Endlich ist alles gut und ich darf in die Koje! Gute Nacht! (Doch lang wird sie nicht, davon morgen mehr!)