2024 02 27 Marigot und Fort St. Louis

Vor Anker in Marigot Bay.

Der Tag beginnt um 00:00 Uhr. Heute auch für uns. Ich war gerade in der Kabine, als oben Gesang ertönt. Und Sekunden später das Telefon klingelt. Und ein Sekt kredenzt wird. Whow! Nur Udo Jürgens bleibt heute (noch) stumm…

Wäsche 2 heißt das Programm für den Tagesbeginn. Wir ziehen los, ich gehe dann gleich weiter zur Wasser-Tankstelle. Preise schauen. (Ist nur 1 Cent teurer als bei der Land-Tankstelle.) Und dann habe ich Glück: Ein heftiger Regenschauer setzt ein, ich kann mich da gut unterstellen. 10 Minuten später kann ich dann trocken zurück zur Wäscherei. Die ist schon fast fertig. Und soll so schnell wie möglich aufgehangen werden. Also – zurück an Bord. Mit Monika mache ich einen Schlenker: An dem Innenhafen in der Lagune von St. Martin entlang und zu einem neuen Supermarkt. Gut: Inzwischen liegen keine Wracks mehr im Hafen – so wie bei unserem Besuch 2022. Schlecht: Der Supermarkt bietet nicht halb so viel und gut wie „unser“ Super-U.

Nach dem Wäsche-Aufhängen schießen wir gleich wieder an Land: Das Fort besichtigen und einen Kaffee trinken. (Zum alten Bericht: 2022 04 13 Fort de Marigot.) Im Fort gibt es dann wieder mal einen Regenschauer, das mit dem Cafe-Besuch wird ein Reinfall. Die offenen Cafes sind alle an der Straße, die „netten“ alle zu. So beschließt Michèle: Ab nach Hause, da gibt es guten Kaffee und Ruhe!

Kurz nach Einbruch der Dunkelheit geht es wieder an Land: Heute gibt’s das Abendessen im Restaurant. Michèle hat einen Marokkaner ausgesucht. Wir laufen zunächst heftig schwatzend dran vorbei. Ooops – zurück. Doch auch dabei sind wir fast wieder vorbei. In der nicht besonders feinen Gegend ist kein Licht zu sehen, Monika und ich trauen uns aber an der eisenbeschlagenen Tür zu ziehen. Und sie öffnet sich. Ein langer Gang ist zu sehen. Gut – schauen kostet nichts! Und es geht dann in einen Innenhof, der dann auch Teil des Restaurants ist. Ein wunderschönes! Und auch ohne Vorbestellung bekommen wir einen Tisch. Und lecker Essen und Trinken. Am Ende dann ein interessantes Gespräch mit den Tischnachbarn: Einem Ami, der Deutscher ist – sein Großvater wurde in Auschwitz ermordet, damit stand ihm diskussionslos der deutsche Pass zu. Aber er spricht kein Wort Deutsch. Seine Frau schon. Er hat Angst, dass Trump der nächste Präsident werden könne. Und dann das Gesicht der Welt verändern. Wir auch… Aber wir haben auch lustige Themen. Ein rundum toller Abend.

Und am Dinghy-Steg werden wir von einer jüngeren, blonden Frau abgefangen. Ob wir Yachties seien? Und ob wir ein Funkgerät hätten. Sie – eine größere Gruppe wollen an Bord, niemand hat ein Handy dabei und auch die Funke haben sie vergessen. Super! (Schwimm doch!) Nein – wir bieten ihr natürlich an, sie an Bord zu bringen, so dass sie da dann die Rückholung ihrer Gruppe organisieren kann. Und dann kommt es: Alle (!), die da auf dem Steg sitzen, gehören zu der Gruppe! So größenordnungsmäßig 10, 12 Leute. Gut – die hätten wir auch gar nicht in unser Dinghy bekommen…. Alles Dänen – ok, bei so vielen blonden Frauen hatte ich schon auf Skandinavier getippt. Aber nur sie aus der Hauptstadt. Was ihr wohl immer vorgehalten wird.
Es geht weit in die Bucht. Und weiter. Und noch weiter. Viel Zeit zu schwatzen. Laura heißt sie und sie fahren auf einer Lagoon 570 – der ELLY. Ganz am Ende der Bucht – ehrlich, ich dachte schon, sie hat die Orientierung verloren – wird sie dann aufgeregt: Da nach links, das müsste es sein. War es dann auch. Wir liefern sie ab und dödeln nach Hause – werden natürlich bald von deren Dinghy überholt. Wieder eine gute Tat getan!