2024 02 09 Port Louis

Ankerposition: Vor dem Hafen von Port Louis, keine Änderung.

Endlich ausschlafen! Der Wind hat sich gelegt und mit ihm die Wellen. Es herrscht – fast – Ruhe. Nur hin und wieder knackt und knötert die Ankerkette. Und ja: Auch die neue Ankerkralle gefällt sich, von der Kette zu fallen. Sicher nicht unter Spannung. Aber nachdem der Wind nachgelassen hat, hat auch die Spannung nachgelassen. Und da…
So schreibe ich erst mal die Berichte zum gestrigen Tag. Mit den Fotos dazu – das dauert dann schon. Irgendwann erscheint auch Michèle. Nach ihrem Kaffee möchte sie an Land. Gut – aber erst Berichte fertig, dann noch einen Kontroll-Tauchgang: Wie liegt die Kette, die Reiter und der Anker. Und: Die Kralle wieder aufsetzen. Ich hatte schon gestern bei den Manövern und dem Oberdecksreinigen festgestellt: Das Wasser hat erträgliche Temperaturen. Nun – ganz 28° hat es nicht, aber 27° kann ich auf alle Fälle bieten. Da brauche ich keinen Neopren, nein – ich finde es einfach wunderbar. Also zumindest die Temperatur. Die Sicht ist beschränkt. Ob das immer so ist hier oder vom Süßwassereintrag (Regen) oder von den Wellen gestern kommt? Die Kralle ist mit Michèles Hilfe schnell aufgesetzt. Nun noch die Kette entlang. Aber schon auf dem Weg zum ersten Gewicht wird klar: Nix ist klar, eher so Sicht wie im Hamburger Hafen. Also: Vom Auge bis zum Glas der Taucherbrille. Dahinter ist nur Grau! Mit der Hand die Kette durchlaufen lassen macht schmutzige Hände und 60 Meter schaffe ich so nicht! Zurück zu RE: Mic, ich brauche die 3l-Flasche. Sie wirft mir die mit einen Arbeitshandschuh zu. Linke Hand! Gut: Flasche unter den rechten Arm, Foto in der rechten Hand, linke Hand Kette durchlaufen lassen. Irgendwann auf dem Weg zum 2. Reiter fällt mir auf: Wenn ich nichts sehe, dann brauche ich auch nicht zu fotografieren! Whow! Was für ein Blitzmerker. Und beim Arbeiten, ich muss die Gewichte und die Kette mit den Fingern kontrollieren, stört die Kamera…

Die Kette geht um die Gewichte und 2 Felsbröckchen. Der Anker ist recht gut eingegraben. Das ist sicher! Auftauchen: Ja – ich bin keine 30 Meter von RE an Backbordseite. Die Kette liegt also inzwischen in einem großen Bogen… Gut! Auf dem Rückweg noch ein paar Fotos von REs Unterwasserschiff: Es ist recht viel Bewuchs geblieben! Nur an den Stellen mit hoher Fließgeschwindigkeit ist dann aber auch ein Teil des Antifoulings abgewaschen.

Dann geht es an Land: Einklarieren? Nicht möglich in Port Louis! Müll dagegen direkt an der Jettty. Erst hinterher entdecken wir 100 Meter weiter eine große Müllstation mit Trennung. Sch….

Zunächst zur Autovermietung, damit könnten wir morgen zum Einklarieren, einem großen Supermarkt und auch Monika von Flughafen abholen. Dabei fallen wir in einen Kinder-Karneval-Umzug! Auch hier holt uns die närrische Jahreszeit ein!

Bei der angegebenen Adresse ist ein Baugrundstück. Ein wenig weiter sieht es fast so aus… In der Einfahrt steht ein besetzter Wagen. Ich klopfe an. Und dann kommt – wie so oft – karibische Hilfsbereitschaft. Also nein – das sei nicht hier und er sei es auch nicht, aber einen Moment. Er telefoniert und meldet dann: Ja also – 50 € / Tag, der Mann ist in einer Stunde hier. Ok – wir wollen ja noch einkaufen – kommen dann wieder!

Auf dem Weg zum Supermarkt fallen wir in einen kleinen Gemüse-Laden. Und laden auf! Am Ende will sie 25 € haben – das ist zwar happig, aber wir haben schön Obst und Gemüse und frischen Salat für heut Abend.

Supermarkt ist für diesen kleinen Ort ok. Was mich wundert: Ich bekomme kein Baguette! Das ist für Franzosen ungewöhnlich. Auf dem Rückweg dann noch in die Touri-Info. Ok – Busse fahren nicht. So wie ich das schon raus gefunden habe. Also, zumindest nicht Samstags und schon gar nicht nach 18 Uhr. Taxi sollten wir mit 60,- € rechnen. Da wird das Mietwagen-Angebot für 50,- € ja wirklich interessant… Auf dem Weg versucht Michèle noch zweimal, den Vermieter telefonisch zu erreichen. Nix! Und wo – das wissen wir auch nicht. Doch eine Straße weiter klingelt ihr Handy: Ja – also wo wir seien? Und so verabreden wir uns „in 5 Minuten“ am Hafen. Also klar: Karibische 5 Minuten. Er würde uns schon fast den Wagen gleich da lassen, so verstehe ich die Gesten. Aber die beiden brabbeln in einem fort. Zwischendurch muss ich meinen Führerschein vorzeigen, der wird fotografiert. Und dann wird mir beschieden: Morgen 10:00 Uhr an der Jetty bekommen wir den Wagen! Sehr gut!

Ab „nach Hause“, ich darf noch ne Runde schwimmen. (Hatte ich schon erwähnt, dass das Wasser hier erträgliche, gute 27° hat?) Es gibt frischen Salat und für mich endlich das Einlauf-Bier! Hurra. Und anschließend bekommt Michèle einen Fernseh-Abend!