2025 11 24 Tag der Kaps: Cape Hatteras und Cape Lookout, Moorehead City

Mittagsposition : 34° 36.12' N 075° 24.0' W, Etmal: 107,3 sm.

Wir haben gerade Cape Hatteras gerundet, da wache ich auf. Und während ich die Wache übernehme, frischt der Wind auf! Hurra – lass uns Segel setzen. Das ist zu zweit schneller und einfacher. Und beim Segel setzen wird es richtiger Wind! Noch mal Hurra! Motor aus! Und: Gute Nacht Alisha!

In der nächsten Stunde frischt der Wind immer mehr auf. Super von achtern und RE macht Brausefahrt. Doch es wird zu viel. So ziehe ich Reff 1 ins Groß. Klar, dass dann der Wind abnimmt?? !! Aber ich traue dem Frieden nicht so sehr. Und warte ab. Doch eine gute Stunde später ist klar – nichts mehr über 18 kn. Das Reff kann raus. Und ein wenig gedreht hat der Wind auch: Doppelfock. Das macht Spaß! Und das ist dann das Motto des Tages!!

Der erste Spaß beginnt, als ich nach all der Segelarbeit auf den Computer schaue: Mist, wir sind aus der 12 Meilen Zone raus. Und damit kein StarLink mehr. Doch ich hatte mich gestern Abend eingeloggt. Ob es diese Mal funktioniert: JA! Ich schalte „Ocean Data“ an und wenige Minuten habe ich wieder Internet. Wichtig, will ich doch zwei Anrufe in Deutschland machen. Hotline und Doc. Beide nur bis 12 Uhr erreichbar.

Irgendwann kommt Alisha hoch. Eigentlich will ich nun schlafen gehen. Aber das Brot braucht mich. Die Garzeiten sind zu kurz zum Schlafen. Und Alisha probiert zu angeln. Ich gebe Auftrag: Ich möchte einen Thunfisch!

Dabei schaue ich aus der Pantry nach draußen und bekomme einen Schreck: Eine Relingsstützte ist gebrochen! Oh weh! Wie konnte das nur passieren? Beim Inspizieren stelle ich dann fest: Sie ist nur aus dem Grundpfeiler raus! Die Schraube liegt gleich daneben! Also: Wieder einsetzen, festschrauben. Und klar – dann inspiziere ich alle anderen Relingsstützen. Bei fast allen sind die Schrauben zumindest nicht ganz fest. Das muss also auf die Wartungsliste!

Wir setzen uns aufs Vordeck und schauen in die Wellen. Die Sonne ist gerade warm genug, dass es im achterlichen Wind hier vorne aushaltbar ist. Herrlich!

Dann braucht mein Brot mich wieder. Und zum Mittag soll es Kürbis-Suppe geben. So bin ich gerade am Anschwitzen, als Alisha ruft: Fisch! Herd runter gedreht und raus: Ketcher, Haken, Eimer und Handschuh klar gelegt. Und da hat Alisha den Fisch am Heck. Unglaublich, es ist ein Thunfisch!

Raus aus dem Wasser, rein in den Eimer. Er zappelt. Also – weiter nach innen, damit er uns nicht wieder abhaut. Das ist ein Fehler! Ein großer Fehler! Denn nun will ich ein Foto von Fisch und Angler. Das nimmt das Tierchen zum Anlass dermaßen rum zu zappeln, dass das Blut aus den Kiemen spritzt und uns und die Terrasse versaut. Während Alisha den Thun aufschneidet, beginne ich schon mal, aufzuwischen. Und zwischendurch an den Herd und den Ofen. Denn die Suppe drückt im Schnellkochtopf, das Brot will aus dem Ofen.

Programm-Änderung: Kürbissuppe gibt es morgen, heute gibt es frischen Thun! Mit Reis und Salat, haben wir beides noch vorrätig. Mahlzeit! Bei all dem haben wir still und heimlich Cape Lookout, Morehead City hinter uns gelassen. Sehr gut! Die Vorhersage gibt uns noch bald 24 Stunden guten Wind – also nehmen wir Cape Fear als nächstes zum Ziel.

Der Nachmittag wird ruhiger. Ich gehe auch ein gutes Stündchen schlafen. Und zum Abendbrot gibt es heute frisches Brot mit Humus und Oliven! Es wird bald 21 Uhr, bis ich in die Koje falle. Gute Nacht. Gute, ruhige Wache, Alisha!

Alisha macht eine Menge Aufnahmen vom Segeln….