2025 07 25 Tag mit Knall

Mittagsposition: 38° 37.84 N, 073° 18.47 W, Etmal: 129,7 sm.

Wie immer endet meine Nacht um 03 Uhr. Heute Punkt! Michèle ist soooo müde, da macht sie keine Bonus-Halbe-Stunde für mich. (Aber sie hat mich ja nur einmal rausgeholt….)

Gegen halb sieben ist die Sonne deutlich über dem Horizont, der Wind stabil und die Vorhersage zeigt ein Gewittersturm-Gebiet, in dem wir am späten Nachmittag sein werden.

Da setze ich lieber den Para – und wir machen 15, vielleicht 20 Meilen mehr bis es so weit ist. Und haben dann das Gebiet hoffentlich hinter uns.

Klar, fraglich, ob die Wettervorhersage sooo genau ist. Aber wir machen tagsüber damit heute gute Fahrt. 10,7 kn steht als Maximum da – das war sicher nur so eine Welle runter. Aber gute 7 kn schafft RE über weite Strecken….

Ich bin beunruhigt, die 230 V Solar-Panele haben morgens noch ein paar Watt geliefert, aber dann nichts mehr. Gut – der Himmel ist bewölkt. Aber irgendwann wird es mir zu bunt. Nein – die 12V-Panele liefern! Also warum die 230 V – Panele nicht??? Mit einem Messinstrument bewaffnet schaue ich mit den Quadro (unsere Energie-Zentrale an. Hmmm…
Dann die MPPTs (die die Solarspannung auf Batteriespannung bringen). Hmmm.
Sieht eigentlich gut aus. Sicherungen? Raus, rein, kein Erfolg.

Dann endlich finde ich eine Stelle: Braun, nicht schwarz verkohlt: Aber ich wackle dran und zack – 1400 W Lieferung! Nun – ich reche durch. Wenn alle Panele volle Leistung bringen, dann haben wir knapp 3.200 W geteilt durch 48 V = 67 Ampere! Das ist für ein 6mm2 Kabel eigentlich zu viel. Und insbesondere bei höheren Temperturen sowieso! Da hat jemand (also nicht ich!) zu knapp kalkuliert. Im nächsten ruhigen Moment werde ich das mal verdoppeln! Und den angeschmorten Verbinder ersetzen!

Wir verraten mal lieber niemanden, dass hier ein studierter Elektriker an Bord ist! Und der hatte schon lange im Hinterkopf, mal nen schlechten Übergangswiderstand zu suchen, dass die Panele mehr Leistung abgeben. Hihihi!

Gegen 18 Uhr kommt die erwartete Gewitterfront auf uns zu. Es wird dunkel, eine scharfe Linie teilt den Himmel. Para bergen, Fock setzen. Und dann alles sturmfest machen. Kaum bin ich fertig und setze mich in den Steuerstand beginnt es zu tröpfeln. Keine Minute später prasselt es. Whow – alles just in time! Eine halbe Stunde später sitzen wir in der trockenen Mitte, die Gewitterzelle ist um uns herum. Eine leichte Kursänderung lässt RE „ins Freie“ fahren. Und Michèle hat dran gedacht, alles zu fotografieren.

Nun gibt es Groß und Fock, der Wind wird drehen und immer schwächer. Gut – bekommt der Backbord-Motor noch ein paar Betriebsstunden.

Und was das Gewitter an Fliegen mitgebracht hat! Wir waren eigentlich fliegenfrei. Jetzt haben wir mehr als 50 Fliegen erschlagen und es sind immer noch welche da!
Nebenbei: Spinnen haben wir auch jede Menge, die aber aus Coles Point mitgebracht. Da gehen immer noch eine kleine, zweistellige Zahl täglich über Bord!