Mittagsposition: 37° 58.54 N, 075° 05.84 W, Etmal: 64,5 sm.
Das herrlich ruhige Segeln hält man gerade 2 Stunden an. Dann schläft der Wind ein und dreht dabei – vollkommen entgegen aller Vorhersagen nicht nach Süd, sondern nach Nord. RE wird unsteuerbar und wieder muss ein Motor mithelfen...
Das bleibt auch bis in den Nachmittag so. Dann endlich dreht der Wind weit genug auf Süd, der ParaSailor kann hoch, Groß, Fock rein und Motor aus! Hurra!
Das Glück gibt’s nicht geschenkt. Weil wir nun an die 12 Meilen-Zone kommen, schalte ich StarLink auf „Ocean-Modus“. Da muss man dann jedes GB extra zahlen. Und löse damit eine weltweite Katastrophe aus: StarLink fällt global aus. Klar, dass ich zunächst alles an Bord checke. Router: ok, Antenne, GPS-Modul (das fällt wohl gerne aus) ok! Einzig bei „Internet“ ist ein „fail“.
Noch sind wir ja nah genug an Land – mit Handy habe ich noch (schwachen) Internet-Empfang. Versuche, mich auf der StarLink-Seite (www.StarLink.com) einzuloggen – geht nicht. Denke ich natürlich, dass mein Handy doch nicht genügend Daten durch drücken kann… Dann aber kommt eine WhatsApp-Nachricht rein: SL global ausgefallen! Oh weh, was habe ich da nur angerichtet???
Das war die schönste Ausfallmeldung seit dem letzten Hitzefrei in der Schule! Nein – noch besser! Weiß ich doch nun, dass ich nichts als Warten muss! Und so kommt einige Zeit später die Meldung von Michèle: Ich hab wieder Internet! Nun – dann hat ganz RE wieder Verbindung! Sch…, wie abhängig wir inzwischen von grenzenlosem Internet sind!
Kaum bin ich eingeschlafen, kommt die Meldung: Wind frischt auf knapp 20 kn auf! Das ist so unsere selbst gesetzte Grenze, den Para wieder runter zu nehmen. Nicht, dass der das nicht aushalten würde, insbesondere mit dem Wind: Da ist dann der relative, also der an Bord wirkende Wind bei 20 kn True Wind Speed abzüglich 7 kn Bootsgeschwindigkeit nur noch 13 kn. Also – überhaupt kein Problem. Andererseits zieht uns die Doppelfock auch nicht viel langsamer und Michèle ist ruhiger und zufriedener….
22:20 Uhr Beginn Manöver, 22:30 Uhr Doppelfock (DF) steht. Wir sind ganz gut geworden, Para runter, in die Vorpiek verstauen und DF raus in 10 Minuten nachts, ich bin’s zufrieden. Und verschwinde wieder in der Koje!
Zu den Bildern:
Überall an Bord haben wir Nester, ob es nun Hummeln, Bienen oder Spinnen sind. Es blutet mir das Herz, aber an Bord haben die nichts zu suchen. Versprechen: Wenn wir wieder in der Heimat sind, baue ich ein weiteres Insekten-Hotel!