2021 10 03 Bergwanderung

Michèle schreibt: Heute muss auch ich ran: ins Wasser, Schnorcheln. Nachdem ich gestern nach der Ankunft nur gemütlich mit einem Käffchen in der Hand die Sonne genießen wollte.

Einfach herrlich, die Sicht ist schön klar und der Fischreichtum überwältigend (also zumindest für mich, die ich „bloß“ die Türkei und Kroatien beschnorchelt habe ;-) Die Farben der Fische leuchten in allen Farben des Regenbogens. Vornehmlich in der Neon-Variante! Die Kanaren-Demoiselle bspw. schwarz und neon-blau.
Dann entdecke ich noch 2 Seesterne, andere, als den wir kurz an Bord genommen haben. Diese lassen wir diesmal an Ort und Stelle und bestaunen sie nur unter Wasser. Einer knallrot, der andere braun mit roten Punkten. Schöne Tiere! Nachdem uns so langsam kühl wird - ICH habe keinen Neopren-Anzug an! OK, ich habe meinen Biopren allerdings die ganze Zeit dabei – verlassen wir das Wasser, gehen an Bord und lassen uns von der Sonne trocknen. Nach Tee und Kaffee beschließen wir noch einen kurzen Abstecher an Land zu machen und dieses Naturschutzgebiet im Osten von Madeira zu erkunden. Gesagt, getan. Das Beiboot wird zu Wasser gelassen und wir tuckern zum steinigen „Strand“ (mit nur wenigen Besuchern). Wir müssen aufpassen wo wir anlanden wollen; diesmal ist kein Steg vorhanden an dem wir gemütlich festbenzeln können. Überall liegen unter Wasser größere Felsbrocken, an denen wir unseren Außenborder gefährlich beschädigen könnten. Außerdem kann die Brandung uns fix auf einen Felsen setzen. Aber alles gelingt wunderbar, ich springe aus dem Boot und ziehe es etwas an Land. Das wäre schon mal erledigt, jetzt nur noch weiter an Land ziehen, kein Problem…… weit gefehlt, dieses kleine Beibötchen, mit seinem metallenen Boden erweist sich als deutlich schwerer als ich mir das so gedacht habe!! Außerdem ist der Strand mit, zwar schön vom Wasser abgerundeten, aber doch harten, Steinen bedeckt und ich habe natürlich meine Badelatschen an Bord gelassen. Es geht also nur Stückchen für Stückchen weiter an Land. Bis….ja, bis, ich eine erlösende männliche Stimme wahrnehme, die da doch tatsächlich fragt, ob sie helfen könne!!! Was für eine Frage. Ich jubiliere! Natürlich kann er helfen, gerne sogar!! Der nächste Gedanke: Deutsche findet man aber auch überall auf der Welt!! Aber nun will ich mal nicht so sein und solange sie sooooo freundlich sind!! Gerne doch! Mit dieser Hilfe ist das Bötchen dann schnell weit genug vom Ufer entfernt und ich schnacke noch kurz mit dem Helfer – man ist ja nicht unfreundlich! Aber, hallo, diesen Akzent kenne ich doch (diesen fürchterlichen, nebenbei bemerkt, obwohl, er hat ihn schon gut im Griff! ). „Luxemburger“ frage ich. Staunen, dann ein zögerliches „Ja?“ – Hihi, „dann nach eng Kéier villmols merci fier äer Hellef!“. Da landen wir in Madeira an und die erste Person, die wir treffen, ist ein Luxemburger!!! Da wird der Hund in der Pfanne doch verrückt.  Bei Deutschen, ja, die sind ja weltweit unterwegs, eine Seuche schon fast ;-) aber einen Luxemburger, also das hat doch Seltenheitswert!!!!! Da muss der arme Chrischan jetzt durch, aber da muss sich jetzt erstmal ordentlich begrüßt werden und die Lebensstories erzählt werden. Dann geht’s aber doch los und wir können diese eigenartige Vulkanlandschaft bewundern, mit seinen mäandernden Schloten wo sich das Magma durch den Felsen einen Weg gebrochen hat, um dann letzten Endes dort zu erkalten. Es ist eine karge Landschaft mit kaum Bewuchs, allerdings mit Aussichten, die ihresgleichen suchen. Rauf und runter über Stock und über Stein geht’s. Ich kann diese Wanderung nur jedem Madeira-Besucher empfehlen!

Zurück an Bord gibt’s dann nur mehr ein paar Brote zum Abendessen. Wir sind zu kaputt, um noch großartig was zu kochen! Genießen noch eine Serie auf Netflix, was wir uns dank einer SIM-Karte aus Porto Santo (Volumen bis zum Abwinken für nur 30 Euronen!! OK, nur für einen Monat, aber trotzdem. Sowas stelle man sich mal in Deutschland vor!!)