Ankerposition: 16°53.02'N 024°59.70'W, die Mittagsposition von gestern ist heute Ankerposition, keine Änderung.
„Morgen geht ja die Reise los“, also ist uns heut nichts zu teuer. Zunächst zur Policia maritim, unsere Schiffspapiere abholen. Das geht recht schnell. Einzige Verzögerung: Sie mag mir nicht glauben, dass wir den ganzen blauen Hefter haben will. Schaut erst in der blauen Akte nach. Dann in einer anderen. Und noch einer. Findet „RE“ nicht. Endlich ist sie bereit, den Hefter raus zu ziehen, den ich ihr die ganze Zeit weise. Oh! RE! Ja! Nach einer so anstrengenden Suche ist es dann nur folgerichtig, dass dann beim Übertrag der Daten einige Fehler passieren. Wir sind nun Engländer, „e“ und „i“ werden ordnungsgemäß vertauscht. Also RI mit Mechili Dickenbrunnen und Chrestean Fuhrmann. Aber ich bekomme noch den Stempel und der Rest ist mir egal. Bei dem Office um die Ecke ist eine lange Schlange. Morgen werden wohl mehrere Boote los gehen. Und alle sind nun bei der Immigation. Aber am Ende klappt das recht schnell. Stempel in den Pass, Verwunderung, was die Kollegin bei der Policia maritim so geschrieben hat. Aber: Kein Stress. Er sieht, was sie gemeint hat und der Rest ist ihm dann auch egal…
Da wir in der Markthalle einkaufen gehen wollen, holen wir noch ein wenig Bargeld. Leider gibt es das nicht für 75,- €. Also muss ich für 100,- € nehmen. Olaf hatte uns schon gewarnt. In der Markthalle bezahlen „Brancos“ das Doppelte. Ist aber immer noch günstig. Am Ende gehen wir schwer bepackt und 4.000 Escudos ärmer da raus.
In den letzten Tagen hatte ich immer vor dem Dinghy die Frage gestellt, ob es einen Kaffee im Hafenrestaurant gibt. Wurde immer zurück gewiesen. Heute wage ich mich dann gar nicht mehr zu fragen. Und: „Eh – wollen wir uns noch kurz zum Kaffee hinsetzen?“ Klar! Nur: Gebracht hat es dann auch nichts. Ich wurde zur Theke geschickt zum Bestellen. Nein: Bedienung am Tisch! Wir warten…. Der Nebentisch füllt sich mit einer größeren Gruppe Deutscher. Auch die versuchen an der Theke… Nein: Bedienung kommt. Die – also er – kommt dann wirklich schon bewaffnet mit zwei Karten. Beide Tische werden bedient. Mit je einer Karte. Dann ist er wieder weg. Wir warten… Er kommt dann irgendwann wieder und nimmt die Bestellung vom Nebentisch auf. Und weg ist er. Wir warten… Der Nebentisch bekommt seine Bestellung, an uns rauscht er vorbei. Wir warten…. Irgendwann wird Michèle ungehalten. Und zwingt die Kollegin, unsere Bestellung aufzunehmen. Die verschwindet und kommt wieder: Also: Den frisch gepressten O-Saft, den ich gerne hätte, den gibt es nicht. OK – dann Papaya oder Maracuja. Die beiden anderen Möglichkeiten. Sie verschwindet und kommt wieder: Nein, also Papaya gibt es heute auch nicht. Aber Maracuja?? Sie verschwindet und kommt wieder: Nein, also Maracuja gibt es auch nicht. Bier! Ja – das gibt es. Sie verschwindet und kommt wieder: Nein, also das Knoblauchbrot, das ich auch bestellt habe…. Entnervt geben wir auf. War ne nette Dreiviertelstunde. Aber: An Bord werd ich auch nicht bedient, bekomme aber etwas! Und das Wasser mit Gas für Michèle ist auch noch nicht gekommen, das können sie sich nun….
Abends um 9 bin ich von Olaf eingeladen, mitzukommen. Sie würden sich ein einer Gruppe treffen, schön essen gehen, da gibt’s auch Life-Musik! Gut – eingeladen sind wir beide, aber Michèle will nicht… So ziehe ich allein los. Und es wird ein netter Abend. Teile der deutschen Comunity und zwei Cabo Verdes, wir sind zu sechst. Wirklich super Essen, dazu Life-Musik mit Tanzdarbietung und dann auch Tanz-Animation. Gegen Mitternacht kommen wir aus dem Restaurant. Olaf fährt uns zu einer Musik-Kneipe, die anderen wollen noch in eine Disco, aber vor 2, halb 3 braucht man da nicht hin zu gehen! Und die Zwischenzeit…. Die Kneipe ist bumsvoll. Vor der Tür spielt eine Life-Band, wir bekommen ein Getränk und gehen dann auf die Straße tanzen! Gegen 1 Uhr mache ich mich dann vom Acker. Im Nachhinein erfahre ich, dass Olaf auch nicht sooo viel älter geworden ist. Gute Entscheidung! Gute Nacht!