Mittagsposition: 16°53.02'N 024°59.70'W, Etmal: 109,6 sm.
Wir ziehen zwei schwach leuchtende Spuren ins Wasser. Hinter jedem Rumpf verliert sie sich nach 10, 20 Metern. Die Wellen glitzern ein wenig. Liegt es nun daran, dass wir mal wieder ordentliches Meeresleuchten haben oder daran, dass es recht finster ist? Der Mond wird erst um 09:30 aufgehen und Wolken bedecken den gesamten Himmel. So ist es draußen so dunkel, dass man das leichte Schimmern gut wahrnimmt.
Ansonsten ist von der Überfahrt nicht viel zu berichten. Ich hatte 26 Stunden kalkuliert und am Anfang wareb wir zu schnell. Nicht nur, aber auch deshalb hatten wir gestern vor Sonnenuntergang gerefft. Das Reff 2 schüttel ich dann zum Wachbeginn aus. Gehe auf Reff 1. Nun machen wir wieder muntere Fahrt. Und gegen 10 Uhr beginne ich mit der Zielfahrt. Eine kleine, vorgelagerte Insel ist so gut zu sehen und ein anderer Katamaran geht zwischen Insel und „Festland“ durch. Also hinterher. Groß geht runter, die Fock geht in Passatstellung: Also die Doppelfock wird aufgeklappt. Eineinhalb Meilen vor der Marina wird der Wind so weit abgedeckt, dass nun Schluss ist mit Segeln. Fock einrollen, Motor an. Auch nicht schlecht, denn hier liegen viele, teils recht kleine Frachter vor Anker. Michèle ist neugierig, oder wach geworden durch die Geräusche beim Segelbergen? Egal, den Anlauf machen wir zu zweit und können uns auch gleich einigen, wo wir ankern: An einigen Yachten vorbei und vor einem gut sichtbaren Wrack eines umgekippten Frachters. Schnell sind wir fest vor Mindelo! Angekommen! Und schon ein paar Minuten die erste Meldung von Land: „Ich seh Euch!“ Olaf von der KATCHOPINE lebt hier in Mindelo.
Wir verabreden uns zum Kaffee und Kuchen – 16 Uhr. Und es wird dann nach 21 Uhr, bis ich ihn wieder an Land bringe. Klar – wenn Segler sich nach Jahren wiedersehen…. Wir hatten uns das letzte Mal auf Martinique gesehen. Er hat inzwischen sein Boot verkauft und ist hier sesshaft geworden.