Position: Marina Amarilla, keine Änderung.
Das Tagesprogramm hört sich einfach an: Segel verstauen. Die beiden neuen Focks sollen „unter Deck weg“. Natürlich in der Vorpiek. Da müsste so gerade noch Platz neben den Notfall-Utensilien und dem Spi und dem Para und… Oh! Es sind doch eine Menge Sachen darin! Problem sind die doch recht kleinen Luken der Vorpieks. Warum Lagoon bei einem so großen Schiffchen keine ordentlich großen Luken für die ansprechend große Vorpiek einbaut: Sicher mach das noch mal ein paar Euro mehr Gewinn. Und die Leidtragenden sind die Eigner. Doch – mehr als 90% der Produktion geht wohl in den Charter. Das zählt so was nicht. Also ans Werk: Zunächst aber muss ich feststellen, dass mein Augenmaß gut ist: Die Packen gehen so nicht durch die Luke! Das erste Bild zeigt dann auch: Es sind min. 5 Zentimeter zu viel. Auch wenn man es diagonal probiert!
Aber vor dem Verstauen kommt die Inspektion. Also: Die alte Fock runter, die beiden neuen einfädeln und hoch. Der kurze Satz dauert alleine, wo ich mal nach vorne springe, dann wieder aufs Dach, um ein paar Zentimeter einzufädlen und dann am Mast hoch zu ziehen, eine lange Zeit. Doch dann bin ich hochzufrieden: Das sieht alles sehr schön aus.
Noch schwieriger ist dann das Zusammenfalten: Runter geht schnell, aber die Segelmassen wollen dann schön und so, dass man sie wieder gut setzen kann und dann noch möglichst klein gelegt werden. Das hat Segelmacher Thomas mit gut beigebracht. Aber allein ist das mit einer Menge Springerei verbunden. Dann liegt es fein gelegt da. Foto machen. Natürlich vergessen, von den Details welche zu machen. Nun gut – aber nach dem Rollen. Das ist dann der letzte Schritt. Und die Probe zeigt: Passt! Ab in den Sack und weg damit in die Vorpiek. Nur: Nun beginnt das Programm mit der zweiten Fock. Für die, die nicht alle Beiträge gelesen haben: Das ist eine Schmetterlings- oder Passat-Fock. Vor dem Wind kann man die aufklappen und hat dann 74 Quadratmeter Segelflächen, die ungestört angeströmt werden. Wenn es für den Para mit seinen 150 Quadratmetern zu viel wird, dann ist das hier prima! Und: Beide sitzen auf der Stange, die der eFurler eindreht. Das heißt: Die kann blitzschnell und auch von einer Person ohne großen Kraftaufwand in ihrer Fläche verringert werden.
Nebenbei: Bei achterlichem Wind mit Groß und Fock segeln, da schlägt die Fock ständig. Der Wind wird vom Groß so gestört, dass die Fock nicht richtig steht. Und nur Groß: Da ist das Schiffchen schlecht steuerbar, da die Kraft ja hinten ansetzt. Sobald der Kurs nicht mehr stimmt neigt RE eher dazu, kräftig zur Seite zu drehen. Da kann auch der beste Autopilot nicht so schnell gegensteuern.
Mit der Segelfläche vorne läuft RE dem hinterher, also fast von alleine gut vorm Wind. Einsetzbar ist das so ab ca. 140° scheinbarem Windeinfall. Also über einen Winkel von 80°. Das sollte also mehr als den halben Atlantik gut sein!
Die zweite Fock ist dann auch verschwunden, der Para geht hinterher. Passt alles prima in die Vorpiek. Wobei: Nun ist nicht mehr viel Platz. Aber: Mehr brauchen wir auch nicht. Und wenn Segelmacher Thomas recht hat, dann wird das Groß noch eine Weile halten. Nun soll also erst mal Ruhe sein!
Ich wundere mich, wo die Sonne ist: Sehr weit im Westen und sehr weit unten. Es wird langsam rot. Whow! Wie der Tag vergangen ist. Ok – Pausen habe ich heute ausreichend gemacht. Aber ein Segel-Verstaut-Bier ist wohl verdient. Und mein Rücken sagt: War ok so heute….