Vor Anker: Vor der Playa de la Enramada, keine Änderung.
Was berichtet man, wenn es eigentlich nichts zu berichten gibt? Nun: Am frühen Nachmittag möchte Michèle „schrutzen“. So heißt das bei uns. Andere würden shoppen gehen sagen. Alleine! Aber mit mir im Dinghy an Land. In der Shopping-Mall werde ich dann aufgefordert, mir eine Bar zu suchen. Natürlich muss ich einmal auch rund gehen. Und rund ist hier wirklich so gemeint. Die ganze Mall ist kreisrund. Ein Whiskey-Laden hat sogar eine der von mir gesuchten Sorten. Nur ungefähr zum doppelten Preis. Nein – das bin ich nicht bereit zu zahlen!
Im Eiscafè sitze ich gerade, da kommt Michèle dann auch an. Sie ist so genervt von den Verkäuferinnen, dass sie aufgegeben hat. Noch einen kleinen Schwenk zu einem Supermarkt, dann geht es zurück an Bord.
Das ist ein etwas aufwändigeres Verfahren. Das Dinghy liegt ja hoch und trocken auf dem Strand. Wir haben am Heckspiegel Rollen, aber die sind recht klein. (Größere habe ich damals nicht bekommen. Und umbauen hatte ich keine Lust.) Solange der Untergrund hart ist, rollt es gut. Aber im weichen Sand versinkt es. Dann müssen wir zu zweit ziehen. An der Wasserlinie dann werden die Wellen abgeschätzt. Irgendwann dann das Kommando: Los! Noch ein Stück reinziehen, dann das zweite Kommando an Michèle: Rein. Sie hüpft dann achtern rein und gleich nach vorne. In der Mitte hinsetzen. Ich versuche das Dinghy in Richtung zu halten und noch mal abzustoßen. Dann bin ich auch drinnen. Die beiden Ruder ausklappen und ein paar Schläge durch die Brandungszone. Noch ein paar Schläge, um nicht zurück geworfen zu werden. Dann endlich kann der Motor runter geklappt werden und wir fahren ein paar Meter raus. Sobald es „sicher“ ist, werden die Räder hoch geklappt und die Ruder gesichert. Nun endlich kann es raus gehen, denn wir sind in einem durch Steinmolen geschützten Bereich des Ufers. Auf „hoher See“ dann Kurs RE. Das ist bald ne halbe Meile, dauert dann schon noch mal 10 Minuten.
Abends gehen wir noch mal an Land. Das Landen geht in der anderen Reihenfolge: Hinfahren, Räder ausklappen, Ruder fertig machen, Wellen abschätzen, Motor hochklappen. Den habe ich so umgebaut, dass man ihn nicht nur auf 75° hochklappen kann, sondern auf mehr als 90°. Damit ist sichergestellt, dass er auch dann keine Bodenberührung bekommt, wenn wir den Bug etwas hoch nehmen. Ein paar Schläge in die Brandung, raushüpfen, Dinghy aus der Brandung ziehen. Dann so hoch, dass es nicht selbst wieder ins Wasser verschwindet.
Wir sind mit „den Tanten“ verabredet. Die sind ja regelmäßig um 20:30 Uhr in der Bar. Cocktails trinken. Machen wir mit… Heute große Verabschiedung, morgen reisen sie heim! Und gegen Mitternacht sind wir dann wieder auf RE.