Im Hafen: Marina West, Ponta Delgada, das Bild umfasst mein Aktionsradius des Tages.
Nachdem ich recht früh im Bett war ist Aufwachen um 6 Uhr schon knapp vor Ausgeschlafen. Doch ich verbleibe im Bett und schlafe gegen 8 Uhr noch mal ein. Es ist dann fast 10 Uhr, als ich aufstehe. Morgengymnastik und dann zum Hafenbüro. Obwohl alle Daten schon im Computer sind, dauert es… Und dann werde ich zum GNR und Immigration geschickt. Das ist am Schwimmbad vorbei ganz rechts im Bild von Google Maps (Link oben!). Zur Segelmacherin, die im gleichen Gebäude ihre Werkstatt hat. Ein paar Kleinigkeiten stehen immer auf der Liste. So – das Tageswerk ist geschafft. Damit hab ich mir ein ordentliches Frühstück verdient!
Weit gefehlt: Die Amerikanerinnen von der großen Lagoon 52 nebenan erzählen mir was von MEINEM (!) AIS. Leider schaffen sie es auch auf Nachfragen nicht, langsam oder deutlcih zu sprechen, dass ein Amerikanisch-Doofie wie ich es versteht. Nun gut – dann nicht. Aber ich schalte meine gesamte Navigations-Elektronik an. Und bekomme als erstes eine AIS SART-Meldung rein: Eine Notboje – 8 m entfernt ist aktiviert. ??? Oh weh – das muss meine Rettungsweste sein. Ich hatte die auf der Überfahrt bereit gelegt und gestern abend nur nach unten gebracht. Dabei muss der eingebaute AIS-Notsender aktiviert worden sein. Soll nicht passieren! Murphy! Und wirklich, als ich die Weste auseinander nehme blickt der Sender. Ich brauche etwas, bis ich ihn ausgeschaltet bekomme. Mangelnde Übung… Der Magnetschalter ist rausgerissen. Das hat den Sender aktiviert. So soll es sein. Aber bei geschlossener Weste sollte der nicht rausreißen! Das soll nur passieren, wenn die Weste aufgeblasen wird. Oder wenn man selbst den Sender rausreißt! Aber die Weste war schön zu! Nun denn – alles wieder zusammenlegen und einbauen und schließen. Ende gut – alles gut! Wieder weit gefehlt. Fast sitze ich beim Frühstück, da kommt die Hafenbüro-Kraft an: Ob ich meine E-Mails nicht gelesen hätte. Nein. Ok – also mein AIS… Ja – habe ich schon aufgrund des Hinweises des Nebenbootes bemerkt und ausgeschaltet. Ja – die Polizei hätte angerufen und die Policia Maritima wäre bei RE gewesen, aber ich war nicht da: Klar – ich war ja bei ihr!
So checke ich noch meine Mails: Auch die Hafen-Aufsicht ist eingeschaltet. Und der hat mir eine ausführliche Mail geschrieben. Dass auf meinem Platz eine AIS-Boje aktiv ist, dass es eine EasyRescue ist. Dass es seit gestern abend läuft und dass die zu RE gehört. Auch noch der Hinweis, dass nach der Laufzeit die Batterie nicht mehr den SOLAS (Safety Of Life At Sea) Bestimmungen entspricht und dass sie ersetzt werden müsse. Dazu dann auch gleich noch ein Link zum Hersteller. Und noch ein Google-Maps-Link auf die Position. Whow! Das Einzige, was ich hoffe ist, dass es im wirklichen Seenotfall nicht bis zum nächsten Morgen dauert!
Endlich Frühstück. Doof und satt – ich schlummer beim Lesen ein. Gut – wenn die Notsender schon gecheckt werden, dann alle. So nehme ich mir die zweite Rettungsweste vor und aktiviere das Testsignal. Und die EPRIB – die große Boje von RE wird auch noch gecheckt.
Nach dem Abendessen bringe ich die ersten kleinen Schäden von der Überfahrt in Ordnung: Der Block der Fock wird wieder ordentlich mit einem Dynemaa-Stückchen eingebunden. Und die Stelle kommt auf die Check-Liste!
Mit Einbruch der Dämmerung gehe ich zur MINESDOUBLE rüber und hole mir ein Bier ab. Nun – es werden zwei und ein Gin-Tonic. Gegen Mitternacht bin ich wieder an Bord. Es war wieder ein netter Abend! Danke an Lieve und Derk!