2023 07 21 Landfahrt

Erste Fahrrad-Tour: Zur Ermida de Nossa Senhora de Fátima.

Nach ruhiger Morgenroutine mein Fahrrad raus gepröckelt und zusammengebaut. Nach 12 Uhr dann los: Erst mal die Bremsen wieder einfahren. Nach längerem Stillstand ist da Flugrost auf den Bremsscheiben…. Dann geht es in die Steigung gleich beim Hafenausgang. Davor hatten alle mich gewarnt. Aber ganz so schlimm ist es nicht. Zwar muss ich schon in den niedrigsten Gang schalten, aber absteigen und schieben musste ich nicht.

Und natürlich mache ich Fotostopps. Nicht um mich auszuruhen, nein! Der Bericht hier muss ja bebildert werden! Nur deswegen! So wird am Ende des wirklich steilen Stücks gleich erst mal RE und der Hafen abgebildet. Michèle würde schimpfen: Wer will RE schon wieder sehen? Aber ich mache das trotzdem.

Hinter Vila do Porto geht es von der Hauptstraße weg auf Nebenwegen weiter. Zurück werde ich aber direkt fahren. Doch so komme ich an der Inselmühle vorbei. Hmmm – eher traurig.
In Sao Pedro ein nettes Kirchlein. Das muss aber heute auf meinen Besuch verzichten, jetzt „läuft es“ gerade. Wenig später in einer Kurve ein Bauern-Café. So nennen wir unscheinbare bis hässliche Cafes an denen offensichtlich die lokalen Bauern und Handwerker schnell mal halten, einen Kaffee oder ein Bier trinken und schon sind sie weiter. Das sind immer superfreundliche, sehr preiswerte Cafés! Nur – ist noch zu früh, lieber auf der Rückfahrt.

Dann endliche kommen die ersten Streckenanteile abwärts. Da ich den Bremsen noch nicht voll vertraue, geht es nicht Fullspeed runter, sondern die Bremsen werden weiter gepumpt. Am Ende einer längeren Aufwärtsstrecke mein heutiges Ziel, die Ermida de Nossa Senhora de Fátima. Sieht schon von weitem gut aus.

Mit mir hält ein Wagen an. Zwei junge Männer fahren offensichtlich mit Oma über die Insel. Was mich dann oben an den beiden besonders begeistert: Sie sammeln rund um die Ermida im Gebüsch ne Menge Dreck ein! Das sage ich ihnen auch deutlich, der jüngere freut sich so, dass ich froh bin, dass er Ohren hat, sonst hätt er vielleicht rundrum gegrinst.

Unten lass ich mir erst mal die Inschrift übersetzen: 150 Stufen… Das reizt und natürlich zähle ich mit. Glauben können die Professionellen. Und: es sind 170 Stufen, bis ich in der Ermida stehe. Also noch mal: 150! Gut – alle 11 Stufen ist ein größerer Absatz. Und am Ende der Treppe geht es in drei Stufen zum Plateau. Und 2 Stufen in die Ermida. Wenn ich die alle abziehe, dann komm auch ich auf 150.

Dann gebe ich mir wirklich Mühe: Aber 15 Innenhöfe entdecke ich nicht. Aber die Ermida ist nett, der Blick phantastisch, nur das Wetter nicht so. (Was das Fahrradfahren angenehm macht…)

Der Rückweg ist deutlich schneller, geht es doch mehr bergab. Zwei Zwischenstopps in den beiden Supermärkten für ein paar Kleinigkeiten und schon bin ich daheim.

Dave von der TIKI TOUR kommt zur Besichtigung. Diane möchte wohl gerne einen elektrischen Ofen haben und er schaut sich meinen Einbau an. Fürs Rigg kann ich ihm einige Tipps zeigen und geben. Aber auch er revanchiert sich: Er selbst hat sich wohl zu so etwas wie den Korrosionspapst der Lagoon 42 – Gemeinde entwickelt. Und ja – auf dem Crossbeam zeigt er mir üble Stellen. Da muss ich mal ran! Recht hat er. Wir gehen dann zur TIKI zum Gegenbesuch: Auch er kann mir einige tolle Ideen zeigen, die ich übernehmen werde. Insbesondere seine Oberdeck-Pflege ist hervorragend.

Zum Sundowner kommen heute Karen und Steve von der OLA, der Lagoon 45 hinter mir. Er ist Maschinenbau-Ing. Das merkt man. Meine Werkstatt ruft Begeisterung hervor, sofort wird Karen runter zitiert: So – das wäre doch toll. Sie gibt zu bedenken, dass die Werkstatt erst mal gebaut werden müsse….
Die beiden sind schon die Ostküste der USA hoch und runter. Sie warnen mich vor Florida – Cape Canaveral ja, Raketenstart anschauen, aber ansonsten: Vorbeifahren! Nur sehr große Motorboote, da sind wir kleinen Segler verloren! (Die OLA ist eine Lagoon 45!) Es wird ein längerer, sehr netter Abend. Und Dienstag bin ich zum „Smoke-Grill“ eingeladen….