Mittagsposition: 32° 15.1‘N, 017° 00,93‘W, Etmal: 130,6 sm
Der Tag beginnt für mich wieder erst um 05:00 Uhr. Heute löse ich Ulrike ab. Und mit der wird erst mal der Sternenhimmel angeschaut. Jupiter geht gerade im Westen unter, Mars steht über uns. Die Milchstrasse zieht sich von Horizont zu Horizont. Nebenbei sieht jeder von uns eine Sternenschnuppe. Und Ulrike entdeckt, wie hell der Himmel in der mondlosen Nacht durch die Sterne erleuchtet ist. Unter oder besser hinter uns ziehen wir ein schwaches Meeresleuchten her. Am Nordhorizont ist ein ganz schwacher Lichtschimmer: Madeira.
Auf mehr als 30 Meilen bekommen wir Internet-Empfang. Und damit ist dann der Vormittag beschrieben: Alle hocken in der Ecke und starren auf ihre Elektronik. Der Wind aber wohl nicht. Der wird entgegen der Vorhersage nicht etwas stärker, eher schwächer. Das ist schlecht für meine Kalkulation. Ich hatte ja vorhergesagt, dass wir nicht vor 14 und nicht nach 18 Uhr ankommen…
Am Nachmittag dann frischt der Wind wieder etwas auf. Michèle telefoniert mit der Marina Quinta do Lorde und bekommt die Anweisung: Heute nicht, ankern sie lieber in der Bucht vor Machico. Und da lassen wir genau um 18:00 Uhr den Anker fallen! Voran gegangen ist mal wieder – madeiratypisch für uns – ein immer weiter zunehmender Wind. Bei 20 kn Windgeschwindigkeit kam der Para – noch trocken – rein und faul, wie wir sind, ging es mit der Fock weiter. Aber auch unter Fock liefen wir über 5 kn, denn der Wind ging bis fast 30 kn (also blies mit echten 6 Bf).
Es regnet in Madeira und es ist kalt – 21° wird von uns jedenfalls so empfunden und erstmals werden die langen Hosen wieder raus geholt. Gut – dann gibt es einen Sundowner, oder ist es heute ein Ankerbier? Egal. Wir hatten eine eigentlich flotte Überfahrt und sind gut angekommen!