Position: Marina de Santa Cruz, keine Änderung.
Am frühen Nachmittag überrascht mich Michèle mit der Aufforderung: Wir gehen jetzt mal die Stadt erkunden! Also los! Zuerst zur Policia maritim. Uns anmelden. Und gleich mal erkundigen, wie und wo wir die noch erwartete Palette in Empfang nehmen könnten. Da sind sie unzuständig. Die nette Dame – er spricht kein Englisch – erklärt uns aber, dass die Guardia Civil da weiterhilft. Und die sei 500 Meter weiter den Pier entlang.
Nun – in einem Industriehafen am Cruiser-Terminal und hinter einem Container-Umschlagplatz lang ist nicht so toller Stadtspaziergang. Aber die Guardia Civil ist superfreundlich. Mit 5 Leuten – vier in Uniform und einer wohl schon nach Dienstende in Zivil – beratschlagen sie die Papiere, die ich mitgebracht habe. Und dann kommen sie überein – die Sendung ist gerade in Sevilla und nun müssten sie wissen, mit welchem Schiff das käme. Dann könnten sie mich hinbringen und das aus dem Lager rausholen helfen. Aber der Schiffsname… Mit der „Hausaufgabe“ werden wir fort geschickt.
Wir verlassen das Hafengelände und sind mitten in der Stadt. Nicht so ganz unsere Favoritenbebauung: Hochhäuser bringen dann Hochhäuserschluchten und Schatten. Die Sonne scheint nämlich inzwischen. Paul fand die Skyline ja toll, wir sind eher für die niedrige Bebauung… Aber Michèle findet ein tolles, ausgefallenes Schuhgeschäft und bedauert, dass diese an Bord nicht anzuziehen seien.
Am meisten bewundern wir das „Parlament de Canaries“: Dem Bau haben sie oben eine „Gitterbox“ aufgesetzt. So was von Verschandelung…
In einem kleinen Park lassen wir uns in einem Cafe nieder. Und kurz darauf erscheint – Renè! Macht so seinen täglichen Spaziergang. Natürlich setzt er sich zu uns und wieder wird geschwatzt.
Den Rückweg machen wir über einen Supermarkt – tolle Auswahl. Waren wir in Madeira schon zufrieden, so sind wir jetzt eindeutig in einer Großstadt angekommen. Nur Tomatenmark finden wir nicht. Zurück an Bord stellen wir fest, dass es schon 19 Uhr ist – Abendessenszeit.