Position: Marina Porto Santo, keine Änderung.
Fast hätte ich begonnen, etwas sinnvolles zu tun. Da kam der Befehl: Wir gehen jetzt zum Cafe. Also – zu dem hinter dem „Tunnel“ (siehe: Kleine Wanderung). Mein Einwand, dass nun gerade die heißeste Zeit des Tages sei und die Sonne herunter brennt, wurde abgewiegelt: Is so.
Also machen wir uns auf den Weg. Erst mal an den Röhren vorbei. Wir wissen immer noch nicht, was die machen.
Der erste Teil ist bekannt und immer noch schön. Wenngleich heute weniger Wind weht und es damit wirklich ganz schön warm ist. Im Tunnel dann ein kleiner Erfrischungsstopp. Und weiter auf der Nordost-Seite. Hier liegt eine Menge Sand auf dem breiten Fahrweg. Das macht das Vorankommen schon schwieriger. Aber die Strecke ist üebrschaubar und nicht wie von Yoshi angekündigt, deutlich länger als bis zum Tunnel. Langsam kommen dann doch mehrere Häuser in Sicht. Eine Bruchbude mit Sonnenschirm am Wasser. Ist das das Cafe? Links, an einer Teerstraße ein hübsches Gebäude. Ich gehe voraus zur Erkundung: Auch hier dann Sonnenschirme, leise Musik und – viele Tische, gut besetzt. Michèle heran gewunken. Ein nettes Cafe. Auf einem Obstteller finde ich neben Apfel-Spalten und Erdbeer-Scheiben dann Avocado! Gut – ist ja gesund. Aber für mich Premiere als pures „Obst“ und zum Nachtisch.
Für den Rückweg wählen wir dann den Weg über die Hügel, nicht wieder direkt zurück. Interessant: Alle Straßenpfosten sind von Schnecken besetzt. Am höchsten Punkt, mitten in der heißesten Sonne. Welchen Vorteil haben die denn nur davon? Wir sind uns einig: Erwartet hätten wir, dass die sich in den Schatten begeben.
Am Wegesrand wächst etwas aus einem Garten. Sieht so ein wenig wie grüne Tomaten aus. Wir rätseln. Da klackert es auf der anderen Straßenseite. Eine fast drei Meter hohe Mauer wird von einem hohen Maschendrahtzaun überragt, dahinter ein hutzeliges Männchen. Er portugiesisch, Michèle spanisch: Sie kommen nicht ganz übereinander. Aber ich halte die „Tomate“ etwas hin und er lacht: Maracuja!! Also – das konnten wir verstehen. Und wir stimmen überein: Irgendwie hat es für uns so geklungen, als würde er uns auffordern, die doch zu pflücken. Aber reif ist sie sicher nicht und so lassen wir das. Aber – so nett ist das sehr oft mit den Portugiesen. Nix da mit „eh – Finger weg!“.
Abends gibt es endlich mal wieder einen Sundowner mit Yoshi. Und wir arbeiten den Tag auf. Zum Beispiel, was für ein Chaot der Frenshie zwischen uns ist. Hat heute früh eine Probefahrt gemacht. Beim Rausfahren hat er schon ein Motorboot auf der anderen Seite gerammt. Und beim Reinfahren zum Anlegen verhindern nur die schnell beigebrachten Fender der anderen Hafenlieger schlimmeres. Beim letzten Anlegen hat er sich seine Relingsstützten abgefahren: Ist am Anker, der am Bug raussteht, eines anderen Bootes hängen geblieben. Und das Mal davor soll er eine meterlange Ratsche in ein anderes Boot gefahren haben. Gut, dass wir den Schlengel zwischen uns haben…