2022 08 30 Anmeldung

2022 08 30 Anmeldung

Position: Marina Porto Santo, keine Änderung.

Gestern hatten wir uns bei der GNR eingecheckt. Die haben kein vernünftiges Computersystem, denn sie müssen immer wieder alle unsere Daten aufnehmen. Und der wollte Daten wissen, die noch nie einer fragte. Wie viele Radargeräte, wie viele Funkgeräte. Interessant, dass er teils die Antworten selbst gab: Funkgerät eins. Gut – ich hätte ja zwei oder mehr sagen können. Je nach Definition. Denn neben SSB haben wir ja – wie fast jeder Segler - ein fest eingebautes UKW. Dazu dann noch zwei Handgeräte. Und wenn ich ehrlich bin, dann auch noch zwei Flugfunk-Geräte. Oder drei. Spitzfindig könnte ich als Nachrichtentechniker auch noch feststellen, dass jedes Smartphone, Tablet und auch die Access-Boxen Funkgeräte sind. Nun kommen noch mal einige dazu. Also zweistellig kann ich ohne Weiteres werden… Und diese ganze Dateneingabe nun das mindestens dritte Mal hier in Porto Santo. Immer auf dem gleichen Gerät. Denn – die Beamten wechseln, das Gerät steht!

Heute nahm ich mir heute so viel Zeit, dass ich uns auch im Marina-Office anmelden konnte. Die Freundlichkeit und Ruhe der Madeiraner hat eben so ihren Preis: Das dauert…. Und da gestern noch zwei Crewen zu bedienen waren, sind wir erst mal einkaufen gegangen. In der Marina läuft es noch per Papier. Und da das auch hier meine dritte Meldung ist, weiß ich, in welchem Karton in dem Aktenschrank unsere Zettel liegen. Konnte ich der netten Dame also mit einem Griff helfen. Das Alphabet ist nicht so ganz ihre Sache. Aber ich wusste ja: Im dritten Karton. Und da schreibt sie sich nur eine Notiz auf die existierende Datenerhebung mit der neuen Ankunft. Fertig! Fast… Denn nun haben sie neue Sanitärräume. Ganz neu! Wunderbar neu! Und nur mit einer Karte zu öffnen. Natürlich wollte ich eine Karte. Nein – zwei! Denn es gibt hier eine Männer- und eine Frauenkarte! Nicht, dass eine Frau sich auf dem Männerklo verirrt. Das könnt Ihr zuhause machen, beschied mir die Dame resolut! Aber nicht mit uns! Nun war aber Michèle an Bord und somit nicht vor Ort. Gewissenhaft wurde die Akte wieder geöffnet und die beigehefteten Kopien durchgesehen. Ja! Da ist ein Reisepass und in dem steht: Geschlecht weiblich. Gut – also bekam ich auch noch eine „weibliche“ Karte.

Abends, besser zu Beginn der Nacht, flitzt RE um die Mooring. Wir sehen die Uferbeleuchtung ums Schiff schwingen. Immer wieder. Irgendwann ist es uns unheimlich und wir stellen uns aufs Vorschiff. Der Wind wechselt seine Richtung schneller, als die Einrümpfer drehen können. Wir haben wenig Unterwasserschiff und drehen uns – schneller und mit jeder Windrichtung. Und innerhalb einer Minute sind wir mehr als rum. Denn es gibt hier vier vorherrschende Winde. Von Land, von See und parallel zum Ufer von West und von Ost. Im Sekundentakt springt es. Nicht besonders stark, aber ausreichend, um uns zu drehen. Nach einige Runden auf dem Vorschiff sagen wir uns: Gut, is so. Punkt. Und verziehen uns wieder in den Salon.

Auf dem Bild gut zu sehen: Unser Bug zeigt noch nach Süden, während die anderen Boote schon irgendwo zwischen Nord und Ost steheh!