2022 08 18 Calheta: Rum-Brennerei, Fahrt nach Ribeira Brava

Ankern heute: Vor Calheta.

Schnell und früh ist anders. Aber gegen 11:00 Uhr geht es dann doch los: Melanie, Peter und ich wollen an Land: Kleines Frühstück in einem Cafe, Besichtigung einer Rum-Destille und Einkauf. Dazu wie immer: Müllentsrgung. Und ich möchte den Hafen inspizieren, ob wir hier „überwintern“ können. Wir wollen / müssen ja im Dezember nach Deutschland: 08.12. haben wir ja Termin in dem US-Konsulat München. Doch: Die Marina hat nicht viele Plätze für einen Katamaran und die Preise sind hoch – durch einen 70% Aufschlag auf die „Normal-Preise“. Und Platz haben sie November bis Januar sowieso nicht. Erst im nächsten Sommer….

Also wird gefrühstückt, inzwischen nach 12 Uhr. So bekommen Melanie und ich ein Hot dog und Peter ein Cheesburger. Alles ohne irgendwelche Sauce. Gewöhnungsbedürftig. Dann geht es in die Steigung nach Calheta-City. Doch entgegen aller Befürchtungen, die Michèle auch haben an Bord bleiben lassen, sind wir nach wenigen (Höhen-)Metern am Ziel: Das Brennerei-Museum ist eine aktive Destille. Und: Alle Türen stehen offen, ein Schild lädt uns zur kostenlosen Besichtigung ein. Alle Maschinen sind prima gewartet und gefettet, man sieht ihnen an, dass sie in Benutzung sind. Wir krabbeln zwischen den Maschinen, Tanks und Rohren in alle Ecken. Könnten von oben in die 10 Kubikmeter-Tanks spucken. In Deutschland unmöglich. Auf einer Empore sitzen einige Frauen in Arbeitskleidung. Machen tun sie aber nichts… Angeschlossen ist eine Bildergalerie über Prominenten-Besuche. Und da steht ein Riesen-Honigkuchen. Mehr als einen Meter im Durchmesser, bestimmt 15 cm hoch. Im Landen dahinter können wir eine Mini-Version mit 10 cm Durchmesser erstehen. Auf den Rum verzichten wir. Wirklich geschmeckt hat mir in der Karibik keiner der „Agricole“. Ich bin halt den braunen, verschnittenen gewohnt.

Die Kirche ist von allen Seiten verrammelt. Also: Heute keine Kultur. Dafür wird es ein recht umfangreicher Einkauf. Vier Leute schaffen eben was weg. Gegen halb vier sind wie wieder an Bord und gehen unverzüglich Anker auf. Am Anfang noch recht schwierig, der Strom drückt uns so weg, dass wir über Grund mal gerade 170° zum Wind schaffen. Aber dann dreht Strom und Wind ein wenig und wir kommen doch noch gut voran. Seemannssonntag wird ausgerufen und heute gibt es Haslenuss-Kranz.
Ribeira Brava ist das Ziel, das wir am Ende sogar mit dem Wind anlaufen. Der eingezeichnete Hafen ist im Bau, wir ankern wieder vor beeindruckenden Felswände. Ins Wasser springt keiner, der Anker scheint sich gut im sandigen Grund eingegraben zu haben. Also: Noch nicht mal ein Kontrollgang nötig. Und irgendwie ist es heute Abend recht kühl. Dann doch lieber eine Runde Doppelkopf. Zum Abendbrot gibt es dreierlei Salate. Melanie dirigiert die Crew, jeder schnipselt was. Dazu dann ein kleiner Grill mit Würstchen und Spießen. Dann sind wir zu erledigt, um noch eine Runde zu spielen…

Ach ja - bei all unserer Begeisterung haben wir dann vergessen, Fotos in der Brennerei zu machen...

Ach ja - die schlechte Meldung dann ganz am Ende des Tages: Beim Abendbrot zerbeiße ich mir meine 47-Krone. Das, was ich schon beim Bauen als Provisorium empfunden habe. Nun - nach Yoshi und Michèle bin ich nun Nummer 3, der zum Zahnarzt ziehen muss. Programmpunkt für Montag!