2022 07 28 Wind!

Mittagsposition (GMM): 37°17.3'N 018°36.6'W Etmal: 96,7 sm

Mitternacht ist kaum vorbei, da weckt Michèle mich: Der Wind hat auf fast 20 kn zugenommen und sie überlegt, den Para zu bergen.

Wir schauen uns das ein paar Minuten an. Inzwischen pendelt der Wind sich bei 16 bis 18 kn ein. Eigentlich prima! Und wir machen (endlich) Rauschefahrt Richtung Madeira. Nein – oben lassen. Nur wenn es wirklich über 20 kn wird, dann ….. Ich gehe wieder schlafen.

Zum Wachwechsel gegen halb vier ist der Wind wieder eingeschlafen. Also – knappe 10 Knoten hat er noch und damit machen wir ja über 4 Knoten Fahrt. Aber nach dem Rauschen um Mitternacht…

In den Stunden danach frischt es wieder auf. Aber so richtig. Gegen halb zehn muss ich den Rückwärtsgang beim Motor rausnehmen: Den haben wir – normalerweise – drin, damit der Propeller sich nicht dreht. (Drehende Propeller haben einen größeren Widerstand als stehende!) Und da sagt das Betriebshandbuch: Über 8 Knoten darf der Propeller nicht durch den Rückwärtsgang gestoppt werden. Und RE macht nun teils minutenlang mehr als 8 Knoten. 9 Knoten sehe ich auch, die Elektronik zeichnet sogar 12 auf. Das ist über Rumpfgeschwindigkeit! Wir surfen die Wellen runter. Hinten zischt es, ich nenne es das seidige Rauschen. Leider heulen die nun sich drehenden Propeller. Und das macht Michèle wach. Es hört sich in der Koje auch beängstigend an. Eher nach Windgeräusch und dann nach viel mehr als 20 Knoten. So alles über 45… (Mehr kennen wir nicht aus eigener Erfahrung!)

Damit erreichen wir doch noch ein ziemlich anständiges Etmal. Die letzten Stunden schieben uns noch mal 40 Meilen weiter. Mittags beruhigt es sich und wir ziehen mit 6 bis 8 Knoten Richtung Madeira! Und drinnen? Es wird geputzt, gebacken und wieder mal dies und das an Kleinigkeiten erledigt. Die alten Führungshalter für die Furler-Leine wird ummontiert und hält nun die ParaSailor-Niederholer eng an der Reling. Damit sind die Luken wieder frei und können ordentlich geöffnet werden und der Weg aufs Vorschiff ist klar. Tja – und dann ist Seemannssonntag: Heute mit Marmorkuchen, noch ganz heiß gerade noch pünktlich aus dem Ofen. Der war etwas zu lange vom Besenbrot (Gruß an Bettina: Erstes Buch, als Brühstück 200 g Kleie, also die Reste, die beim Mahlen ausgesiebt wurden…) besetzt.

Zum Abend hin nimmt der Wind ab. Immer noch 4 Knoten Fahrt, aber mit 8 war es schneller! Nur der frische Wind heute hat natürlich eine Welle aufgebaut. So ganz friedlich wie die letzten Tage ist es nicht mehr...