2022 07 26 Atlantik-Bad

Mittagsposition (GMM): 38°11.7'N 021°45.7'W Etmal: 75,3 sm (fast 12 Std. Motor….)

Der Tag beginnt mit Wecken um 00:10 Uhr – der Wind ist total eingeschlafen, der ParaSailor hat sich um das Vorstag gewickelt und Michèle bekommt das alleine nicht hin. Nach Sichtung der Lage entscheiden wir: ParaSailor eintüten, aber oben stehen lassen.

Also den langen Schlauch nicht runter holen. Denn für die nächsten Stunden ist wohl die angesagte Flaute mit weniger als 3 kn Wind wirklich da. Und da steht dann selbst das leichte Segel nicht. Und: Wir machen den Motor an. Einfach noch ein paar Meilen Ost machen, die Batterie voll laden. Nach 4 Stunden Ofen und 1,5 Stunden Watermaker und erst spät Sonne, ist sie abends nicht mehr wirklich voll. Passt irgendwie alles zusammen. Dafür lässt Michèle mich dann bis 3:45 Uhr weiter schlafen…

Zum Sonnenaufgang bringe ich die Angel mit dem Köder „Calamari“ aus. Und fange wirklich etwas: Ein Stück Plastik mit kleinen Muscheln und Krebsen besetzt. Ein großer Thun wäre mir lieber gewesen…

Die See ist spiegelglatt, Wolken spiegeln sich darin. Ich versuche einige Aufnahmen davon zu machen. Irgendwie schön, treffen sie aber die Stimmung nicht richtig. Gegen halb zwölf erscheint Michèle und der wind frischt auf Werte um 5 Knoten auf. Das muss doch genügen, den Para wieder frei zu geben und den schrecklichen Radaddel aus zu machen. Und wirklich: Wir machen 2 Knoten Fahrt. Nicht lange und es werden sogar 3!

Frühjahrsputz ist angesagt. Ich poliere einige Flecken auf dem Vorschiff weg, Michèle macht den Steuerbord-Rumpf klar für Besuch. Und dann auch noch die Pantry. Das kontere ich mit einem Säubern der Rücksitzbank auf der Terrasse. Dazu baue ich dann auch noch die Seewasserpumpe auf und spule das hintere Oberdeck und die Terrasse. Das Ganze dann noch mit Süßwasser abgespült. Und dann mich! Auch erst mit Salzwasser. Und da inzwischen mal wieder totale Flaute herrscht, gibt es das erste Atlantik-Bad. Kaum habe ich den Kopf unter Wasser kommt der große Schreck: An dem Steuerbord-Propeller hängt ein ordentliches Stück Fischernetz. Es lässt sich aber mit ein paar Handgriffen bergen. Propeller wieder klar! Super, dass wir die vergangenen Stunden mit dem Backbord-Motor gefahren sind. Dann noch eine Runde ums Schiff geschwommen, zum Bug dauert es lange: Re macht doch noch 1 Knoten Fahrt durchs Wasser. Zum Heck dagegen geht in Sekunden….

Dann kommt ein rechter Wind auf. Para wieder frei geben. Und Minuten später plätschert, ja dann gurgelt und endlich rauscht es achtern: Zwischen zwei Regenwolken bekommen wir mit 14 Knoten Wind bald 6 Knoten Fahrt. Eine herrliche halbe Stunde lang. Dann dreht der Wind wieder und geht auf 6 – 2 Knoten zurück. Schade.