2022 06 08 Horta - Abschied

Ankerposition: Horta Marina, keine Änderung

Ganz langsam angefangen, den Tag. Und dann ging es Schlag auf Schlag: Einkauf im Bioladen (ich habe noch nie Mehl in einer Einkaufstüte abgewogen bekommen), Post und Postkartenladen , Supermarkt. Da Claudia von der Eden getroffen. Mit denen waren wir auf 17 Uhr zum Kaffee verabredet. Dazu wollte Michèle 10 Natas holen. Während ich (mit Claudia) den ganzen Supermarkteinkauf mache – und das dauert lange, da das Kassieren hier in Portugal ein feierlicher Prozess ist, der je Kunde mindestens 5 Minuten, gerne auch deutlich länger, dauert, schafft Michèle es, in der Schlange vorm Bäcker bis zur Theke zu kommen. Da aber hat sich einer vor gedrängelt. Wer Michèle kennt, weiß, dass sie so was gar nicht mag. Und das auch deutlich zu verstehen geben kann. Doch dann begann ihr Drama erst: Nur 5 Natas da, also noch 5 Muffins dazu. Passen aber nicht alle in einen Karton, also nur 3 reingequetscht. Aber sie will doch 5 haben: Also ein weiterer Karton mit 2. Passt. Nur: Beim Bezahlen merkt sie, dass 5 Natas + 5 Muffins + 2 Muffins berechnet wurden. Was nun begann gleicht einem Überfall, nach dem dann auch die Polizei alles genau nachstellt. Der Bäckereileiter wird geholt. Der holt dann den Marktleiter. Auspacken, einpacken, nachrechnen. Feststellen: Ja – da ist ein Fehler passiert! Währenddessen hat ein Kunde im Supermarkt ein paar Flaschen fallen lassen. Das kann nur die Bäckerei-Verkäuferin aufwischen. Und das dauert. Dann wird der Kauf rückabgewickelt. Aber Michèle will ja die 5 Natas und die 5 Muffins haben…

Claudia und ich könnten inzwischen vor dem Supermarkt Geld einsammeln, wenn wir nur einen Hut hätten. Doof rumstehende Ölgötzen sind beliebt. Endlich dann geht es zum Kaffee auf der Eden, aber erst noch die Einkäufe aufs Boot juckeln. Kurz nach 17 Uhr schlagen wir auf. Gemütlich ist es in dem Eden-Salon. Eine nette Höhle, wie die Eigner ihren Salon beschreiben. Aber um 19 Uhr ist dann wieder Action angesagt. Der Innenlieger aus dem Päckchen, in dem die Eden liegt, will ablegen. Also geht der (finnische) Außenlieger los. Michèle nimmt die drei Schlauchboote und zieht ab. Und wir – Yoshi ist auch dabei – helfen auf der Eden. Das Schönste: Nachdem wir alle los sind, beginnt der erst mal, Wasser zu bunkern. So fährt Friedrich Runde um Runde im Hafen, bis die endlich weg sind! Anlegen, dem Finnen helfen. Michèle kommt mit den Schlauchbooten zurück. Alles wieder anschließen und festmachen. Während Michèle dann einen „Ankommer“ bekommt, gehe ich unser obligates Logo auf die Kai-Mauer pinseln. Dieser Brauch stammt hier aus Horta. Hier mache ich das auch. In anderen Häfen, wo das inzwischen auch gemacht wird, da lasse ich das bleiben. Aber hier…. Bringt es Schiff und Besatzung Glück. Nehmen wir mit!

Anschließend auf der Eden gesellt sich noch ein Segler-Paar dazu und es wird recht spät. Wenn 6 Atlantik-Überquerer beieinander sitzen, gibt es immer eine Menge zu schwatzen…. So beispielsweise auch, dass die beiden sich die vorherige Nacht um die Ohren schlagen mussten, da der Ankerer neben ihnen zweimal in ihr Boot gerauscht ist. Nach dem ersten Mal ist er erst mal wieder gemütlich in die Koje gegangen….. da fehlen einem doch die Worte!!!!!! Tja, und die Nationalität dürft Ihr raten. Aber wir haben sie schon des öfteren erwähnt.