2022 04 01 Ankermanöver en masse – und ein wenig schnorcheln

Positionen: Ankerplatz 1 im Norden, Ankerplatz 2 im Osten und dann zwischen die Ilets Pigons

Michèle berichtet!

Gestern war das eigentliche Ziel die Bucht von Malendure gegenüber der Ilets Pigeon im Naturschutzgebiet der Réserve Cousteau. Da uns das aber gestern sehr voll aussah, haben wir kurzerhand beschlossen eine Bucht vorher den Anker zu schmeißen…..bei Regen, mal wieder. Die Nacht ist windstill und wir schwoien mal wieder über unserem Anker, ansonsten aber keine weiteren Vorkommnisse und am Morgen können wir den Anker lichten und machen uns auf zu unserem eigentlichen Ziel.

Viel leerer ist die Bucht nicht geworden aber ich mache ganz am hinteren Ende eine Ankermöglichkeit aus. Darauf steuern wir zu. Kurz davor merkt Chrischan, dass hinter uns ein Einrumpfboot wohl dieselbe Idee hatte und mit deutlich höherer Geschwindigkeit versucht uns zu passieren. Nicht mit mir! Jetzt habe ich endlich einen Platz gefunden, da lasse ich mir den doch nicht von jemandem wegnehmen der eigentlich nach uns kommt! Fair finde ich das nicht! Aber ich habe ja auch keine Ahnung und gebe Vollgas. Die Motoren heulen auf ……. und ich erreiche als erste den anvisierten Platz. Anker geworfen, Anker eingegraben, Anker hält! Wunderbar! Das Problem ist nur, dass wir achternraus doch etwas nah am felsigen Ufer sind. Mit unserem tollen Distanzmesser – ein super Tipp von Astrid und Martin von der PINCOYA - danke dafür nochmal! - messen wir, dass es aber immer noch 40 m bis zum Ufer sind. Es sieht immer deutlich näher aus.

Auch hier soll die Unterwasserwelt schon schnorchelwert sein, so die CLOUD JUMPER. Wir gehen also auf Tauchgang, checken die Felsen unter Wasser, checken den Anker und ergründen die Unterwasserfauna und -flora. Leider sind wegen des Windes und somit etwas Wellengang viele Schwebeteilchen im Wasser unterwegs und die Sicht ist etwas trübe. Wir schnorcheln noch um die Ecke, hier ist das Wasser klar, aber leider nicht so wahnsinnig viele Fische unterwegs. Dafür finden wir aber eine Mülltüte und eine verendete Muräne, die an einem Angelhaken hängt. Ich bin etwas deprimiert. Wieder zurück an Bord wird es Chrischan doch etwas mulmig wegen der gefühlt großen Nähe zum felsigen Ufer. Diesmal bin mal ausnahmsweise nicht ich es, der es zu heikel wird und da Chrischan sonst bei mir auch nie - oder fast nie ;) - meckert, stimme ich einer Verlegung zu.

Der Anfang einer Odyssee!!!! Wir wollen eigentlich den Anker nur ca. 20 m weiter vom Ufer entfernt, als er jetzt liegt, werfen. Also ca. 6m Kette einholen, Hahnepot abgemacht, weiter Kette rein, Ankerboje aufnehmen und den Rest der Kette aufwickeln, bis endlich der Anker oben ist. Zum Zielpunkt fahren, das ganze Prozedere rückwärts, Anker eindampfen, Anker hält, Hahnepot setzen, noch etwas Kette und fertig. Diesmal wird er nicht tauchenderweise gecheckt. Einige Zeit später, habe mir gerade eine Tasse Kaffee gemacht, klar, wie soll es auch anders sein, merken wir, dass wir auf Drift gehen. Same procedure as last time! Anker auf, Anker eindampfen, Anker ordentlich eindampfen; hält! Wunderbar…..bis wir erneut auf Wanderschaft gehen! Diesmal wollen wir komplett woanders hin, nach vorne in der Mitte der Bucht und dort unser Glück versuchen. Diesmal hält er…..allerdings ist die Nacht windstill und unser Boot schwoit, wie in solchen Situationen üblich, über den Anker und dreht und kreist…. Bis es am nächsten Morgen den Anker wieder ausgegraben hat und wir wieder auf Wanderschaft gehen. Das hätte uns durchaus auch in der Nacht passieren können, aber da wir eine doch recht zuverlässige Ankerapp haben, hätte die uns aus dem Schlaf gepfiffen, sobald das Boot den Schwoikreis verlassen hätte. So konnten wir wenigstens ausschlafen und werfen den Anker heute morgen erneut. Der Ankergrund ist ja gut – diesmal setzen wir auch einen Anker achtern, so dass das Boot nicht mehr über den Anker fahren kann. Dafür verfängt der sich im Propeller…. Ärger, nichts als Ärger.

© 2020 C. Fuhrmann