2022 03 23 Mangroven-Tour

Fahrt: Mit dem Tretboot zu den Mangroven

Die Tour: Mangrove Ecotour – Hafen – Petit Pompons – Boyer – Carenage – Blanc - retour

Endlich kann ich mal wieder ankündigen:
Michèle berichtet!

Mangroventour per Kayak ist heute das Motto des Tages. (Mangrov’ eco Tour. Bord de Mer 97115, Sainte-Rose, Guadeloupe)

Da Guadeloupe zu Frankreich gehört, ist man hier genauso borniert wie im Mutterland was Fremdsprachen angeht! Selbst im Tourismus ist Französisch das Mittel der Wahl. Ansonsten nur per Hand und / oder Fuß. So kann unser Autovermieter tatsächlich nur Französisch. Per Körpersprache konnte Yoshi trotzdem einen Mietvertrag aushandeln. Leider versucht er später uns über den Tisch zu ziehen. Und da bin ich dann wieder gefragt; und kann es gerade bügeln.
Ich muss also auch anrufen, um den Termin mit dem Veranstalter der Mangroventour auszumachen. Dabei stellt sich heraus, dass es eine Tour per Tretboot (oder vielmehr Katamaran mit Pedalen) und nicht Kayak ist. Was uns aber nicht weiter stört. Und da meine Simultandolmetschfähigkeiten im Kakaomuseum doch sehr zu wünschen übrig ließen, habe ich für diese Tour so meine Bedenken. Aber der gute Mann meint, er könnte das auch in Englisch erklären…. Sein Wort in Gottes Ohr! Wie sich hinterher herausstellt ist unser Guide kein, von Gottes Gnaden, gebürtiger Franzose und ihm bricht kein Zacken aus der Krone, indem er Englisch redet. Die andern beiden Tourteilnehmer sind zwar Franzosen, werden aber überstimmt – sie müssen leider zugeben, auch Englisch zu verstehen. Der Guide ist Spanier und spricht mehrere Sprachen. Und Englisch wirklich gut.

Vormittags steht nichts Großartiges mehr auf dem Programm. Baumarktbesuch, durch Sainte-Rose schlendern, den Fischern zuschauen, wie Netze repariert werden, Fischreste an Pelikane verfüttert werden und leider auch, wie Beifang aus einem kleinen Fischerboot wieder zurück ins Meer befördert wird. Es sind 3 fast 1 m lange Fische, die schon tot sind und ins Meer zurückgeworfen werden.

Gegen 14:00 startet die Tour. Es ist eine faszinierende Runde mit vielen neuen Einblicken in diese uns doch eher unbekannte Natur. Und da wir so gut pedalieren, meint Raoul, unser Guide, würde er die Tour etwas erweitern. Uns rinnt jetzt schon der Schweiß aus allen Poren und die Sonne drückt unbarmherzig vom Himmel. Wir befinden uns hier quasi am Scheideweg der Wolken; wir sehen zur einen Seite, landeinwärts, wie sich tiefschwarze Wolken bilden und weiterziehen, über uns jedoch brütet die Sonne und kein Wölkchen bedeckt sie. Was wäre uns jetzt einer der vielen Schauer willkommen! Aber nein! Zu allem Überfluss mussten wir auch noch dicke Schwimmwesten anlegen, welche nicht unbedingt für Kühlung sorgen! Die Tour führt durch einen Tunnel durch den Mangrovenwald, zu einer weit entfernten Insel, wo wir absteigen dürfen und alleine durch einen Tunnel in den Wald waten dürfen. Das Wasser wird dann doch etwas arg tief und keiner hat Badezeug dabei (hat uns Raoul leider nicht mitgeteilt), so dass wir nicht sehr weit laufen. Weiter geht es zu einer Vogelinsel. Hier brüten in den Mangroven irgendwelche Vögel (leider haben wir nicht aufgepasst, so dass ich nicht berichten kann, um welche es sich denn handelt! Es sind diese weißen „Reiher“, die so gerne auf den Kühen stehen. ). Sie haben einen weiten Weg bis an Land, um Nistmaterial und Futter zu besorgen. Trotzdem ist diese Insel für sie am geeignetsten, da sie hier keine Fressfeinde haben: die Mangroveninsel ist noch nicht mit Erde bedeckt, so dass sich keine Katzen, Ratten u.s.w hier aufhalten können. Der Wald ist schon deutlich entlaubter als die Mangroven auf den Nachbarinseln. Der Kot der Vögel ätzt das Laub weg. Und sobald der erste Baum den Geist aufgibt und umfällt, macht sich die ganze Bagage auf und davon und somit hat der Wald wieder die Chance, um sich zu regenerieren.

Danach geht es weiter zu einer vor ein paar Jahren von einem Hurrikan aufgewirbelten Insel (der Sand besteht aus kalzifizierten Algen.) Sehr karibisches Flair. Diese Insel wird frei von Sträuchern und Mangroven gehalten, da hier Bodenbrüter hinkommen. In der Zeit ist es natürlich verboten die Insel zu betreten.
Danach geht es zurück. Chrischans Antrieb hakt sich ca. ¼ Std. vor dem Ziel alle 30 Sekunden aus. Nervig! Aber Gott sei Dank erst jetzt und nicht schon mitten auf der Strecke! Alles in allem war es eine relativ anstrengende Tour – endlich konnten wir uns mal wieder so richtig auspowern….. Einen Muskelkater hat es trotzdem nicht gegeben. Und es war eine sehr schöne und lehrreiche Tour!!

Den Abend lassen wir dann bei uns an Bord mit Pizza und Rotwein ausklingen.

Einsiedler-Krebse werden so groß, wie die Muscheln oder Schneckenhäuser der Umgegend es ermöglichen. Gibt es größere, werden sie auch größer!

Pelikane wissen auch, wo es einfach ist, Fisch zu bekommen. Und wenn es nur die Reste sind….

Zu groß für die Pelikane. Links im Bild zucken sie zwar, aber dann merken sie: Nichts für uns.
Und: Kein Wunder, dass der Hafen nach Fisch stinkt!

Und so macht der Pelikan das ohne Menschenhilfe.

© 2020 C. Fuhrmann