2022 03 22 Die Osthälfte von Guadeloupe: Grand Terre

Fahrt: Friedhof in Morne, wunderschön in Port Louis, nicht so schön in Bertrand, Süßwassersee

Heute ist Sight-Seeing-Tour angesagt. Wir wollen einen Eindruck vom "flachen Teil" von Guadeloupes bekommen. Ungeplanter Zwischenstopp kommt dann in Morne-à-l’Eau. Am Stadtrand ist ein großer Friedhof. Wenige Meter weiter dann die Innenstadt. Also – Parkplatz. Auf dem Markt. Leider ist der schon zu Ende. Zurückgelaufen zu dem Friedhof. Beeindruckend. Yoshi meint, das Schwarz-Weiß-Design könnte aus der Woodo-Kultur kommen. In den Hang hinein haben sie die Häuschen für ihre Toten gesetzt. Teils gibt es auch Wege, teils muss man als Bergziege anheuern, um zu einer Grabstelle zu kommen.

In der City gibt es nicht viel zu sehen, auf einem großen Platz gibt es eine kurze Pause. In der Bäckerei nebenan belegte Baguettes. Die werden dann beim nächsten Stopp in Port-Louis am Strand verspeist. In den Sand hat die Bar ein paar Stühle und Tische gesetzt und wir bekommen einen Guave-Saft. Michèle keinen Kaffee. Nur ein großes Wasser…. Aber die Umgebung ist nun wirklich karibisch. Heller Strand, türkisblaues Wasser, netter Wind. Herrlich!

Jede Pause muss mal ein Ende haben und wir fahren an den Hafen von Port-Louis. Lernen ein Pärchen mit einem Kat kennen, der an Südsee-Bauart erinnert. Die leben – oder wollen das zumindest – von Tagestouren. 50,- € für einen Erwachsenen und einen halben Tag, 85,- € für den ganzen Tag. Aber Port-Louis scheint uns nicht so recht von Touristen überschwemmt zu sein. Und sie sind auch nur auf Facebook und Instagram zu finden. Ob das reicht? Michèle schwatzt mit denen – natürlich französisch. So fallen mir diese Fragen erst hinterher ein, als ich ein Flyer von Ihnen in der Hand halte…

Nächster Stopp Anse Bertrand. Nicht so hübsch wie Port-Louis. Also: Wenn wir mal wieder hier herkommen, dann wir vor Port Louis geankert! Auch hier ein „Schwart-Weiß-Friedhof“. Vor dem Strand eher Untiefen und auch mehr Schwell. Der Stopp wird kurz. Und damit können wir noch einen „Punkt“ auf den Tagesplan setzen:

Aire de Gaschet ist der größte Süßwassser-See Guadeloupes. Ob wir einmal drum herum wandern? Vor Ort ist es sehr nett. Aber ganz rum? Zunächst einmal einen „Künstler“-Pfad folgen! Auf 6 großen Tafeln wird einem erklärt, wie man Landschaft, Bäume, Tiere und Himmel und Erd zeichnen kann.
Schon nach der 2. Tafel kommt ein ?Denkmal? An Steuerbord in Sicht. Also hin. Sieht irgendwie wir ein französisches Mahnmal aus: Blau, Rot und Weiß. Stufen einen Mast hoch. Oben Fähnchen. Als ich näher komme, springt ein eher dunkelhäutiger Mensch aus der Pampa. Er schimpft auf mich ein. Gut – ich verstehe kein Französisch. Also sehr freundlich versucht, genau das kund zu tun. „Je ne parle pas francoise“ oder so… Großes Geschimpfe! Also auf englisch versucht, nachzufragen, was das Denkmal denn soll. Also – Englisch kommt nicht so gut. Das ist bei vielen Franzosen so. Zu arrogant oder zu dumm? Oder beides. Oder einfach nur unwillig? Bei dem ganzen Geschimpfe wird es mir zu bunt. Also – an den Fuß des Mastes, da ist ein kleiner Schrein. Mit ein paar Blumen drin. Nett. Aber ohne irgendeinen Hinweis für mich, was das Ganze soll. Nun – ich habe alles gesehen. Und nun kann er endlich Englisch: Er sei hier Boss! Gut, sage ich. Der Boss sollte doch wissen, was das sei und soll? Wieder werde ich beschimpft und soll verschwinden. Was ich nun – meine Neugier ist befriedigt – auch mache.
An der nächsten Tafel stehend kommt ein Auto mit einem Pärchen (auch dunkel, aber etwas jünger – und total entspannt). Beim kurzen Palaver kommt dann raus: Das „Denkmal“ ist ein religiöses Zeichen der Ureinwohner. Wer weiß das denn schon? Ich wollte da doch nichts „entehren“. Da wäre dann eine weitere Tafel am solch einem Touristen-Weg schon irgendwie angebracht. So mache ich mir auch im Nachhinein keine Vorwürfe. Und die beiden im Auto auch nicht: „Ach – es gibt sowieso keine echten Nachfahren der Ureinwohner mehr. Alle, die da auftauchen, haben keinerlei genetische Verbindung!

Am Ende des Weges steht vor einem Vogel-Beobachtungshaus ein Bulle angeleint. Mit freundlicher Vorsicht umgehen wir ihn. Er ist sehr an uns interessiert. Ob aus Langeweile oder aus Revier-Verteidigung? Wir fragen nicht im Detail nach und halten so viel Abstand, wie die Kette ihm Auslauf lässt und hoffen darauf, dass die Kette hält….