Das ist auch kein Problem, denn jeden 3. oder 4. Tag lasse ich dann den Watermaker laufen. Inzwischen haben wir auch einen Absperrhahn zwischen unseren beiden 300 Liter-Tanks. So wird während der Entsalzung nur ein Tank befüllt. Am Ende der Laufzeit ein Check, ob immer noch Süßwasser kommt oder evtl. die Membran gebrochen ist und im Tank nun Salzwasser eingefüllt wurde. Ist nur eine Vorsichtsmaßnahme, aber wenn wir mal wieder einen langen Schlag segeln, dann kann uns da auch nichts passieren. Wir versalzen nicht unseren gesamten Wasservorrat!
Vor ein paar Tagen entdeckte ich Wasser in der Bilge. Die hat eigentlich trocken zu sein. Also: Wo kommt das her? Dann entdeckt, dass an einer Röhre des Watermakers ein netter, feiner Sprühnebel entsteht. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt? Nun – auf Dauer, also demnächst, muss die Undichtigkeit beseitigt werden. Vorgestern dann wieder Watermaker in Betrieb genommen. Ein dicker, satter Strahl schießt aus dem Hochdruck-Teil, direkt an der oberen Röhre. Nach 10 Liter Süßwasser so viel davon gehabt, dass ich den Watermaker noch spülen kann. Das ist immer der letzte Arbeitsschritt, bevor er ausgestellt wird. Spülen mit dem selbst erzeugten Süßwasser.
Die austretende Wassermenge überstieg den „Ertrag“ mindestens um das Doppelte. Die Bilgenpumpe kam kaum hinterher. Also – Reparatur. Zunächst versucht, die Zuleitung alleine zu demontieren. Das ging aber nicht, zu wenig Platz. Also – beide Röhren müssen raus. Beim letzten Einbau hatte ich versprochen: Das nächste Mal säge ich zunächst ein störendes Mittelteil aus der Rücklehne des „Sofas“, hinter dem der Watermaker eingebaut ist. Also zunächst Holzarbeit, dann die Röhren raus. Das geht nur mit Hilfe, Michèle „durfte“ also mit ran. Nach Ausbau die Ursache für den Wasseraustritt gefunden: Nicht eine undichte Pressung, nein, in der Anschlussmuffe ein ordentliches Loch! Was ist Salzwasser, insbesondere bei 28° und 60 bar, doch agressiv! Eben noch Sprühnebel, dann dickes Loch!
Es war nicht ganz einfach, aus den vorhandenen Ersatzteilen etwas Passendes zu zaubern. Aber nach einer „Denk-“Pause mit einem kleinen Mittagsschläfchen dann doch alles wieder hinbekommen. Probelauf: Alles dicht. Gut – dann kam noch der Einbau der Röhren. Bei den beengten Verhältnissen keine Sache weniger Minuten. Aber am Ende dann ein wieder funktionsfähiger Watermaker, der uns gleich mal 100 Liter machen musste, bevor er – und wir – Feierabend bekamen. Und die (warme) Dusche hatte ich mir redlich verdient und konnte sie ohne schlechtes Gewissen genießen, denn nun wird in den nächsten zwei Tagen der Tank wieder aufgefüllt.