Mit der Überfahrt nach Martinique möchte ich nun alle Beiträge von St. Lucia in die Rubrik „Geschichten“ verschieben. Dort tauchen sie zum Nachlesen in der chronologisch „richtigen“ Reihenfolge auf…
Wie geplant stehe ich um 06.00 Uhr auf und mache das Schiffchen seeklar. Um 06.40 nimmt Michèle den Anker auf und ich setzte noch im Drehen die Segel. Schon gehen die Motoren aus und langsam schieben wir uns aus unserer Saint Lucia Heimat, der Rodney Bay. Vorbei am Pigeon Island – da oben waren wir auch! Hier, wo wir jetzt stehen, war auch ein Katamaran, als wir von oben runter schauten. Langsam nimmt der Wind zu und die Fahrt wird schneller.
Wir müssten so um die 15° laufen. Der Wind kommt irgendwo aus 70° bis 90°. Damit können wir zwar das Ziel anliegen, aber die Abdrift treibt uns doch eher auf 355° bis 000°. Aber erst mal können wir 20 Meilen laufen. Wieder begleiten uns Seevögel – wie auf dem Schlag von Suffrière nach Rodney Bay. Sie kommen herangeflogen, gehen in Luv in den Bereich des Überdrucks und lassen sich so auf 5, 6 Meter hochtragen. Dann spähen sie nach Lee. Und wenn etwas Fischiges zu sehen ist, zischen sie ab und machen den Sturzflug ins Wasser. Manch ein Mal kann ich dann beobachten, dass es schon Erfolge gibt.
Erst nach Ankunft bemerkt Michèle dann: Beim Fliegen in unserm Aufwind wurden kräftig „Bomben“ abgesetzt. Unser Dach ist arg dreckig geworden. Und ich hatte mal wieder eine Runde Deckschrubben gewonnen. Das nächste Mal freue ich mich nicht mehr so über solchen Besuch!
Nach ein paar Kreuzschlägen sind wir dann in der Le-Marin-Bucht angekommen und wir ankern vor Saint-Anne. In einem Wahnsinnsfeld von Ankerliegern. Ich wurde ja Weihnachten schon von anderen ARC-Teilnehmern aufmerksam gemacht: 400 sind es bestimmt. Nun – heute schätze ich es eher auf 200. Aber das ist immer noch gewaltig. Denn in Le Marin sind es sicher noch mal 1000. Zu Weihnachten sollen da 2000 gelegen haben…..
Wie immer nach dem Ankern schnell einen Kontroll-Tauchgang. Wobei: Tauchgang war heute gar nicht nötig! Schwimmbad-klares Wasser empfängt mich. Und lässt mich schon beim Schwimmen erkennen, Anker liegt prima! Dann noch schnell die Schwimmrunde fertig machen. Morgen wird „richtig“ getaucht. Unten sind Korallen auf dem Sandboden zu erkennen. Wie die nur bei dem vielen Ankern bestehen können?