2022 01 30 Nichtstun hat einen Namen

2022 01 30 Nichtstun hat einen Namen

Segeln.

Gestern Abend verkündete mir Michèle: Morgen um 06.00 Uhr gehen wir Anker auf! Und so ist es dann (fast) gekommen. Am Ende war es 07.00 Uhr, aber dann waren wir unterwegs.

Ab jetzt geht unser Kurs nach Norden, wir haben den südlichsten Punkt unseres ersten Jahres erreicht. Rodney Bay hat Michèle als Ziel ausgegeben.
Von der Mooring losgeworfen, Segel hoch gezogen. Seit sehr langer Zeit mal wieder das Groß. Schwacher Wind trieb uns aus der Bucht. Und er kam eher aus Nord als aus Osten. Also so hoch wie möglich an den Wind. Nicht gerade die Stärke unseres Katamarans. Mit Abdrift schaffen wir so ca. 60° an den Wind. Da werden dann aus den 15 Meilen am Ende bald 30.

Tja – und das war es dann auch schon, was wir so machen. Dann sitzen wir nur rum, schauen aufs Wasser und – ja das kann dann wieder als Tätigkeit zählen: Tippen auf dem Autopiloten ein, dass er ein paar Grad drehen soll.

Je weiter wir aus der Landabdeckung kommen, desto stärker wird der Wind. Und er dreht ein wenig auf Ost. Gegen Mittag ziehen wir dann das Reff 1 rein, die 20 Knoten Windgeschwindigkeiten werden inzwischen auch schon mal überschritten. Und ich werde immer fröhlicher: Meinen Plan, um 15.00 Uhr Anker fallen zu lassen, sieht immer mehr so aus, dass wir das auch unter Segel schaffen.

Zwischendurch lasse ich den Watermaker laufen, volle Tanks vor Anker ist auch nett! Und bekomme endlich mal wieder das bordinterne Netzwerk über mein Handy mit der Welt verbunden. Das nutze ich dann für ein Telefonat mit meinem Vater aus. Und zwischendurch: Siehe oben: Nichtstun hat einen Namen….

Als wir gegen 14:45 auf unseren angepeilten Ankerplatz zulaufen, müssen wir lachen. Vor einer Stunde fragte Michèle, ob ich wüßte, wo Cloud Jumper liegt. Nee – habe denen ja von unserem Ausflug nach Souffriere noch nichts geschrieben, mache ich nachher. Und wer liegt ganau da, wo wir ankern wollen? CJ! Großes Winken, Anker fallen lassen (15.00 Uhr!) und: Cloud Jumper hievt den Anker und läuft ab. Nun – so schnell sind die nicht, dass die vor uns fliehen. Das muss bei denen schon länger geplant sein. Die brauchen mehr als 2, 3 Minuten Vorlauf um loszufahren. Und da kommt dann auch schon eine WhatsApp: Sorry – wir müssen nach Marigot Bay. Rosie (Tochter) hat dort morgen früh ihren letzten Tag Tauchkurs. Und sie wollen auch Ende der Woche in Martinique sein. Also da werden wir uns wahrscheinlich wiedersehen….

Abends bekomme ich dann meinen Restaurant-Besuch. Mic darf aussuchen: Den Thai mit dem guten Internet. Da wollen wir dann einen Film downloaden und ein Upload Plastik-Müll-Messflug mit der Drohne machen.
Als wir anlandeten - alles ZU. Gut - am Ende erinnerte ich mich: Sonnags, St. Lucia, 17.00 Uhr Corona-Shutdown. Nix Restaurant, nix Film.

Redaktionelle Anmerkung:
Die Filmchen bei „Wracktauchen“ funktionieren nun! Bei 45 Zugriffen hat keiner gemerkt, dass da ein Fehler ist. Erst Nr. 46 hat mir eine Nachricht zukommen lassen. Liebe Leser: Mit der Kommentar-Funktion ist es nun ganz einfach, so was zu kommunizieren. Ich merke so was nicht unbedingt. Wir haben teils schlechte Internet-Verbindung und da ist Up- und Download von Filmen im Zweifelsfall ein Problem.