So - wir sind auf der Zielgeraden der Vorbereitungen. In einer Stunde wird es hell, dann beginnt auch das Seeklar-Machen an Oberdeck.
Noch bin ich dabei, Bürokram zu erledigen. So zum Beispiel die letzten Beiträge von Michèle online zu stellen und das hier zu schreiben.
Bin früh aufgewacht und habe dann seit 05:00 Uhr Obst und Gemüse weg gestaut. Unsere Bestandslisten aktualisiert und einige neu ausgedruckt.
Wenn das nicht penibel geführt wird, dann entdeckt man irgendwann "Schätze" in der Bilge. So können wir unsere Verpflegung ohne komplettes Aus- und wieder Einräumen durchgehen. Steht ja auf dem Zettel, was wo ist....
Verpflegung: Ich denke, wir müssen in der Karibik kurz Stopp machen und noch einige Frischsachen nachbunkern, aber an Haltbarem haben wir genug, um gleich noch den Pazifik zu queren. Überschlagsweise können wir weit mehr als 40 Kilo Brot backen. Insbesondere nachdem wir vorgestern dann noch Trockenhefe in größeren Mengen gefunden haben: Bioladen von SPAR.
Aber auch Nudeln, Erbsen, Bohnen, Linsen haben wir in Mengen dabei, die sicher ein Jahr reichen.
Dass wir gut ausgecheckt sind, hat Michèle ja schon berichtet. Zoll, Grenzpolizei, ARC, Corona-Test für St. Lucia Einreise, SailClear - eine App für und von den karibischen Inseln, Health-Declaration für St. Lucia: Alles erledigt.
Damit verabschiede ich mich aus der letzten Bastion Europas. Ohne ARC würde ich heute nicht starten: Der Wind weht uns genau auf die Nase. Also - wenn er denn überhaupt weht. Eher schwach bis sehr schwächlich vorhergesagt. Aber voll gegenan.
Wenn die ARC den Start nicht ändert, dann werde ich gleich einmal eine Zeitstrafe von 3 Stunden einfahren. Man soll nämlich 5 Minuten vor Start den Motor aus machen. In dem zu erwartenden Gewusel werde ich das mit "genau gegenan" nicht machen. Nebenbei: Wir könnten bei der Windgeschwindigkeit auch gar nicht über die Startlinie kreuzen.
Nun - vielleicht ändern die ja die Startlinie.
Und dann sollen wir Gran Canaria immer an Steuerbord halten. Je nach Situation vor Ort werde ich nach Osten auf Afrika zulaufen. Oder einfach unter Motor in den Süden von Gran Canaria und da Anker werfen. Und dann auf anständigen Wind warten...
Dann melden wir uns heute Abend wieder! Hihihi!
Dank an alle, die uns so nette Wünsche haben zukommen lassen! Wir geben unser Bestes!