2021 11 16 Hafenleben - Hafenleiden

Michèle berichtet!

11:00 „Return to EU“ (falls die Amis uns nicht reinlassen.)
16:00 „St. Lucia Preview“

Sonntagabend sind hier Franzosen mit einem Segelschulschiff eingelaufen. Sie sind dann in die Stadt gegangen und sind voll wie die Strandhaubitzen zurückgekommen und an Bord ging es denn weiter. Nun gut, muss man mit leben. Montagabend ging die Party weiter. Wir sind unter Deck, haben die Fenster und Türen geschlossen und es war einigermaßen auszuhalten. Heute ist seit morgens früh Technomusik angesagt und in einer Lautstärke, dass alle anderen Boote keine Chance haben auch nur ansatzweise eigene Mucke zu hören. Ich mag Techno ja durchaus auch mal. Aber nach längstens 1 Stunde ist dann auch gut! Hier läuft dieselbe CD rauf und runter ohne Pause. Gut, dass wir ab und zu außerhalb des Hafens zu tun haben , aber jedes Mal, wenn wir zurückkommen, dasselbe Szenario. Außerdem rattert einer der Crew immer mit seinem Skateboard entlang des Stegs, der voller Rillen ist. Man hört ihn schon von weitem kommen und das zu jeder Tages- und Nachtzeit. Chrischan hat in dann darauf angesprochen und er hat das dann auch dankenswerterweise eingestellt! Ihm war das gar nicht bewusst, da er die ganze Zeit dicke Technomucke auf den Ohren hatte. Mir sprudelt aber trotzdem die Galle hoch und zwar immer weiter, je öfter ich zurück an Bord komme.

Ich muss noch mal zum ARC-Büro, um die Info bzgl. Corona-Test abzuholen. Da frage ich dann mal nach den Ruhezeiten im Hafen. Natürlich haben die keine Ahnung. Zurück zum Boot, zurück zum Lärm, dann geh ich noch Duschen und verbiete Chrischan etwas zu sagen, das möchte ich dann schon übernehmen, andererseits, je später ich das mache, je niedriger ist meine Toleranzgrenze. Nach dem Duschen begegne ich Chrischan, der noch den letzten Abend vom Mietauto profitiert und zum Baumarkt fährt. Natürlich läuft die Mucke immer noch. Ich beschließe Berichte zu schreiben und mir einen Cocktail auf leeren Magen zu gönnen, der Wirkungsgrad ist zum einen höher und zum anderen bin ich leicht beschickert deutlich entspannter. Wenn ich explodiere ist niemandem geholfen und ich bin definitiv kurz davor. Ach ja, was ich noch vergessen habe bzgl. französischem savoir vivre zu erwähnen: der Chef höchstpersönlich stellt sich vorne auf den Bug und schifft ins Wasser!!!!! Sans gêne – ohne Hemmung!!!! (Zum einen soll man im Hafen eigentlich die dortigen Toiletten aufsuchen, naja und zum anderen muss ich ja wohl nix mehr sagen!!!!

ich bin jetzt beschickert genug, nehme noch eine Dose Bier aus dem Kühlschrank mit, um sie dem Eigner/Skipper anzubieten. Und zack wird die Musik leiser. Wunderbar!!! Welche Wohltat!!! Ich gehe trotzdem rüber und quatsche etwas mit ihm. Leider nehmen sie auch an der ARC teil – das Problem bleibt also bis zum Ende bestehen. Eine halbe Stunde später kommt Rollerskate-Mike zurück und dreht die Mucke wieder auf volle Pulle. Zack bin ich drüben…. und bitte, sehr freundlich, da mittlerweile der ganze Cocktail getrunken ist, um Ruhe. Dem kommen sie auch nach. Uff.

© 2020 C. Fuhrmann