2021 11 13 Segeltag

2021 11 13 Segeltag

Michèle berichtet!

Nach einer kurzen Nacht organisieren wir den Tag. Natürlich möchte der Besuch etwas erleben und da beide eher wenig Segelerfahrung haben, beschließen wir, dass Thomas, Christin und Chrischan einen Segeltörn machen. Und da wir den Wagen nur bis Mittwochmorgen haben und die Einkäufe ziemlich viel Zeit und Transportkapazitäten einfordern, will ich erstmal die haltbaren Lebensmittel einkaufen und danach in einem gemütlichen Café an den Tagesberichten weiterarbeiten! So zumindest der Plan!

Bevor ich mich auf den Weg mache, kommen 2 ARC-Mitarbeiter zum Boot und fragen nach mir. Hä, was wollen die denn von mir!?? Nun ja, morgen ist ja die Flaggenparade und da ich die einzige Teilnehmerin aus Luxemburg bin, bittet man mich, die luxemburgische Flagge zu hissen. Oh, nee, ne!?!? Muss das sein? Aber was soll ich machen, da muss ich mich wohl zur Verfügung stellen!

Gegen 12:00 mache ich mich auf den Weg. Ich verfahre mich auch nur einmal und nach einer Baustellenumleitung komme ich auch relativ entspannt ans Ziel. Das Einkaufszentrum ist eine Stadt in einem Gebäude, das Teil ist soooo riesig, dass man sich das erste und zweite Mal zwangsläufig verirren muss!!! Unglaublich!! ! Mein erster Einkaufswagen (KEIN kleiner!!) ist relativ fix voll! An der Kasse hab ich eine Rechnung für über 200 €! Aber gleichzeitig eine Gutschrift von über 30€, einlösbar ab dem 15.11. - 20.11. (hey, das passt ja mal ausnahmsweise). Jetzt heißt es erstmal: den Wagen wiederfinden. Gott sei Dank war ich so geistesgegenwärtig, dass ich mir vorher die Parkplatznummer notiert habe. Natürlich bin ich im Parkhaus verloren. Das System leuchtet mir nicht ein – ich bin mir sicher, auf der richtigen Etage zu sein. Auf der Etage obendrüber ist schließlich noch Kaufhaus! Ich frage also kurzerhand eine Kundin, die natürlich nur Spanisch spricht. Ihre Tochter kann wohl Englisch, aber da ist mein Spanisch definitiv besser. Aber die ist so dermaßen zuvorkommend, dass sie mich quasi an die Hand nimmt und mit mir erstmal wieder ein Stockwerk höher geht. Ja!! ich bin sogar zu doof, um das richtige Stockwerk zu finden! Die Tochter giggelt sich schäckelich! Würde ich auch! Zu dritt schaffen wir es und auf dem richtigen Stockwerk finde ich mich dann auch wieder zurecht. Ich bedanke mich sehr herzlich bei der Dame! (In Deutschland wäre kaum jemand so freundlich gewesen und hätte mich die ganze Zeit begleitet!! Einen dicken Kuss an die Spanier!!!!)

Also Einkaufswagen ausladen und erneut rein. Diesmal mit etwas mehr Orientierungssinn. Nachdem auch der 2. Einkaufswagen voll ist, begebe ich mich zur Garage. Nach einigen weiteren Irrungen, finde ich auch den Parkplatz zum 2. Mal, lade aus und stelle fest, dass es mittlerweile fast dunkel ist. Also nix mit von wegen Käffchen trinken, Berichte schreiben und dann beim Anlegen helfen. Ein Blick aus dem Parkhaus reicht, um festzustellen, dass es sich draußen ohne Ende staut. Ich rufe Chrischan also an, um Bescheid zu sagen, dass ich wohl kaum rechtzeitig zum Anlegen vor Ort sein werde.“ Ja, kein Problem, wir haben gerade problemlos angelegt.“ Ich kann mich also in Ruhe auf den Nachhauseweg machen!

Ich mache es kurz: bitte never ever Maps als Lotsen einsetzen!!! (Jemand muss ja schuldig sein!!!) Ich bringe es nicht fertig den Hafen zu erreichen, Chrischan muss mit dem Fahrrad hinkommen und mich irgendwo abholen. Ich weiß, ich bekleckere mich gerade nicht mit Ruhm, aber sowas habe ich echt noch nie erlebt!!! Ich erwische die Abzweigung zum Hafen einfach nie!! Las Palmas ist voll mit Schnellstraßen, und natürlich ohne Parkplätze an der Seite, um mal eben kurz Maps wieder zum Leben zu erwecken. Dann ist der Feierabendverkehr auch noch auf dem Maximum und es fängt gerade jetzt an zu regnen, die Scheiben beschlagen und in dieser alten Rübe gibt’s auch keine Möglichkeit sie zu „entschlagen“. Furchtbar!!! Ich finde einen Parkplatz direkt vor der Polizei – einziger Parkplatz wide and bright ;-) - und schicke Chrischan meinen Standort. Von dort versucht man mich aber gleich zu verscheuchen……. Ohne weiter darauf einzugehen: die werden sich in Zukunft zweimal überlegen, ob sie abends eine einsame ältere Frau versuchen von ihrem Parkplatz zu verscheuchen!!!! Hallo!!! Die Polizei, dein Freund und Helfer…. wahrscheinlich nur in Deutschland. 10 Minuten später ist Chrischan mit dem Klapprad da, verfrachtet dieses ins Auto und wir fahren zum Hafen….. ohne Probleme!!! Schäm, schäm. Naja, der Abend wird dann doch noch ganz nett.

Chrischan:
Neben dem „Erlebnis-Segeln“ für unsere beiden war für mich auch wichtig, den reparierten Watermaker ausgiebig zu testen und unseren Wassertank „bis oben hin“ zu füllen. Hat alles funktioniert und nun können wir beruhigt auf die Atlantik-Querung starten.
Leider war so wenig Wind, dass wir nur einmal langsam raus für 5 Meilen und wieder zurück konnten. Eigentlich hätte ich gerne noch in einer Bucht geankert und ein Seeschwimmen angeboten.