2025 03 03 Rundung der Kaps

Mittagsposition: 34° 35.77 N, 76° 34.57 W.

Ganz in Ruhe geht es heute los. Wir wollen nicht gegen den vollen Strom anlaufen. So ist für halb zehn Anker auf angesetzt. Und das hat es in sich: Jede Menge grüner Algenschmand hat sich in Kette und Seilen festgesetzt. Da ist viel Spülarbeit. Und dann der blöde Moment: Die Dosierspitze am Schlauch löst sich und verschwindet im Wasser. Bis wir fertig reagiert haben, ist sie durch die Strömung schon achteraus. Aber Michèle behält sie im Blick, wie bei jedem guten Mann-über-Bord-Manöver.

Ich mache das Schlauchboot klar. Was dauert, war es doch schon seefest gezurrt. Und die Batterie war schön im „Keller“, sprich der Werkstatt zum Aufladen. Bis ich los kann, ist die Spritze außer Sicht. Aber Michèle weist mich ein, wo sie ungefähr sein müsste. Und ja: Da schwimmt sie. Fröhlich fahre ich wieder an Bord. Und das Anker-Auf kann weiter gehen. Nach 40 Minuten sind wir dann klar und laufen aus dem engen Creek aus.

Auf dem einen Bild ist erkennbar, wie schwer das Fahrwasser zu sehen ist. Näher dran wird es dann klar.
Die Sonne lacht aus einem blauen Himmel, Wind ist so gut wie keiner. Der Generator ist zugeschaltet. Am Ende haben wir 11 kWh Solarstrom erzeugt und fast 25 kWh vom Generator gezogen. Und bestimmt 15 kWh in die Heizlüfter gesteckt…. So halten wir dann auch Temperaturen unter 10° aus. Hihihi!

Um Cape Lookout tasten wir uns über das vorgelagerte Flach – und sparen damit mehr als 10 Meilen ein. Vom Dach herunter bekomme ich Anweisungen, wo das Wasser hellgrün wird (flach). Der Tiefenmesser bestimmt, wie schnell wir fahren: Je Meter Wassertiefe 1 Knoten. So schleichen wir über die ganz flache Stelle mit knapp 1,5 kn. Die Untiefen auf der Seekarte stimmen nicht mit der Realität überein. Für Nachahmer: Nur bei hellem Tageslicht, nur bei ruhigem Wetter!

Um 13 Uhr haben wir dann Cape Lookout hinter uns. Um Mitternacht ändert Michèle dann den Kurs auf Nord: Cape Hatteras ist damit auch gerundet. Wir sollten noch vor dem aufziehenden Sturm in der Chesapeake Bay sein! Der Plan scheint aufzugehen. Auch wenn wir als Motorschiff unterwegs sind: Ich bin froh, die Wettersituation im März ist nicht wirklich gut für einen Kurs aus der Karibik in den nördlichen Teil der USA.