Vor Anker: Sunrise Bay, Fort Lauderdale.
Heute ist Ausschlafen angesagt. Denn als ich das erste Mal raus schaue, da regnet es. Eine Viertelstunde später pladdert es! Vorhersage: 10:15 endet der Regen. Also: Ab in die Koje!
Gestern Nachmittag habe ich noch den Generator „repariert“: Einmal an der Elektronik-Einheit durchgemessen, die Werte sehen in Ordnung aus.
An der Bordschalt-Zentrale, für die Experten: Ein Victron Quadro!, dann den Netzeingang und den Generator-Eingang getauscht. Damit wollte ich sicherstellen, dass es nicht der Quadro ist, der den Strom nicht annimmt. Test: Ooops – der Generator liefert! Hochfahren: Ja mehr als 3 kW kommen an!
Alles wieder in den Ursprungszustand gebracht. Und es läuft! Was auch immer das war. So ein „Hareware-Reset“ mit abklemmen und wieder anklemmen bringt Wunder! Hauptsache es läuft. Wobei – interessieren würde mich schon, was da war und evtl. ja auch noch ist!
Der Backbord-Motor lief beim Einlaufen gestern problemlos. ChatGPT erzählt mir, dass es auch die Möglichkeit gibt, die Motordaten auszulesen. Ok – dann muss ich mal die Yanmar-Händler hier anrufen, ob jemand so ein Auslesegerät hat. (Leider scheint keiner eins zu haben. Alle Versprechen, zurück zu rufen, werden nicht erfüllt.
Heute kommt dann die Rollreff-Anlage dran. Davor habe ich wirklich Bammel. Denn wenn’s wirklich wie vermutet das Getriebe ist, dann muss das stehende Rigg gelöst werden, der Mast „frei schwebend“ gehalten werden und und und…
Da der richtige Regen zwar pünktlich aufgehört hat, aber es noch so leise nieselt, besuche ich erst mal Peter und hole mir auf der VITAMIN einen Tee ab.
Endlich scheint die Sonne und ich kann mich ans Werk machen. Bevor ich versuche, einen Rigger an Bord zu bekommen, muss ich sicherstellen, dass es nicht die Elektrik ist. Also: Backskiste leer räumen, Elektronik-Box aufschrauben. Dann löse ich die Kabel des eFurlers und halte sie probeweise an die Stromzufuhr: Er zuckt! Whow: Der ist gar nicht (im Getriebe) kaputt! Die Elektronik ist es! Super! Dann könnte ich einfach ne neue Elektronik-Box bestellen…
Und dann finde ich den „Fehler“: Innen in der Box haben die französischen Ingenieure noch ein 80 A Sicherung eingebaut. Außen ist eine 50 A Sicherung, die nicht ausgelöst hatte… Aber ja – die innere Sicherung ist es! Ersatz dafür habe ich nicht an Bord. Aber aus einem Stückchen Blech schneide ich einen passenden Streifen, Löcher rein gebohrt. Und eingebaut: Der eFurler läuft wieder. Ok – und auf der Amazon-Bestellliste steht nun: Fuse, 80A, midi. Die nächsten Monate muss das ohne Sicherung laufen…
Nun – beflügelt durch den Erfolg: Alle drei großen Defekte sind behoben – mache ich mich noch an die Dichtungen der beiden Luken, die am meisten Wasser rein gelassen hatten. Soll ich nun „leider“ sagen? Leider kann ich die Wirkung meiner Bemühungen nicht direkt testen: Dazu bräuchte ich kräftigen Seegang oder ebensolchen Regen! Und wir haben gerade schönsten Sonnenschein!
Zum Sonnenuntergang gehen wir dann das erste Mal an Land. Einen Einkauf machen, ein wenig frisches Obst und Gemüse stehen auf der Liste. Gar nicht so einfach hier, sind doch alle Grundstücke am Wasser in Privathand. Doch zwei Einschnitte weiter sieht es so aus, als wären 30 Meter Waterfront direkt an der Strasse. Sind es auch und eine Klampe zum Belegen der Vorleine ist auch da! Nur hochklettern müssen wir mühsam. Einen Schwimmsteg oder auch nur eine Leiter gibt es hier nicht.
An Land gehen wir auch durch den George English Park: Da ist eine offizielle Anlegestelle. Doch das sind zweieinhalb Meilen großen Kreis mit dem Dinghy fahren. 40 Minuten one way. Ich glaube, wir bleiben bei unserem Stichkanal….
Schwer bepackt kommen wir zurück. Abwärts ins Dinghy ist auch nicht sooo einfach. Doch alle Crew-Mitglieder kommen heile ins Dinghy und dann an Bord!