2024 10 15 Navy Academy

Ankern: Mitten in Annapolis, keine Änderung.

Der Hafenmeister empfiehlt uns: Navy Academy, die müsst Ihr sehen! Nun – das interessiert einen alten Seeoffizier sowieso. Aber auch Michèle wird neugierig! So wandern wir los. Einen Eingang hatten wir schon auf der Boat Show gesehen. Am Ende stellt sich heraus: Das ist DER Eingang. Ich bin ein wenig verwundert, man geht einfach rein. Es kommen ein paar Kadetten entgegen, die befragen wir nach dem Museum. Einfach geradeaus!

Und dann kommt der wirkliche Eingang: „All visitors…“ Es geht wieder mal durch einen Scanner, der Rucksack wird durchleuchtet. Doch dann sind wir wieder „frei“! Das erstaunt mich ungemein! Wir dürfen auf dem ganzen Gelände umherwandern, in die Gebäude gehen. Nun – zunächst gehen wir ins „Visitors Center“. Es beginnt gerade eine Führung. Doch – noch haben wir keine Tickets für die Tour. Also an den Schalter. Die MasterCard macht mal wieder Probleme, es zieht sich ein wenig. Der Verkäufer aber weiß, dass wir die Tour nicht mehr finden werden. So nimmt er uns an die Hand und eilt über’s Gelände. Dabei kommen wir ins Schwatzen. Ja – vor 9/11 da war die Akademy ganz frei zugänglich – auch keine Eingangskontrolle. Und die Alteingesessenen finden es schrecklich, nun kontrolliert zu werden. Ich aber denke mir, wie das in Deutschland ist. Einzig die Universitäten der Bundeswehr sind ähnlich offen.

Dann endlich haben wir die Gruppe erreicht und werden übergeben. Ja – sind sind geschwind zur Mittagsparade oder soll ich sagen Vollzähligkeitskontrolle geeilt. Das ist ein großes, formelles Ereignis! Meldungen fliegen hin und her, zackig wird quittiert. Dann geht es unter Musik-Klängen an den Abmarsch. Gut – wenn man mal die Präsidentengarde der Marines gesehen hat, dann bemerkt man schon, dass es hier nur zweitklassig ist.

Irgendwann ist der Platz leer und die eigentliche Führung beginnt. Über 4.000 Kadetten sind hier in 4 Jahrgängen. Am Ende der 4 Jahre erwerben sie den Bachelor of science und bekommen die Leutnantsbeförderung. Dann geht es für weitere 5 Jahre in die Flotte.

Wir bekommen in dem Hauptgebäude eine (Präsentations-)Stube vorgeführt. In der Regel sind es 2-Mann-Stuben. Oder eben 2-Frau-Stuben. Ca. 30 % eines Jahrganges sind Frauen. Bei der Mittagsparade waren aber eher 60 % der Kommandeure Frauen. Da die Spitzenfunktionen den Jahrgangsbesten anvertraut wird, ist also klar, wer sich wirklich Mühe gibt…

Viele Geschichten werden uns erzählt, wir besuchen die größte von 9 Kapellen auf dem Gelände. Und einige Gedenkstätten. Am Ende werden wir ins Sportzentrum geschickt. Das sollen wir mal alleine machen. Um eine große Schwimmhalle gruppieren sich alle möglichen Sportstätten. Von Kraft und Gymnastik über Squash, Tennis, Basketball, Wrestling (!) und viele mehr. Und oben ist eine Ausstellung der großen Sportlerinnen und Sportler der Akademy. Oh – da sind etliche Olympia-Teilnehmer!! Und über allem steht das Motto: „Beat Army!“ In allen möglichen Ecken hängen Tafeln mit den Siegen über die Army! Sehr wichtig!!!

Das Cafe hat – sehr amerikanisch – natürlich längst zu, als wir kommen. Nachmittags oder Richtung Abend gibt es das nicht, auch nicht in der Navy! Und der uns sehr empfohlene „Club“ lässt und stehen. Man soll warten „to be seated“. Nach 5 Minuten geben wir auf – und gehen. Kaffee werden wir auch in der Stadt bekommen.

Doch erst noch schnell zum Harbor Master, es sollten 3 Pakete auf mich warten. Doch es gibt nur eins! Der neue Hackenporsche ist da. Michèles Buch nicht und besonders ärgerlich: Die Batterie für den Außenborder auch nicht.

An Bord dann bemängele ich die Auslieferung: Das Buch von Amazon wird quittiert mit „schicken wir erneut“. Und bei der Batterie stelle ich dann fest, die ist in Lynchburg delivered worden. Wo auch immer das ist. Da muss ich den Versender drauf ansetzen…

Mittagsparade...