2024 10 11 Kalt! Annapolis, Lagoon Party

Galesville: Ankern im Norden – und einmal alle (!) Straßen abgelaufen.

Es ist kalt geworden in Amerika. Nun – zumindest hier, wo wir sind. Und kalt ist natürlich immer relativ. Aber nun ziehe ich nicht nur eine lange Hose an, nein, auch noch ein Unterhemd. Und stecke die Füße in Puschen. Morgens dann noch ein Flies. Und wir haben inzwishen 2 Fliesdecken im Salon. So dass sich jeder „einwickeln“ kann…

Nur zum Ankerauf, da ziehe ich kurze Hose an. Beim Abspritzen der Kette werden die Füße und Beine immer nass. Und für Ölhose da ist es (noch) zu warm… Angekündigt war Westwind, der uns heute helfen würde. Aber es ist dann kein Wind, kaum ein laues Lüftchen. So werden wieder mal 2 Motor-Stunden fällig.

Am Horizont erscheint die Brücke hinter Annapolis. Und dann ein pickepacke volles Ankerfeld vor Annapolis. Klar – da läuft zurzeit die „Boat Show“. Kleiner als die Düssel-Boot. Aber doch recht groß, evtl. einer der größten in den USA. Und sofort kommt Michèle – ne, also da können wir nicht hin!

Von der VITAMIN SEA haben wir die Nachricht bekommen, dass in ihrer Umgebung es recht eng ist. Also – da auch nicht hin.

So suchen wir uns dann „ganz links“ ein Plätzchen. Ist eine Steilkante von sehr flachem Wasser (0 – 2 Meter) zu einem tieferen Becken. So fahre ich ein Manöver, das ich schon länger machen wollte: So lange auf das Ufer zu, bis es auch für uns (1,3 m) arg flach wird. Da nehme ich die 2 Meter. Und dann 50 Meter zurück. Bei 35 bis 40 m Kette schwojen wir dann immer in Wassertiefen, die für uns ausreichen.

Gleich nach dem Ankern eine Erkundungstour: Wo kann ich mit dem Dinghy gut an Land? Denn um 19 Uhr soll ich zur Lagoon-Party kommen. Doreen hat 4 „Plätze“, sie sind aber nur mehr zwei! Und: Um 19 Uhr ist es nun schon dunkel. Da will ich schon wissen, was, wie und wo!

Viel Zeit bleibt dann nicht mehr, bis ich los muss. Michèle will nicht mitkommen, das wird dann als „Aufpassen auf RE“ verkauft. An Land ist es dann ein guter Kilometer und ich bin bei dem Restaurant. Bekomme nach einigem Hin und Her ein Bändchen verpasst. Denn Doreen und Nico sind nicht im Eingangsbereich. Am Ende stelle ich fest – sie sind schon von hinten rein.

Auf der Terrasse stolpere ich dann als erstes über die Beiden. Großes Wiedersehn! Da haben wir einiges zu schwatzen. Lagoon versorgt uns mit Bier und Wein. Oh – und einem großen Seafood-Buffet. Ich bekomme Hummerschwanz und jede Menge Riesengarnelen. Und muss für Nico ein Bier besorgen. So wie er aussieht, muss er bei der Alkohol-Ausgabe seinen Ausweis vorzeigen: Keine Ausgabe von Bier an Leute unter 21 Jahren!

Die Musik ist life, aber auch laut. Unterhalten ist schwierig. So verziehen wir uns irgendwann nach drinnen. Oh – da gibt es da Fleisch-Buffet! Wahnsinn – ich bekomme eine große Scheibe Pate! So was ist in den US schwer. Das ist kein Ami-Food! Aber Lagoon ist ja französisch. Da muss auch Pate sein! Sehr zu meiner Freude.

Wir suchen uns einen großen, runden Tisch. Und es funktioniert: Es kommen mehrere Leute und setzen sich zu uns. Norbert hat eine Lagoon 380 und eine Amerikanerin geheiratet. Broom (den Namen habe ich nicht richitg verstanden) hat eine Lagoon 410 und wird morgen Anker auf gehen. Er liegt ganz nah an der VITAMIN. Oh – den Platz werden wir dann einnehmen! Prima. Jo ist auch Lagoon-Besitzer. Von ihm und seinem Freund ist mir nur in Erinnerung, dass beide Glitzer-Jackets an haben. Und von „Ihr“ habe ich den Namen nicht mitbekommen. Aber „Sie“ ist Delivery-Captain. Sie ist wahrscheinlich etwas älter als ich und lebt davon, Boote durch die Gegend zu bewegen. Nächster Auftrag: Einem Schweden das Boot von den USA nach Schottland zu bringen. Sie fährt am liebsten mit weiblicher Crew. Mehrere Ladies um uns herum – inzwischen ist „unser“ runder Tisch mit dem eckigen daneben vereint – sind schon mit ihr gefahren. Sie bringt mir „Cappuccino-Martini“ bei. (Zu viel Kaffee für mich!) Und am Ende dann wohl eine große Ehre: Also, wenn ich wolle könnte ich auch bei ihr anheuern.

Aus der Küche rollen derweil „kleine Schweinereien“ an. Richtig lecker! Da gibt es dann ein kleines Bootchen Calamaris auf grünem Seetang oder ein winzigen Becherchen Krabbencreme-Suppe. Dann kommen Teriaki-Hähnchenspießchen oder auch kleine Süßigkeiten! Michèle ist ganz zufrieden mit mir, hatte ich von ihr doch den Auftrag mir auf Lagoon-Kosten ordentlich den Magen voll zu schlagen. Und dass da dann noch Bier und Cocktails dazu gekommen sind…..